• 13.10.2022 13:50

  • von Roland Hildebrandt

60 Jahre Chevrolet Corvette Sting Ray: Legendärer Rochen

Sie zählt zweifelsohne zu den markantesten Corvette-Modellen: Die zweite Generation, die 1962 erschien - Wir blicken auf die Sting Ray zurück

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Die Chevrolet Corvette ist ohne Zweifel eine Ikone der Automobilgeschichte. Einer der längsten, wenn nicht gar DER am längsten verwendete Modellname eines aktuellen Autos. Kult-Sportwagen der USA, Lieblingsauto von Präsident Biden. Eine Modellgeneration stzicht besonders hervor und das im wahrsten Wortsinne: Die Sting Ray, benannt nach dem Stachelrochen, wird jetzt 60 Jahre alt.

Titel-Bild zur News: Chevrolet Corvette Sting Ray Coupé (1966)

Chevrolet Corvette Sting Ray Coupé (1966) Zoom

Die zweite Generation der Corvette - nach einem Konzept-Rennwagen von 1959, der ihr Design beeinflusste, Sting Ray genannt - stellte eine Revolution in Design, Technik und Leistung dar. Während die Corvettes der ersten Generation auf einer modifizierten Limousinenplattform basierten, war die zweite Generation eine reine Neukonstruktion auf der Grundlage einer speziellen Architektur.

Sie ermöglichte einen niedrigeren Schwerpunkt und eine niedrigere, sportlichere Sitzposition, während sie eine völlig neue Einzelradaufhängung an der Hinterachse unterstützte, die die Straßenlage des Fahrzeugs dramatisch verbesserte.

Small-Block-V8-Motor mit Benzineinspritzung

Die Corvette Sting Ray "Split-Window" Coupe des Modelljahrs 1963 (also 1962 in "echten" Jahren) basierte auf einem einmaligen Sportwagen aus der Feder von Designchef Bill Mitchell und war möglicherweise das aufregendste amerikanische Serienfahrzeug seiner Zeit.

Neben ihrer hervorragend geschnittenen Form verfügte die Sting Ray über eine neue unabhängige Hinterradaufhängung und bot einen starken Small-Block-V8-Motor mit Benzineinspritzung. Zu den neuen Luxusoptionen gehörten eine Klimaanlage, Ledersitze und das Neueste in Sachen Infotainment - ein AM/FM-Radio.

Die neue Basis der Corvette unterstützte auch das bahnbrechende "Split Window"-Styling einer völlig neuen Coupé-Karosserie. Die Corvette von 1962 wird oft als eines der schönsten Designs in der Automobilgeschichte bezeichnet.

Corvette Coupés verdoppelt die Verkaufszahlen

Der Begriff "Split Window" stammt von dem "Rückgrat", das in der Mitte der Karosserie verläuft und die Heckscheibe halbiert. Mit der C2 Corvette wurden auch versenkbare Scheinwerfer eingeführt, die für die nächsten 41 Jahre ein typisches Corvette-Merkmal sein sollten. Die "C2"-Corvette-Generation sollte bis 1967 fortbestehen, aber nur das 1963er Coupé hatte das berühmte "Split-Window"-Design.

Durch die Aufnahme eines Coupés in die Corvette-Palette verdoppelten sich die Verkaufszahlen in den nächsten Jahren, da das Auto für Besitzer in nördlichen Klimazonen praktischer wurde, während die neue Rahmenstruktur und die Einzelradaufhängung die Corvette zu einem Sportwagen der Weltklasse machten.

Die erste Corvette Z06 war ein Optionspaket von 1963, das von dem legendären Corvette-Ingenieur und Rennsport-Befürworter Zora Arkus-Duntov entwickelt wurde. Er setzte sich erfolgreich dafür ein, dass die Corvette 1963 ein Paket für Kunden anbot, die mit dem neuen Auto Rennen fahren wollten.

Z06-Paket mit vielen Komponenten, die später Industriestandard worden

Für diejenigen, die sich auskennen, bedeutet das Ankreuzen des RPO Z06-Kästchens auf dem Bestellschein der Corvette, dass ein dickerer, 24 mm (0,94 Zoll) dickerer vorderer Stabilisator, Stoßdämpfer mit größerem Durchmesser und Federn, die fast doppelt so steif wie die Standardteile waren, hinzugefügt wurden.

Das Z06-Paket enthielt außerdem: verbesserte Bremskomponenten, einschließlich Sintermetall-Bremsbeläge, die hitzebeständiger und verschleißfester sind als herkömmliches Material einen Zweikreis-Hauptzylinder und einen Vakuum-Bremskraftverstärker, um die Sicherheit zu erhöhen und den Bremsaufwand zu verringern


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Diese Komponenten sollten später zum Industriestandard werden, waren aber in den Serienfahrzeugen der damaligen Zeit noch selten. Am wichtigsten für den Rennsport war wahrscheinlich, dass die Z06-Option mit einem größeren 36,5-Gallonen-Glasfasertank kombiniert werden konnte, der es den Rennfahrern ermöglichte, länger auf der Strecke zu bleiben.

Z06-Performance-Paket selbst bei Corvette-Fans unbekannt

Die mit dem Z06-Paket ausgestatteten Modelle wurden schnell als "Big Tank" oder "Tanker"-Corvette bekannt und waren ursprünglich auf Coupés beschränkt, da der größere Tank nicht für Cabrios geeignet war. Später überarbeitete Chevrolet das Paket und machte den regulären 20-Gallonen-Tank zum Standard und den großen Tank zu einer Option.

Durch diese Änderung konnte das Z06-Paket auch für ein Cabriolet bestellt werden. Es wird aber angenommen, dass nur ein einziges solches Exemplar gebaut wurde. Das Paket verteuerte den Grundpreis der Corvette ursprünglich um mehr als 40 Prozent. Es wurden auch Alufelgen angeboten.

Mit dem Z06-Paket war nur ein Motor erhältlich - der 360 PS starke 327-Kubikzoll-Smallblock des Typs L84, der mit einem fortschrittlichen mechanischen Kraftstoffeinspritzsystem ausgestattet war. Die Corvette war ein Pionier auf dem Gebiet der Kraftstoffeinspritzung, da sie diese 1957 eingeführt hatte. Ein Viergang-Schaltgetriebe und eine Positraction-Hinterachse gehörten ebenfalls zur Standardausrüstung.

In der Zeit vor dem Internet wussten nur wenige Corvette-Kunden - selbst solche mit Rennsportabsichten - von dem Z06-Paket. Es wurde nicht beworben, sodass Mundpropaganda die wichtigste Informationsquelle war. Da die meisten Exemplare für den Rennsport gekauft und verwendet wurden, war die Abnutzungsrate vergleichsweise hoch. Verbleibende, dokumentierte Exemplare - vor allem die Fahrzeuge mit großem Tank - haben einen hohen Sammlerwert.

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