• 10.03.2011 12:47

  • von Sven Haidinger & Dieter Rencken

Zu viele Knöpfe: Whiting sucht nach Lösung

Beim GPDA-Treffen meldeten Jarno Trulli & Co. Bedenken wegen der vielen Knöpfe im Cockpit an - Charlie Whiting soll den Teams nun eine Lösung vorschlagen

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwochabend trafen sich Vertreter der Fahrervereinigung GPDA und FIA-Renndirektor Charlie Whiting in Barcelona, um eine Lösung für die Sicherheits-Bedenken vieler Piloten zu finden. Neben den Pirelli-Reifen, dessen rascher Verschleiß vielen Sorgen bereitet, diskutierte man auch über die vielen Knöpfe im Cockpit, die den Fahrern dieses Jahr zu schaffen machen. Neben der Wiedereinführung des Energie-Rückgewinnungs-Systems KERS wird 2011 auch der verstellbare Heckflügel aus dem Cockpit bedient.

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Einige Fahrer fühlen sich durch die vielen Knöpfe und Lichter überfordert

Vor allem Weltmeister Sebastian Vettel hatte heftige Kritik an den neuen Überholhilfen geäußert - wie beim Telefonieren in einem PKW könne man sich dadurch nicht mehr voll auf die Ereignisse auf der Rennstrecke konzentrieren, was bei Tempo 300 fatale Folgen haben kann. Witali Petrow hatte bestätigt, dass er beim Anbremsen der Kurve immer darauf schaut, ob das Licht für den Heckflügel wie erwartet erlischt, da er sonst durch den fehlenden Abtrieb nicht mehr rechtzeitig verzögern kann. Bisher gab es aber laut Petrow nie Probleme.

Das bestätigt nun auch Jarno Trulli: "Grundsätzlich stimmt jeder zu, dass sich der Heckflügel nicht als unsicher herausgestellt hat - das sind gute Nachrichten." Anders verhält es sich aber mit den vielen Lichtern und Knöpfen im Cockpit, meint Trulli, dessen Lotus übrigens kein KERS an Bord hat: "Die Art und Weise wie man den Flügel gemeinsam mit KERS benutzt, könnte ein Grund zur Sorge sein, da der Fahrer durch das Beobachten der Lichter, Knöpfe und so weiter zu beschäftigt ist, um nach vorne zu schauen."

Genau darum ging es auch beim Meeting mit Whiting, erklärt der Italiener: "Einige Fahrer haben ihre Sicht der Dinge mitgeteilt und wir haben darüber gesprochen. Jetzt liegt es an den Teams, wie wir diese Regel optimieren können und dadurch zu einer besseren Lösung kommen." Diesbezüglich sei man aber noch nicht vorangekommen: "Nichts wurde beschlossen oder gelöst. Charlie wird darüber nachdenken, die Team werden es mit Charlie durchgehen und wenn sie es verbessern können und glauben, dass wir nicht die perfekte Lösung haben, dann werden sie es ändern. Sonst bleibt es so wie es ist."

Ganz allgemein lobte Trulli das Gesprächsklima zwischen den Fahrern und der FIA: "Die Herangehensweise ist von beiden Seiten sehr gut. Keiner ist dort hingegangen, um zu kritisieren, sondern um die Erfahrungen zu besprechen, die wir im Winter mit den neuen Regeln gemacht haben und um herauszufinden, was man besser machen kann. Das war es eigentlich auch schon."