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BMW 7er (2022): So schön/unschön sind seine Vorgänger
BMW hat den neuen 7er vorgestellt und sein Design polarisiert wie noch nie: Waren seine sechs Vorgänger schöner? - Wir blicken in die Historie
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Das automobile Internet versinkt mal wieder in heller Aufregung und zankt sich wild ums Thema Design. Das kann eigentlich nur eins bedeuten: BMW hat ein neues Auto vorgestellt. Und genau so ist es auch - der neue 7er und sein Kumpel i7 sind da und er polarisiert in Sphären, die selbst für die Bayern ungewöhnlich sind.

© Motor1.com Deutschland
Die Historie der BMW 7er-Reihe Zoom
Alles zur siebten 7er-Generation mit dem Kürzel G70 lesen Sie übrigens, wenn Sie diese blauen Buchstaben klicken. Für uns ist der Neue aber auch die perfekte Gelegenheit, mal wieder auf die Vergangenheit zu blicken.
Hat der 7er schon immer so auf Konfrontation gesetzt? Die Meinungen gespalten? Mitnichten, würden wir sagen. Das Flaggschiff der Münchner war lange der Inbegriff von Eleganz und feiner Proportion. Aber gerade in den letzten Generationen gab es durchaus Ausreißer nach unten.
Wir schauen nochmal auf die bisherigen sechs Baureihen und wie wir sie empfinden. Welcher ist für Sie der schönste 7er? Sagen Sie es uns, im Kommentarfeld unter diesem Artikel.
7er E23 (1977 - 1986)
Die erste Generation des BMW 7er (E23) wirkt aus heutiger Sicht absolut zierlich. Wir finden, sie ist wunderbar gealtert.
Mit der Haifischnase und dem vielen Chrom und heute als Klassiker trotzdem noch relativ erschwinglich. "Mit den gestreckten Linien der Karosserie, dem fahrerorientierten Cockpit, kraftvollen Motoren und einer fortschrittlichen Fahrwerkstechnik wurde der 7er seinem Anspruch als sportliche Luxuslimousine von Beginn an gerecht", sagt BMW.
Zu den Innovationen zählten der weltweit erste elektronische Tacho, die drehzahlabhängig agierende Servolenkung sowie elektrisch verstellbare Außenspiegel. 1980 kam der weltweit erste Bordcomputer mit Außentemperaturanzeige hinzu.
1979 tauschte BMW die Vergasermotoren durch sparsamere Benzin-Einspritzmotoren aus. Der BMW 728i ersetzte die Modelle 728 und 730, der bisherige 733i wurde vom 732i abgelöst, der mit einer weltweit einmaligen digitalen Motorelektronik debütierte.
Im Jahr zuvor war bereits der BMW 735i mit 3,5 Liter Hubraum und 218 PS ins Programm aufgenommen worden. An die Spitze des Modellprogramms rückte 1980 der BMW 745i, der von einem 252 PS starken Sechszylinder mit Abgasturbolader und Ladeluftkühlung angetrieben wurde.
7er E32 (1986 - 1994)
Ursprünglich plante BMW mit dem zweiten 7er eine aerodynamisch ausgefeilte, sehr schlanke Limousine, aber der spätere Entwicklungschef Dr. Wolfgang Reitzle konnte das Vorhaben zugunsten einer deutlich prestigeträchtigeren Form in allerletzter Minute stoppen. Sein Ziel, einen V12 zu implantieren, sorgte anfangs im Unternehmen für ungläubiges Staunen. Der Rest ist Geschichte.
Mit seiner harmonischen Linienführung, seinem sportlichen Fahrverhalten und innovativen Fahrwerksregelsystemen gelang dem neuen 7er im Jahr 1986 eine glanzvolle Premiere. Für viele ist der E32 bis heute der schönste 7er.
