MotoGP 2025: Yamaha präsentiert Werksteam und Satellitenteam Pramac

Yamaha zeigt die M1 für Quartararo und Rins - Komplett neu ist das Satellitenteam Pramac mit Alpine als Hauptsponsor und den Fahrern Oliveira und Miller

(Motorsport-Total.com) - Yamaha hat viel Geld in die Hand genommen und sich für die MotoGP-Zukunft breit aufgestellt. Nach zwei sieglosen Jahren wird alles unternommen, um zu alten Erfolgen zurückzukehren. Mit Pramac hat man erstmals seit 2022 wieder ein Satellitenteam am Start. Die beiden zusätzlichen Motorräder sollen dabei helfen, die Entwicklung und die Aufholjagd zu beschleunigen.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Alex Rins

Das Design mit Hauptsponsor Monster Energy im Yamaha-Werksteam Zoom

"Nachdem wir 2021 die Weltmeisterschaft gewonnen haben, hat sich die Situation drastisch verändert. Wir mussten uns verändern", sagt Takahiro Sumi, der globale Motorsportchef von Yamaha. "2024 haben wir die Entwicklung des Motorrads beschleunigt."

"Und 2025 haben wir das Team erweitert. Yamaha hat verstanden, dass wenn man eine globale Herausforderung wie die MotoGP gewinnen will, man sich breit aufstellen muss. Wir haben einen guten Mix an japanischen und europäischen Ingenieuren."

"Die technische Kooperation zwischen Italien und Japan ist viel besser geworden", betont Sumi. Denn die Europabasis von Yamaha befindet sich in Gerno di Lesmo. Pramac hat den Teamsitz in Siena. Technischer Leiter ist mit Max Bartolini ebenfalls ein Italiener.

Vorgestellt wurde die M1 mit einem Reihenvierzylinder. Ein V4-Motor wird im Hintergrund entwickelt. "Wie alle wissen, entwickeln wir zwei Motorenprojekte parallel", sagt Bartolini. "Wir werden das beste Projekt auswählen. Noch ist nichts entschieden."


Fotos: MotoGP-Präsentation 2025: Yamaha


Paolo Pavesio ist der neue Rennchef bei Yamaha. Er hat die Nachfolge von Lin Jarvis angetreten. "Für mich ist es ein neuer Job, aber ich arbeite seit 21 Jahren für Yamaha", sagt Pavesio. "Es war eine lange Reise, bis ich diese Position bekommen habe."

"Ich fühle mich geehrt, dass mir Yamaha das angeboten hat. Man spürt natürlich das Erbe von Lin Jarvis. Die Strategie ist einfach und gleichzeitig herausfordernd. Wir wollen Yamaha zurück an die Spitze bringen. Ich spüre die Aufbruchstimmung. Yamaha ist eine große Marke."

"Die MotoGP ist ein globaler Sport. Wichtig ist, wie wir zusammenarbeiten. Wir haben ein gemeinsames Ziel. Wir haben in den vergangenen Jahren verstanden, dass sich die MotoGP verändert hat und wir mehr Werksfahrer brauchen", so Pavesio.

"Dafür braucht man einen Partner. Pramac ist der beste Partner und teilt unsere Visionen." Beide Rennställe sollen in der Praxis als ein großes Team agieren. Das verdeutlichte die gemeinsame Präsentation im W Hotel in Kuala Lumpur (Malaysia).

Fabio Quartararo: "Lieber keine Ziele setzen"

Im Werksteam ist weiterhin Fabio Quartararo die Speerspitze. Der Weltmeister von 2021 steht vor seiner siebten Saison in der Königsklasse. "Ich bin sehr stolz", sagt der Franzose. "Das Motorrad sieht sehr gut aus. Hoffentlich ist es auch schneller."

"In den vergangenen Jahren habe ich gelernt, dass man vor der Saison lieber keine Erwartungen hat. Wir müssen uns auf die Gegenwart konzentrieren und bei den Tests gute Arbeit leisten. Nach den ersten Rennen werden wir uns dann Ziele setzen können."

Fabio Quartararo

Seit Sommer 2022 hat Yamaha kein Rennen mehr gewonnen Zoom

Nach einer durchwachsenen und auch von Verletzungen geprägten ersten Yamaha-Saison meldet sich Alex Rins fit zurück. "Yamaha hat im Winter sehr hart gearbeitet", sagt der Spanier. "Wir werden beim Test viel ausprobieren können."

