• 03.06.2007 15:24

Tolle Nordamerika-Premiere des Race Touareg

Volkswagen holte beim Offroad-Klassiker Baja 500 mit Mark Miller/Ralph Pitchford und Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz den Doppelsieg in ihrer Klasse

(Motorsport-Total.com) - Eindrucksvolle Premiere des Volkswagen Race Touareg in Nordamerika: Beim Offroad-Klassiker Baja 500 erzielte das Werks-Duo Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/Südafrika) den Klassensieg vor ihren Teamkollegen Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Südafrika/Deutschland), im Gesamtklassement der 273 gestarteten Autos belegten Miller/Pitchford den elften und de Villiers/von Zitzewitz den 16. Rang.

Titel-Bild zur News: Mark Miller

Mark Miller bewältigte mit dem Race Touareg alle Hindernisse der Baja 500

Dabei beeindruckte Volkswagen vor allem durch die moderne TDI-Diesel-Technologie, denn als einzige Fahrzeuge absolvierten die beiden von einem 2,5-Liter-Fünfzylinder-TDI-Motor angetriebenen Race Touareg die 420,11 Meilen (675,92 km) lange Baja 500, die als härteste Tages-Rallye der Welt gilt, ohne einen einzigen Stopp zum Nachtanken.#w1#

"Das war eine starke Vorstellung des Race Touareg auf einem ungewohnten und äußerst harten Terrain. Dieser Erfolg beweist seine Robustheit und Zuverlässigkeit. Beide Touareg liefen perfekt, jeweils einmal wurden die Reifen gewechselt - mehr nicht", zog Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen eine positive Bilanz. "Fahrer und Beifahrer sowie das gesamte Team haben sich perfekt auf diese ungewöhnliche Aufgabe vorbereitet. Dabei gilt unserer besonderer Dank Volkswagen of America für die hervorragende Unterstützung."

Race Touareg begeistert und überrascht

Schon bei der stimmungsvollen Parade zur Technischen Abnahme inmitten der nord-mexikanischen Stadt Ensenada stand der Race Touareg im Mittelpunkt des Interesses der riesigen Fan-Scharen. Dieser Prototyp, für den Einsatz bei der weltberühmten Rallye Dakar entwickelt, wirkte zwischen den wuchtigen Trophy-Trucks und Buggys mit ihren bulligen V8-Triebwerken geradezu kompakt.

Und nach dem mehrmaligen Abfahren der Strecke, den offiziellen "Pre-Runs" in den Tagen vor der eigentlichen Rallye am 02. Juni, war Giniel de Villiers durchaus nachdenklich: "Die Strecke ist so brutal, dass es ein Erfolg ist, wenn wir beide Touareg ins Ziel bringen." Das sahen auch viele Amerikaner zunächst so, doch mit jeder Meile wuchs die Begeisterung für die beiden blauen Race Touareg des Volkswagen Red Bull Teams.

"Es ist phantastisch, wie gut unsere Race Touareg auf diesem harten Terrain gelaufen sind", erklärte Mark Miller. Der US-Amerikaner, mit Co-Pilot Ralph Pitchford Vierter der diesjährigen Rallye Dakar, weiß, wovon er spricht, schließlich bestritt er bereits zehn Mal die Baja 500 und feierte fünf Baja-Gesamtsiege.

"Ich bin natürlich sehr stolz, mit Volkswagen bei der Baja starten zu können und dabei das Leistungsvermögen des Touareg auf diese Weise demonstrieren zu können", so Mark Miller. "Dass wir diesen Erfolg mit einem vergleichsweise leisen, aber ungemein drehmomentstarken Diesel-Motor erzielt haben und dabei nicht einmal nachtanken mussten, während die US-Autos zwei oder auch drei Mal zum Tanken halten mussten, ist ein Meilenstein in der langen Baja-Geschichte und ein Beleg für die Fortschrittlichkeit der TDI-Technik."

Giniel de Villiers, im Race Touareg Zweiter der "Dakar" 2006, stellte erstaunt fest: "Nur auf den extrem welligen, buckligen Strecken-Abschnitten waren wir gegenüber den US-Autos mit ihren großen Federwegen im Nachteil, weil diese bei uns auf Grund des Dakar-Reglements extrem begrenzt sind. Ansonsten konnten wir das Tempo absolut mitgehen, waren oftmals sogar schneller, konnten aber wegen der gewaltigen Staubentwicklung oder der schmalen Wege nur selten überholen. Schließlich wollten wir kein unnötiges Risiko eingehen."

Nach zehn Stunden im Ziel

Als Miller/Pitchford und de Villiers/von Zitzewitz nach zehn Stunden das Ziel in Ensenada erreichten, waren sie von der Tortur und dem endlosen Staub sichtlich gezeichnet. "Unfassbar, wie sehr wir über die gesamte Distanz durchgeschüttelt wurden. Ich spüre jede Faser meines Körpers", stellte Ralph Pitchford fest. Und auch Mark Miller musste zugeben: "Das war die härteste, brutalste Streckenführung, die ich je bei der Baja 500 gefahren bin."

Umso mehr ließ sich das Volkswagen Quartett im Ziel feiern und stellte sich geduldig den Fragen der vielen Fans und Medien-Vertreter. "Diese Baja 500 ist ein riesiges Spektakel mit einer enormen Begeisterung der Fans. Alle Vorstellungen, die ich vorher hatte, wurden übertroffen. Es war ein großartiges Erlebnis, ebenso anstrengend wie faszinierend", meinte am Ende Dirk von Zitzewitz.

Baja-Geschichte eng mit Volkswagen verbunden

Volkswagen of America setzte mit dem Einsatz der beiden Race Touareg eine lange Tradition fort, denn die Geschichte dieser Rallyes auf der mexikanischen Halbinsel Baja California unweit der US-amerikanischen Stadt San Diego, ist eng mit Volkswagen verbunden. Schon bei der Baja-Premiere 1967 war Volkswagen am Start, und der legendäre VW Buggy wurde bei den Bajas zum Erfolgsgaranten und Kultauto. Bis zum heutigen Tag werden zahlreiche Eigenkonstruktionen, teils auf Beetle-Basis, von VW-Motoren angetrieben.

"Wir haben bei den Pre-Runs zu dieser Baja 500 sogar neue Fahrwerks-Einstellungen erarbeitet, die auch bei der Rallye Dakar, speziell im Kamelgras, einen Fortschritt bringen können", erklärt Mark Miller. "Es wäre natürlich toll, im November auch bei der Schwester-Rallye, der Baja 1000, zu starten. Der Race Touareg hat das Zeug dazu, auch diese lange Baja zu meistern. Aber dann haben selbstverständlich die Vorbereitungen für die 'Dakar' 2008 Vorrang."