HPD: Der ARX-04a ist (fast) tot, es lebe der ARX-04b

Da es für ein Engagement in der LMP1-Klasse nicht gut aussieht, konzentriert sich HPD schon auf die Arbeiten an einem LMP2-Boliden: Was lässt sich nutzen?

(Motorsport-Total.com) - Die LMP1-Klasse ist bei HPD mangels Kunden schon fast aus dem Hinterkopf gestrichen, der Fokus schon längst auf den Bau eines neuen LMP2-Boliden für die Saison 2015 gelegt. In den kommenden zwei Wochen könnte es bereits das grüne Licht für den HPD ARX-04b geben, nachdem man im Rahmen des 24-Stunden-Rennens von Daytona fruchtbare Gespräche mit potenziellen Kundenteams führen konnte.

Titel-Bild zur News: Ryan Dalziel, Ed Brown

HPD hat Probleme, Kunden für seinen LMP1-Boliden zu finden Zoom

"Wir möchten es wirklich tun, aber es muss auch wirtschaftlich Sinn machen", erklärt Technikchef Roger Griffiths gegenüber 'Sportscar365'. "Wir müssen ein gutes Gefühl haben, dass ein wenig Stabilität im Reglement herrscht, weil es schon ein ziemliches Investment in ein neues Auto ist. Uns ist bewusst, dass der Trend in Richtung Coupes geht, nach denen mehr und mehr Leute fragen."

Doch was fängt man bei HPD nun mit der Totgeburt ARX-04a an, die alle notwendigen Sicherheitsvorschriften für LMP1-Fahrzeuge erfüllt? Die Antwort: So gut es geht weiterverwenden. "Wir müssen auf unser aktuelles Auto schauen und verstehen, welches die richtigen Stücke sind, die wir von unserem aktuellen Auto in das neue Auto transportieren können", so Griffiths.

Doch das könnte vermutlich nicht so besonders viel sein: "Aus wirtschaftlicher Sicht macht das vielleicht nicht so viel Sinn. Es fällt schwer, viel von der Technologie, die wir im Auto haben, aufzugeben, weil wir wissen, dass sie 24 Stunden erprobt ist. Aber wir wollen nichts tun, das die Zuverlässigkeit und die Performance beeinträchtigt."


Fotos: Rolex 24 in Daytona, Rennen


Zwar hat man auch die Hoffnung auf den LMP1-Wagen noch nicht ganz aufgegeben, dennoch muss Griffiths einsehen, dass ein Einsatz derzeit sehr unwahrscheinlich ist, denn LMP1-Privatteams sind abgesehen von Rebellion in der Langstrecken-Weltmeisterschaft sehr rar gesät, um es freundlich auszudrücken. Griffiths glaubt, dass es den Veranstaltern FIA und ACO in der Topklasse sowieso mehr auf die Hersteller ankommt, die sich mit Audi, Toyota und Porsche auch eingefunden haben.

"Sie wollen, dass Hersteller involviert sind, aber die Privatiers waren auch lange Zeit ein wichtiger Teil der Meisterschaft. Sie jetzt zu verstoßen wäre...Man bekommt dann wirklich Probleme, mehr als sechs Autos für die Topkategorie zusammenzubekommen", sieht der Technikchef die Situation skeptisch. "Aber wir werden sehen, was 2014 mit der WEC passiert und wie sich alles entwickelt."

Doch während der ARX-04a wohl nicht fortgesetzt wird, gehen wenigstens die Arbeiten am 2,2-Liter-V6-Motor weiter: "Aus technischer Sicht ist das ein sehr interessantes Projekt. Der Motor lief auf dem Prüfstand gut und hat einige großartige Zahlen in Sachen Performance und Effizienz ausgespuckt. Bis jetzt war es eine gute Lernübung für uns", lächelt Griffiths.

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