Portimao-Test: Kawasaki blamiert die Konkurrenz erneut

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki dominierte den WSBK-Testauftakt in Jerez und fährt auch beim zweiten Kräftemessen in einer eigenen Liga. Jonathan Rea und Tom Sykes beendeten den ersten Testtag in Portimao (Portugal) auf den Positionen eins und zwei und nahmen der Konkurrenz mehrere Zehntelsekunden ab. Besonders beeindruckend war erneut die Performance von Weltmeister Rea, der den Kurs in 1:41.475 Minuten umrundete und damit mehr als 0,7 Sekunden schneller war als der beste Nicht-Kawasaki-Pilot. Kawasaki-Teamkollege Sykes büßte 0,477 Sekunden auf Reas Fabelzeit ein.

© Kawasaki

Superbike-Weltmeister Jonathan Rea präsentiert sich in bestechender Form Zoom

Erster Verfolger war am Sonntag Yamaha-Pilot Michael van der Mark. Das neue Reglement scheint der R1 wie erwartet zu helfen. Bereits in Jerez mischten die beiden Crescent-Yamahas vorne mit. Im Vergleich zu den anderen Spitzen-Teams musste Yamaha kaum Drehzahl opfern, um die 2018er-Regeln einzuhalten. Zudem profitiert das Team von den Erfahrungen der beiden vergangenen Jahre und dürfte in der neuen Saison deutlich stärker sein als 2016 und 2017. Alex Lowes landete beim Auftakt in Portimao auf Position fünf.

Weniger rosig sieht es im Lager von Ducati aus. Die neuen Drehzahlobergrenzen lassen die Köpfe der Ducati-Corse-Ingenieure rauchen. Das schmale Drehzahlband des V2-Motors wurde durch das neue Limit noch kleiner. Chaz Davies und Marco Melandri müssen nun deutlich öfter schalten und teilweise in Schräglage die nächste Gangstufe einlegen. Das kostet Zeit.

Davies beendete den ersten Testtag in Portimao auf Position acht und lag etwa eineinhalb Sekunden zurück. Teamkollege Melandri war wenige Zehntelsekunden schneller und schob sich auf Position vier. Eine neue Ausbaustufe des Panigale-V2-Triebwerks soll beim finalen Test unmittelbar vor dem Saisonstart auf Phillip Island debütieren. Ziel ist es, mehr Drehmoment zu erzeugen, damit eine längere Gesamtübersetzung die Gangwechsel nach hinten verschiebt.

Honda vergeudet Testzeit mit alter Elektronik

© Red Bull Honda

Elektronik: Bereits in Jerez verzichtete Honda auf den wichtigen Wechsel Zoom

Honda kündigte an, in Portimao erstmals mit der Magneti-Marelli-Elektronik zu fahren. Doch dazu kam es nicht. Die Umstellung wurde ein weiteres Mal verschoben. Leon Camier und Jake Gagne drehten mit der Cosworth-Elektronik ihre Runden und verpassten erneut die Chance, die Fireblade an die neue Elektronik anzupassen. Camier quetschte die Honda aus und schob sich mit 1,469 Sekunden Rücktand auf Position sechs. Gagne sammelte erste Erfahrungen in Portimao und war eine weitere Sekunde langsamer: Platz 15 für den US-Amerikaner.

Mit großen Rückständen kämpften auch die Vertreter von Aprilia, BMW und MV Agusta. Die 2018er-Aprilia war weit vom Niveau der führenden Kawasakis entfernt. Eugene Laverty lag etwa eineinhalb Sekunden zurück. BMW-Speerspitze Loris Baz hatte über zwei Sekunden Rückstand und MV-Agusta-Neuzugang Jordi Torres war als 13. knapp 2,2 Sekunden langsamer als Spitzenreiter Rea.

Am Montag testen die Fahrer erneut auf der Berg- und Talbahn an der Algarve. Der Wetterbericht verspricht gute Bedingungen. Es wird sonnig und am Nachmittag bis zu 20 Grad warm. Regen ist nicht zu erwarten.

Die Testzeiten aus Portimao (Sonntag):
1. Jonathan Rea (Kawasaki) - 1:41.475 Minuten
2. Tom Sykes (Kawasaki) + 0,477 Sekunden
3. Michael van der Mark (Yamaha) + 0,743
4. Marco Melandri (Ducati) + 1,220
5. Alex Lowes (Yamaha) + 1,347
6. Leon Camier (Honda) + 1,469
7. Eugene Laverty (Aprilia) + 1,478
8. Chaz Davies (Ducati) + 1,491
9. Toprak Ratgatlioglu (Kawasaki) + 1,516
10. Michael Ruben Rinaldi (Ducati) + 1,854
11. Xavi Fores (Ducati) + 2,001
12. Loris Baz (BMW) + 2,006
13. Jordi Torres (Mv Agusta) + 2,195
14. Lorenzo Savadori (Aprilia) + 2,503
15. Jake Gagne (Honda) + 2,577
16. O. Jezek (Yamaha) + 4,354
17. Patrick Jacobsen (Honda) + 5,364