Lauda: Fahrende Fragestunde mit Schumacher
Der frühere Formel-1-Pilot Niki Lauda unternahm eine kleine Spritztour mit Michael Schumacher und befragte den Rekordweltmeister zu aktuellen Themen
(Motorsport-Total.com) - "Du fährst? Kannst du fahren und fragen?" Etwas ungläubig steht Michael Schumacher vor dem Auto, auf dessen Fahrerseite soeben Niki Lauda eingestiegen ist. Doch der 41-Jährige hat seine gespielte Verwunderung schnell überwunden und schwingt sich auf den Beifahrersitz - um sich an Bord einigen Fragen zu stellen, die ihm sein prominenter Chauffeur im Laufe der kurzen Spritztour vorsetzt.
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"Du, Michael, ist der neue Mercedes etwa extra für dich umgebaut worden...?"
Und Lauda kommt direkt auf den Punkt: Hat Mercedes in den vergangenen Wochen ein "Schumacher-Auto" gebaut, um dem siebenmaligen Weltmeister auf die Sprünge zu helfen? "Ich kann das eigentlich nur so erklären: Egal wo ich gefahren bin, das Team hat nie ein Auto spezifisch für mich gebaut", entgegnet Schumacher. "Sowohl Nico als auch ich beschweren uns über die gleiche Problematik."#w1#
"Wir haben die gleichen Probleme und die gleichen Vorstellungen davon, wie sich die Dinge entwickeln müssen. Das ist hilfreich und gut für das Team. In dieser Hinsicht harmonieren Nico und ich sehr gut miteinander und bringen das Team damit nach vorne", meint der Mercedes-Pilot und spricht über die Gedanken, die ihn Ende 2009 zum Rücktritt vom Rücktritt bewogen haben.
"Ich habe drei Jahre lang mit allen möglichen Spielzeugen herumgespielt und fühle mich noch jung genug. Im Sommer habe ich ja gemerkt, dass es nicht viel gebraucht hat, um alle Sensoren wieder wachzurütteln und das wieder halbwegs hinzukriegen. Somit war ich der Meinung, dass ich es noch einmal machen könnte, weil die Kombination Ross und Mercedes einfach eine aufregende war."¿pbvin|512|2763|schumacher|0|1pb¿
"Ich habe auch das Gefühl, dass das Sinn macht. Ich wäre nie zu einem neuen Team gegangen oder zum Beispiel zu McLaren, wo ich nicht weiß, wo ich mich plötzlich befinde", so Schumacher, der von seiner Leistungsfähigkeit überzeugt ist: "Es gibt wahrscheinlich nicht allzu viele, die mit 41 Jahren noch dazu in der Lage sind, mit den Jungs mitzufahren, und die noch wettbewerbsfähig sind."
"Ich glaube, dass ich das nach wie vor von mir sagen kann", gibt der Routinier zu Protokoll. Und woran hapert es am aktuellen W01? "Es ist nicht eine Sache alleine, es dreht sich immer um das Gesamtpaket", erläutert Schumacher. Und dieses sei bei Red Bull besonders gelungen. "Sebastian und Mark holen aber auch das Maximum heraus. Es ist ja nicht so, dass nur das Auto toll ist."