Mallyas Kingfisher-Airline steht vor dem Bankrott
Ohne gewaltige Finanzspritze ist Vijay Mallyas Kingfisher-Airline dem Untergang geweiht, wenn nicht bald ein rettender Investor daherkommt
(Motorsport-Total.com) - Wie lange kann das noch gutgehen? Schon seit Monaten steckt die indische Airline Kingfisher, eines der Unternehmen von Force-India-Teamchef Vijay Mallya, in einer schweren finanziellen Krise. Nun scheint sich die Lage aber so zugespitzt zu haben, dass Finanzexperten eine Rettung unter normalen Umständen für unwahrscheinlich halten.
© Kingfisher
Die strauchelnde Kingfisher-Airline bereitet Vijay Mallya derzeit große Sorgen
Zur Aufrechterhaltung eines ordentlichen Flugbetriebs müsste ein potenzieller Investor binnen kürzester Zeit geschätzte 400 Millionen Euro auf den Tisch legen, glauben Experten. Insgesamt schuldet Kingfisher verschiedenen Banken umgerechnet rund eine Milliarde Euro, wie die Nachrichtenagentur 'Reuters' berichtet. Kein Wunder also, dass die indischen Steuerbehörden die meisten Konten der Airline eingefroren haben.
Laut Kapil Kaul, Südasien-Geschäftsführer des Zentrums für Luftfahrt im Asien/Pazifik-Raum, hat Mallya selbst im vergangenen Fiskaljahr rund 150 Millionen Euro zugeschossen, um einen sofortigen Bankrott zu verhindern. Für die Schulden von Kingfisher steht unter anderem Mallyas United-Breweries-Gruppe gut. Außerdem haftet der indische Geschäftsmann persönlich sowie mit Kingfisher-Aktien, die als Sicherheit gelten.
Somit steht nicht nur Kingfisher, sondern auch Mallya unter Druck - aber Nico Hülkenberg fürchtet nicht, dass sich das auf Force India auswirken wird: "Diese Probleme gibt es doch schon seit über einem Jahr. Das hier ist ein anderes Business, hier ist Formel 1 und keine Fluglinie", sagt er in der 'Frankfurter Rundschau'. "Ich kann das nicht einschätzen, was mit seinen Geschäften passiert. Ich weiß nur, dass er noch motiviert ist und sicher bei vielen Rennen dabei sein wird."
Doch momentan muss sich Mallya um seine Airline kümmern. Die Bestellung von 92 Airbus-Jets mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet neun Milliarden Euro ist ziemlich sicher hinfällig. Vielmehr geht es nun zunächst einmal darum, die großteils auf dem Boden stehende bestehende Flotte wieder startklar zu machen - nicht einfach, denn seit Dezember wurden keine Gehälter mehr gezahlt. Daher droht nun der zuständige indische Minister damit, Kingfisher zuzusperren.