An der Fahrzeugfront vermittelte die breite BMW Niere kraftvolle Präsenz, am Heck wurden L-förmige Rückleuchten als neues Markenzeichen eingeführt. Erstmals war der BMW 7er auch in einer Langversion lieferbar. Zu den wichtigsten technischen Neuerungen gehörte das Schlupfregelsystem ASC mit elektronischem Gaspedal und Schleppmomentregelung.
1987 kam sie dann, die erste deutsche Zwölfzylinder-Limousine seit dem Ende der 1930er Jahre. Der fünf Liter große V12- Leichtmetallmotor verfügte über getrennte Einspritz-, Zünd- und Katalysatorsysteme für beide Zylinderbänke und leistete 300 PS. Außerdem feierte die Adaptive Getriebesteuerung AGS ihre Premiere im Zwölfzylinder-Modell. Darüber hinaus waren jeweils zwei Reihensechszylinder- und zwei V8-Modelle im Angebot.
7er E38 (1994 - 2001)
Mit nahezu unveränderten Außenabmessungen, einem behutsam weiterentwickelten Design und einem Plus an Komfort und Fahrdynamik setzte die dritte Auflage des BMW 7er den Erfolg des Vorgängers fort. Für uns ist der E38 bis heute der attraktivste 7er und damit dürften wir gewiss nicht alleine sein. Eleganter und stimmiger kann man eine Limousine eigentlich nicht zeichnen.
Zum Auftakt waren zwei Achtzylinder-Motoren und eine Neuauflage des Zwölfzylinders verfügbar. Der Hubraum des V12 wurde auf 5,4 Liter, die Leistung auf 326 PS gesteigert. Gleichzeitig sank der Durchschnittsverbrauch des BMW 750i um rund elf Prozent.
Mit neuen Fahrstabilitätssystemen wurde die dritte Generation des BMW 7er auch auf dem Gebiet der aktiven Sicherheit zum Vorreiter. Zusätzlich zum Antiblockiersystem erhielten die Achtzylinder-Modelle auf Wunsch eine Automatische Stabilitätskontrolle (ASC). Der 750i wurde serienmäßig mit ESP ausgeliefert.
Maßgebliche Impulse setzte auch die Komfortausstattung mit einem fest installierten Navigationssystem, dessen Farbmonitor auch als Anzeige für weitere Funktionen dienen konnte. Acht Airbags und eine Reifendruck-Kontrolle waren Serie.
Eine besonders wirtschaftliche Alternative bot der 1996 eingeführte BMW 725tds. Sein 2,5 Liter großer und 143 PS starker Sechszylinder-Dieselantrieb überzeugte durch Sparsamkeit und Laufruhe. 1998 folgte der BMW 730d mit Dreiliter-Sechszylinder, Common-Rail-Einspritzung und 184 PS. Den vorläufigen Höhepunkt markierte 1999 der BMW 740d: Die weltweit erste Limousine mit V8-Dieselmotor und Common-Rail-Einspritzung mobilisierte 245 PS.
7er E65 (2001 - 2008)
Der vierte 7er (E65), allgemein als "Bangle-7er" bekannt (nach dem damaligen Chefdesigner Chris Bangle), sorgte mit seinem komplett veränderten und sehr avantgardistischen Design regelrecht für Entsetzen. Mehr als 20 Jahre nach seinem Debüt hat sich das Bild weitestgehend geändert und man blickt ihm, gerade im Hinblick auf viele aktuelle BMW-Designs, eher wohlwollend hinterher.
Mit dem neuen Modell setzte BMW in vielerlei Hinsicht Maßstäbe und gab Impulse für den gesamten Automobilbau. Beispiele dafür sind das bis heute stetig weiterentwickelte Bediensystem iDrive sowie die Elemente der modernen BMW-Designsprache. Weitere Innovationen folgten 2005 mit einem Nachtsichtsystem sowie mit dem ersten Fernlichtassistenten in Europa.