"Wir wollen alle gewinnen, das stimmt. Die größte Sache ist, dass wir das Motorrad zurück an die Spitze bringen. Das ist die Priorität. Ziele sind nur ein Wort. Wir haben im Vorjahr gezeigt, dass wir uns in einem Prozess befinden und das Motorrad weiterentwickeln."

Alles neu im Pramac-Team

Ein wesentlicher Baustein für die Rückkehr an die Spitze ist Pramac. Nach vielen Jahren mit Ducati hat sich Paolo Campinoti für den neuen Weg entschieden. Mit Miguel Oliveira und Jack Miller setzt man zudem auf viel Erfahrung.

"Für uns ist das ein großer Schritt", sagt Campinoti. "Wir sind mit dieser Änderung sehr glücklich. Die Philosophie von Yamaha sorgt dafür, dass wir uns schon zu Hause fühlen. Ich persönlich habe eine enge Verbindung zu Japan, ich war schon in jungen Jahren dort."

Jack Miller; Miguel Oliveira

Das neue Pramac-Duo Jack Miller und Miguel Oliveira Zoom

"Es sind vier Werksmotorräder, alles ist gleich. Wir sind kein Kunde, sondern ein richtiger Teil der Yamaha-Familie. Ich glaube, dass wir zum nächsten Schritt beitragen werden. Die Zukunft wird großartig werden."

Oliveira: "Ein Meilenstein, Yamaha-Werksfahrer zu sein"

Auch die Farben des Pramac-Teams sind neu, denn mit Alpine gibt es neben Prima einen neuen Hauptsponsor. Dabei handelt es sich um die Sportmarke von Renault. Alpine tritt in der Formel 1 und in der Langstrecken-WM WEC an. Nun hat man auch als Sponsor einen Fuß in der MotoGP.

Für Oliveira ist es nach KTM und Aprilia die dritte Marke in der MotoGP. Er hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Als einziger der vier Yamaha-Fahrer hat der Portugiese noch Red Bull als persönlichen Sponsor, wie auf seinem Helm zu sehen ist.

Miguel Oliveira

Red Bull ist bei Miguel Oliveira weiterhin als persönlicher Sponsor dabei Zoom

"Es ist eine große Ehre, Yamaha zu vertreten", sagt Oliveira. "Wir haben die richtigen Leute, wir haben die Erfahrung. Für mich persönlich ist es eine neue Herausforderung und ein Meilenstein, ein Yamaha-Werksfahrer zu sein."

"Wir haben einen guten Mix an Zutaten, um erfolgreich zu sein. Ich kann kein Datum nennen, wann wir wieder an der Spitze sind. Aber es ist alles vorhanden. Ich muss mich natürlich an das Motorrad und das neue Team gewöhnen."

Erste Testfahrten bereits dieses Wochenende

Miller hat einen Einjahresvertrag erhalten. Nach Honda, Ducati und KTM ist es für den Australier die bereits vierte Marke in der Königsklasse. Aber es ist eine Rückkehr zu Pramac. Für das Team ist er bereits von 2018 bis 2020 gefahren.

"Für mich ist es fantastisch, denn ich komme nach Hause", sagt Miller. "Mit Yamaha ist es natürlich ein neuer Schritt. Es gibt viele bekannte Gesichter, aber auch neue. Es ist fantastisch, wieder in dieser Familie zu sein. Dass ich die M1 fahren darf, wird bestimmt viel Spaß machen."

Jack Miller

Jack Miller ist bereits drei Jahre für Pramac (mit Ducati) gefahren Zoom

Außerdem ist seine Zusammenarbeit mit Red Bull zu Ende gegangen. Miller trägt nun die Logos von Monster auf dem Helm. Mit Giacomo Guidotti arbeitet Miller mit einem neuen Crewchief zusammen. Für Oliveira ist Luca Ferraccioli verantwortlich.

Yamaha wird mit allen vier Fahrern bereits am Samstag und am Sonntag in Sepang die Testarbeit aufnehmen. Da Yamaha in Concession-Gruppe D ist, dürfen die Stammfahrer am Shakedown-Test teilnehmen.

Die Zusammenarbeit zwischen Yamaha und Pramac umfasst auch ein Moto2-Projekt. Man setzt in der mittleren Klasse auf das Chassis von Boscoscuro. Als Fahrer wurden Tony Arbolino und Izan Guevara verpflichtet. Teammanager des Moto2-Projekts ist Ex-Rennfahrer Alex de Angelis.

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