Kallio findet Mindestgewicht unfair
Seit 2013 gibt es in der Moto2 das Mindestgewicht von Motorrad und Fahrer - Für Leichtgewicht Mika Kallio ist das unfair, denn schwere Fahrer haben einen Vorteil
(Motorsport-Total.com) - Seit der Saison 2013 gibt es in der Moto2 das Mindestgewicht von 215 Kilogramm. Dabei werden Motorrad und Fahrer gemeinsam gewogen. Diese Regel wurde eingeführt, damit größere und somit schwerere Fahrer nicht benachteiligt werden. Kleinere Fahrer müssen Ballastgewicht im Motorrad montiert haben. Das wirkt sich auch auf das Handling und die Gewichtsverteilung aus. Mika Kallio zählt mit einer Körpergröße von 166 Zentimetern und 58 Kilogramm zu den Leichtgewichten im Feld. Das Mindestgewicht bremst den Finnen aber nicht ein, denn seit die Regel eingeführt wurde, gewann Kallio drei Grands Prix.

© MarcVDS
Mika Kallio ist kein Freund des Mindestgewichts in der Moto2 Zoom
"Als sie die Regel geändert haben, mussten wir Zusatzgewichte platzieren. Das sind bei mir in der Regel sieben Kilo. Wir mussten einen Weg finden, diese Gewichte im Motorrad unterzubringen", schildert Kallio bei 'MotoMatters.com'. "Ich finde diese Regel nicht fair, denn niemand denkt aus der anderen Sicht darüber nach. Okay, sie glauben, dass größere Fahrer durch ihr Gewicht einen Nachteil haben, denn sie müssen mehr Gewicht abbremsen und beschleunigen. Natürlich verlieren sie dort, aber niemand denkt darüber nach, wie man seinen Körper einsetzt."
"Ein großer und schwerer Fahrer kann sein Gewicht verlagern wie er will und damit das Motorrad bewegen. Wenn ich mich mit Scott (Redding; Anm. d. Red.) vergleiche, dann konnte er schnellere Richtungswechsel machen, weil er seinen Körper auf dem Motorrad bewegen konnte. Was er auf der Geraden verloren hat, hat er woanders wieder aufgeholt. Unter dem Strich war es ausgeglichen. Jetzt, mit dem zusätzlichen Gewicht an meinem Motorrad, geht die Balance zu sehr in eine Richtung."
"Die größeren Fahrer haben einen größeren Vorteil gegenüber den Leichtgewichten", findet Kallio. "Sie können ein leichteres Motorrad fahren, während wir ein schwereres haben. Das ist nicht fair, aber wir müssen damit leben." Im Automobilsport sind die Autos meist leichter als das vorgeschriebene Gewicht gebaut, damit das Auto mit Zusatzgewichten ausbalanciert werden kann, und somit das Handling besser ist. Die Gewichtsverteilung ist ein wichtiger Faktor für die Abstimmung im Automobilrennsport.
Gibt es in der Moto2 einen ähnlichen Effekt? "Normalerweise bleibt der Ballast an der gleichen Stelle", klärt Kallio auf. "Wir haben überall etwas Gewicht verteilt und lassen es so. Wichtig ist, dass man das gleiche Gefühl für das Motorrad hat. Wenn man anfängt mit dem Gewicht zu spielen, kann dieses Gefühl verloren gehen." In der Moto3-Klasse beträgt das Mindestgewicht von Motorrad und Fahrer 148 Kilogramm. In der MotoGP werden nur die Motorräder gewogen.

