• 11.05.2010 12:51

  • von Stefan Ziegler

Mercedes: "Monaco hat eigene Gesetze"

Mit dem kürzeren Radstand am W01 wollen die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Michael Schumacher in Monte Carlo reichlich Beute machen

(Motorsport-Total.com) - Zum Europaauftakt der Formel 1 brachte Mercedes einen umfangreich modifizierten Rennwagen nach Barcelona, für Monte Carlo rüstet der neue Rennstall indes wieder zurück: Damit Nico Rosberg und Michael Schumacher im engen Leitplanken-Kanal von Monaco gut zurecht kommen, wird der W01 an diesem Wochenende wieder den kürzeren Radstand aufweisen, der bis China im Einsatz war.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher tankte mit Platz vier in Barcelona einiges an Selbstvertrauen

Unabhängig davon ist Rosberg schon sehr gespannt auf das zweite Rennen binnen weniger Tage: "Der Grand Prix von Monaco ist mein Heimrennen", sagt der aktuelle WM-Fünfte. "Die Formel 1 bringt eine tolle Atmosphäre in meine Heimatstadt und ich freue mich, dass meine ganze Familie und alle meine Freunde mich während des Rennwochenendes unterstützen", gibt Rosberg zu Protokoll.#w1#

"Nach vier guten Rennen zu Beginn der Saison verlief der Grand Prix in Barcelona enttäuschend für mich", so der 24-Jährige. "In Monaco will ich wieder besser abschneiden und wir arbeiten bereits konzentriert daran, unsere Probleme aus dem letzten Rennen in den Griff zu bekommen. Wir haben mit der Entwicklung des Autos Fortschritte erzielt, müssen aber unsere Leistungsfähigkeit weiter steigern."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Spanien


Ob dies schon im Fürstentum zu schaffen ist, weiß Rosberg nicht zu beurteilen. Monaco sei ein spezielles Pflaster, betont der Mercedes-Fahrer. "Monte Carlo ist ein ganz eigenes Rennen mit ganz besonderen Herausforderungen. Ich bin gespannt, wie wir dort aussehen werden2009 startete ich als Sechster und fuhr auch als Sechster ins Ziel - diesmal möchte ich weiter nach vorne kommen."

Schumacher ist nach Barcelona topmotiviert

Nichts anderes hat auch Teamkollege Schumacher im Sinn, der zuletzt mit Rang vier aufhorchen ließ. "Ich bin immer gern in Monaco gefahren und freue mich deshalb besonders auf das kommende Wochenende. Der Grand Prix von Monaco hat im Formel-1-Kalender einen ganz besonderen Stellenwert. Es ist zweifellos etwas Einzigartiges, durch die Straßen von Monte Carlo zu fahren."

"Wie wir in Spanien gesehen haben, liegt noch viel Arbeit vor uns." Michael Schumacher

"Wir hoffen, dass die Charakteristik des Stadtkurses unserem Auto besser liegt als die Strecke in Barcelona am vergangenen Wochenende", sagt der siebenmalige Weltmeister. "Andererseits sollten wir nicht zu viel erwarten, denn wie wir in Spanien gesehen haben, liegt noch viel Arbeit vor uns" - Red Bull hatte das erste Europarennen des Jahres vor wenigen Tagen deutlich dominiert.

Doch Schumacher will die Flinte deswegen nicht vorschnell ins Korn werfen und gibt sich kämpferisch: "Abgesehen davon, dass ich mein bestes Saisonresultat erzielte, bringe ich auch eine Menge Motivation mit, gemeinsam mit unseren Ingenieuren noch härter an der weiteren Verbesserung des Autos zu arbeiten", so der 41-Jährige. Ross Brawn rechnet indes mit einem kniffligen Grand Prix.

Eine spezielle Abstimmung ist gefordert

"Das Rennen in Monaco ist eines der schwierigsten Wochenenden des Jahres, aber alle genießen die besondere Atmosphäre und uns Ingenieuren gefallen die einzigartigen Anforderungen und die zusätzliche Herausforderung, die dieser Stadtkurs mit sich bringt", erläutert der Teamchef. "Hier brauchst du ein Auto mit gutem mechanischen Grip und einen leistungsstarken Motor mit guter Fahrbarkeit."

"Auf die Fahrer kommt es auf dieser Strecke noch mehr an als auf anderen Kursen." Ross Brawn

"Da können wir uns ganz auf den Mercedes-Benz-Motor verlassen", meint Brawn und fügt hinzu: "Die Strecke in Monaco verlangt nach einer ganz besonderen Abstimmung. Deshalb fahren wir hier zwar mit unserem neuen Aerodynamikpaket, aber wir benutzen das Aufhängungssystem unserer früheren Spezifikation - diese ermöglicht uns in den engen Kurven einen besseren Lenkeinschlag", so Brawn.

"Auf die Fahrer kommt es auf dieser Strecke noch mehr an als auf anderen Kursen. Hier brauchst du Präzision, Beständigkeit, Speed und Disziplin - und Michael und Nico sind auch in diesen Eigenschaften top", hält der Mercedes-Teamchef vor dem Monaco-Rennen fest und merkt an: "Zusammen mit Mercedes-Benz holten wir im vergangenen Jahr einen Doppelsieg."¿pbvin|512|2720|monaco|0|1pb¿

Mercedes blickt auf gute Monaco-Statistik zurück

"Diesmal haben wir im Moment noch nicht den Speed der Fahrer an der Spitze, aber in Monaco weiß man nie, was alles geschehen kann", sagt Brawn. Mercedes-Sportchef Norbert Haug ergänzt: "Der Große Preis von Monaco ist die spektakulärste und weltweit bekannteste Veranstaltung im Rennkalender", erklärt der Deutsche vor dem sechsten Grand Prix der aktuellen Formel-1-Saison.

"Mit unserem neuen Mercedes-Team gehören wir in diesem Jahr noch nicht zum vordersten Favoritenkreis." Norbert Haug

"Wenn sich Teams und Fahrer ein Rennen aussuchen dürften, das sie unbedingt gewinnen wollen, dann fiele die Wahl bestimmt auf Monaco", vermutet Haug. "Mercedes-Benz hat auf der einmaligen Stadtstrecke im Fürstentum meist ein sehr gutes Pflaster vorgefunden. Seit unserem ersten Sieg 1998 haben wir in unseren Partnerschaften sieben der letzten zwölf Grands Prix gewonnen."

"Mit unserem neuen Mercedes-Team gehören wir in diesem Jahr noch nicht zum vordersten Favoritenkreis", meint Haug, fügt aber an: "Allerdings hat der Monaco-Grand-Prix ganz eigene Gesetze und wir werden konzentriert daran arbeiten, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Mit Michael und Nico haben wir zwei Fahrer, die diese Strecke lieben und dort zu den Allerschnellsten gehören."