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Technische Probleme und Sturz: Was bei Aleix Espargaro am Freitag schieflief
Bei Aleix Espargaro schlug am Freitag in Sepang der Technikteufel zu und kostete dem Aprilia-Pilot wertvolle Trainingszeit - Die Titelchance hakt er quasi schon ab
(Motorsport-Total.com) - Für Aleix Espargaro war es ein Freitag zum Vergessen. Erst konnte der Aprilia-Pilot wegen technischer Probleme, die auch noch zu einem Sturz führten, im ersten MotoGP-Training nur fünf Runden fahren. Dann regnete es am Nachmittag, sodass selbst auf abtrocknender Strecke keine Steigerung möglich war.
© Motorsport Images
Aleix Espargaro konnte sich auf seine Aprilia am Freitag nicht recht verlassen Zoom
"Es war ein schwieriger Start in dieses wichtige Wochenende", sagt der Spanier frustriert. "Mit dem ersten Bike hatte ich ein größeres Kupplungsproblem. Ich musste nach einer Runde abbrechen, bin dann aber zurück auf die Strecke und sofort gestürzt aufgrund dieses Problems", erklärt er seinen Crash in Kurve 9.
"Mit dem zweiten Bike ist mir auch nur eine Outlap geglückt. Ich hatte einen Alarm auf dem Dashboard und musste zurück an die Box. Damit war die Session für mich vorbei. Und am Nachmittag regnete es dann", fasst Espargaro weiter zusammen.
Teammanager Paolo Bonora erklärt im 'MotoGP'-Stream: "Das Signal am zweiten Bike wies auf ein Problem mit der Pneumatik hin. Mit der Druckregulierung stimmte etwas nicht. Leider passierte das zehn Minuten vor dem Sessionende. Es war also unmöglich für die Mechaniker, das Problem in der Zeit zu lösen."
"Das war sicherlich nicht der ideale Start für uns", räumt auch er ein und verrät: "Aleix kam am Donnerstag mit einer sehr positiven Grundstimmung in die Box und hat alle motiviert, das Beste zu geben. Und die Dinge heute Morgen haben dem natürlich einen Dämpfer verpasst. Aber lassen den Kopf nicht hängen."
Espargaro: Aprilia in zweiter Saisonhälfte zu schwach
Allerdings hat sich Aprilia mit diesem verkorksten Freitag für den Rest des Wochenende schon eine ziemliche Hypothek aufgeladen. Es ging nicht nur wichtige Trainingszeit verloren. Espargaro rangiert auch nur auf Platz 20 und morgen droht erneut Regen. Der würde den direkten Einzug in Q2 unmöglich machen.
Der Stolpersteine, die sich Aprilia selbst in den Weg gelegt hat, ist sich der Spanier sehr wohl bewusst. Er hat zwar immer noch rechnerische Chancen auf den Titel, sieht diese nun aber erneut geschrumpft, nachdem er schon in den letzten Rennen Punkte verlor.
"Ich war zuletzt etwas kritisch mit unserer Performance im Allgemeinen und mit dem Team, insbesondere nach Australien", weiß Espargaro und verweist auf seine Worte nach Platz neun auf Phillip Island. Denn vor einer Woche sagte er, dass Aprilia als Team noch nicht gut genug sei für den Kampf um den Titel.
"Es sieht so aus, dass das für die Medien und für Aprilia zu kritisch war. Aber man hat ja gesehen, wie mein erstes Freies Training heute lief. Wir waren in der zweiten Hälfte der Saison nicht auf dem Level, auf dem wir in der ersten Hälfte waren", hält er fest.
Gleichzeitig betont der Spanier: "Ich glaube an dieses Team und daran, dass wir im nächsten Jahr wieder um den Titel kämpfen können, wenn wir die Dinge tun, die wir im ersten Teil der Saison getan haben. Wenn uns das diesmal gelungen wäre, würde ich jetzt die WM anführen. Hoffentlich können wir daraus lernen."
Aprilia auch im nächsten Jahr wieder Titelkandidat?
Auf die Frage nach den Gründen für den Leistungsabfall erklärt der Aprilia-Pilot: "Ich weiß sehr genau, woran es liegt. Es ist bereits das dritte Jahr, dass wir dieses Problem haben und die Performance bei beiden Fahrern in der zweiten Jahreshälfte nachlässt. Aber das ist etwas, das wir intern diskutieren müssen."
"Ich bin trotzdem sehr stolz auf das, was wir in diesem Jahr geleistet haben", sagt Espargaro weiter. "Das Bike ist auf einem völlig anderen Level als die Vorgängermodelle der RS-GP. Aber ich habe das Gefühl, dass es nicht genug ist, um um den Titel zu kämpfen, auch wenn es für uns noch Möglichkeiten gibt."
Bei 27 Punkten Rückstand auf WM-Leader Francesco Bagnaia und noch zwei zu fahrenden Rennen macht sich der Spanier aber keine Illusionen. Er weiß, dass er auf Fehler oder Probleme der anderen hoffen muss, um seine Chance doch noch nutzen zu können.
Die nächste, daran glaubt Espargaro fest, kommt bestimmt. Schließlich sei 2022 keine Eintagsfliege: "Aprilia hat in diesem Jahr viel gelernt, zum Beispiel wie man mit dem Druck umgeht, ganz vorne mitzumischen. Unser Bike war sehr konkurrenzfähig."
"Auch ich als Fahrer habe dazu gelernt, wenn es darum geht, unter Druck zu fahren und um Siege zu kämpfen. Ich denke also, nächstes Jahr wird nicht dasselbe, sondern noch besser sein", blickt er voraus. Aber wir müssen sicherstellen, dass wir konstanter sind."
"Wir hatten in der zweiten Saisonhälfte nicht das nötige Tempo, uns sind Fehler unterlaufen und das Bike fühlte sich nicht mehr so konkurrenzfähig an wie im ersten Teil der Saison, als viele Leute sagten, dass die Aprilia das beste Motorrad ist. Jetzt ist es nicht das schlechteste, aber auch nicht das beste", so Espargaro.
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