Schumacher: Fortsetzung der Karriere noch offen
Nigel Mansell und Stirling Moss ermuntern ihn zum Weitermachen, aber Michael Schumacher hält sich für seine Zukunft alle Optionen offen
(Motorsport-Total.com/SID) - Die Fortsetzung der Karriere von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher ist weiter offen. "Dass meine Aussagen immer neu interpretiert werden, das bin ich gewohnt. Aber Interpretationen oder Tendenzen bleiben trotzdem immer Spekulationen", sagt der 43-Jährige, der zuletzt über seinen immer noch ungestillten Erfolgshunger berichtet hatte. "Der Zeitpunkt wird kommen, wo das Team und ich gemeinsam eine Entscheidung treffen und sie dann auch mitteilen werden."
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Michael Schumacher hat über seine Zukunft noch keine Entscheidung getroffen
In einem Gespräch mit der 'Sport Bild' hatte der siebenmalige Champion in der Vorwoche erklärt, er sei "noch nicht gesättigt. Dafür habe ich noch zu wenig erreicht im zweiten Teil." Viele hatten dies als klares Indiz für die Fortsetzung seiner Karriere nach Ablauf des Dreijahresvertrages bei Mercedes am Ende dieser Saison gewertet.
Gedanken über die Zeit nach dem Karriere-Ende hat sich Schumacher, der nach seinem ersten Rücktritt 2006 als Ferrari-Berater tätig war und mehrfach als Gaststarter an Motorrad-Rennen teilgenommen hatte, nach eigenen Angaben aber noch nicht gemacht: "Das Schöne ist, dass ich mich zu 100 Prozent auf meine jetzige Leidenschaft konzentrieren kann. Wir befinden uns in einem Aufbauprozess, der extrem spannend ist, und ich genieße es, Teil davon zu sein. Andere Pläne habe ich ganz bewusst nicht."
Schumacher betonte vor dem Heimrennen an diesem Wochenende auf dem Hockenheimring zudem, dass er noch große Lust am Fahren verspüre. Auf die Frage, ob er das Jahr 2012 mit seiner ersten Pole-Position und dem ersten Podium seit dem Comeback sowie zahlreichen Ausfällen als Lust oder Frust empfinde, antwortet er: "Ganz eindeutig Lust! Wir haben in diesem Jahr im Verhältnis zum vergangenen einen schönen Schritt nach vorne gemacht und auch einige achtbare Ergebnisse erzielt. Das Wort Frust ist in unserem Zusammenhang absolut fehl am Platz."
Nigel Mansell, selbst noch im Alter von 41 Jahren Grand-Prix-Sieger, findet jedenfalls nicht, dass Schumacher aus Altersgründen zurücktreten müsse: "Er scheint ja noch Spaß zu haben, fährt noch auf Pole, war Dritter in Valencia. Er hat den Speed noch. Wenn er weiter Lust hat, dann kann er noch einige Zeit dabei sein", sagt der Weltmeister von 1992 bei 'ServusTV' über den 43-Jährigen. Grundsätzlich wolle er Schumacher aber keine Ratschläge geben, was er machen soll: "Das ist eine Frage an Michael und Mercedes."
Ähnlich sieht das auch Stirling Moss, erfolgreichster Nicht-Weltmeister der Formel-1-Geschichte, der Schumachers biologische Uhr nicht als Grund für ein Karriere-Ende gelten lässt: "Fangio war 47, als er noch gewann, und damals waren das Drei-Stunden-Rennen. Was machen denn diese Kinder da heutzutage? Wenn Fangio, meiner Meinung nach der beste Fahrer aller Zeiten, das mit 47 noch konnte und sogar noch gewann, worüber reden wir dann hier?"
Ein Interview mit Michael Schumacher können Sie heute Abend auf 'Motorsport-Total.com' nachlesen.