In den Modellen BMW 735i und BMW 745i debütierten neuentwickelte Achtzylinder-Motoren mit stufenlos variablen Ventilsteuerzeiten (Doppel-VANOS) und veränderbarem Ventilhub (VALVETRONIC).
Erste Wasserstoff angetriebene Luxuslimousine
Die Kraftübertragung übernahm das erste serienmäßige Sechsgang
Automatikgetriebe der Welt. Als Krönung der Baureihe startete im Januar 2003 der BMW 760i, dessen 6,0 Liter großer Zwölfzylinder-Motor mit 327 kW/445 PS und einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmeter beeindruckte.
Als weltweit erster Automobilhersteller präsentierte BMW im Herbst 2006 auf Basis des BMW 760Li eine mit Wasserstoff angetriebene Luxuslimousine.
Der BMW Hydrogen 7 mit bivalentem Zwölfzylinder-Verbrennungsmotor hatte als weltweit erstes Wasserstoff-Fahrzeug den kompletten Serienentwicklungsprozess durchlaufen. Er wurde in einer Kleinserie von 100 Exemplaren produziert und ausgewählten Kunden für die Nutzung im Alltagsverkehr zur Verfügung gestellt.
Bei Fahrdynamik und Fahrkomfort beeindruckte der 7er zu dieser Zeit mit seinem weitgehend aus Aluminium gefertigten Fahrwerk, elektronischen Dämpfern und einer Wankstabilisierung.
7er F01 (2008 - 2015)
Die fünfte Generation der 7er-Reihe wurde in puncto Extravaganz wieder deutlich zurechtgestutzt, wirkte braver, aber doch recht gefällig. Ein komplett neu entwickeltes Fahrwerk, die Weltpremiere der Integral Aktivlenkung sowie exklusive Fahrerassistenzsysteme stechen beim F01 heraus. Hinzu kamen innovative Infotainment-Funktionen wie die uneingeschränkte Internet-Nutzung im Fahrzeug.
Zur Markteinführung standen Sechs- und Achtzylinder-Modelle zur Auswahl. Wenig später folgten mit BMW 760i und BMW 760Li die Topmodelle der Baureihe. Das neu entwickelte Zwölfzylinder-Triebwerk mit sechs Liter Hubraum, TwinPower-Turbo-Technologie und Benzin Direkteinspritzung wurde mit einer ebenfalls neuen Achtgang-Automatik kombiniert und entwickelte eine Leistung von 544 PS sowie ein maximales Drehmoment von 750 Nm.
2009 gab es erstmals im 7er das neue Allradsystem xDrive. Ein weiteres Novum war der BMW ActiveHybrid 7, der einen Achtzylinder Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor kombinierte.
7er G11 (2015 - 2022)
Neu bei 7er Nummer 6 war eine Plattform mit haufenweise carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK). Sollte leicht machen, war aber vor allem richtig teuer.
Highlights waren zudem das Plug-in-Hybrid-System im BMW 740e, die Gestensteuerung, das aktive Fahrwerkssystem Executive Drive Pro, der Fahrerlebnisschalter mit ADAPTIVE-Modus und das Laserlicht. Zum Wohlbefinden im Fond trug vor allem die Executive Lounge Ausstattung mit Massagefunktion und Vitality-Programm bei.
Zu den Fahrerassistenzsystemen gehörten ein Lenk- und Spurführungsassistent und das ferngesteuerte Parken. Topmotorisierung war ein neuer V12-Motor mit 610 PS im M760Li xDrive. Dazu gab es gleich drei Plug-in-Hybrid-Varianten.
Interessant für BMWs Design-Kritiker wurde es mit dem Facelift des G11 im Jahr 2019. Denn auf ausdrücklichen Wunsch der Märkte in Asien und dem mittleren Osten setzte man dem 7er eine Niere in bis dahin nicht gekannter Größe ins Gesicht. Die Kommentare hierzulande waren größtenteils vernichtend, aber es war nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.
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