Dallara baut das Chassis, die Teams bestimmen die Optik
Dallara wird die neue IndyCar-Sicherheitszelle ab der Saison 2012 bauen, doch die Teams können unterschiedliche Aero-Kits nutzen
(Motorsport-Total.com) - Keine Überraschung in Indianapolis: Dallara ist der Hersteller, der das neue IndyCar-Chassis ab der Saison 2012 bauen wird. Seit der Saison 1998 engagiert sich der Chassisbauer aus dem italienischen Parma bei den IndyCars, seit der Saison 2005 ist Dallara Monopolist in Indianapolis. Im Kern wird dies auch ab 2012 der Fall sein.
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Neues IndyCar-Chassis 2012: Ein mögliches Aero-Kit im IZOD-Design
Aber mit einem ganz wesentlichen Unterschied: Dallara baut lediglich die Sicherheitszelle, die in der Grundversion 349.000 US-Dollar kosten wird. Das sind immerhin 45 Prozent weniger als das aktuelle Modell. Alle weiteren aerodynamischen Teile können von beliebigen Herstellern konstruiert werden, also auch von den IndyCar-Teams selbst.#w1#
Damit sind auch die vier Hersteller (BAT, Delta Wing, Lola und Swift) angesprochen, die den Zuschlag für den Bau der neuen IndyCar Safety-Cell nicht bekommen hatten. Auf diese Weise soll erreicht werden, dass sich bei den IndyCar-Rennen ab 2012 wieder optisch unterschiedliche Fahrzeuge auf der Strecke befinden, die in Sachen Sicherheit jedoch alle auf dem gleichen Stand sind.
"Es war die Idee von Tony Purnell, der sagte, dass wir eine Sicherheitszelle bauen sollten und alle anderen dann kreativ sein können, wie das Kleid des Autos auszusehen hat", beschrieb IndyCar-Chef Rany Bernard den Ideenfindungsprozess. "Ich weiß, dass eine Menge Menschen zwei oder drei unterschiedliche Autos haben wollten, doch das war nicht umsetzbar. Nun bekommen wir 2012 hoffentlich unterschiedlich aussehende Autos und unterschiedlich klingende Motoren."
Wettbewerb erwünscht
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Ein Aero-Kit des neuen IndyCar-Chassis 2012 im Honda-Design Zoom
Ex-FIA-Berater und Jaguar-Teamchef Purnell machte überhaupt keinen Hehl aus seinen Ambitionen: "Auf geht's Ford, GM, Lotus, Ferrari. Auf geht's Lockheed Martin, Boeing, General Electric. Auf geht's ihr Ingenieure, die ihr in eurer Garage oder in kleinen Shops arbeitet." So lautete Purnells direkte Ansprache an mögliche Interessenten. Auch klar ist jedoch, dass die US-Windkanäle damit ab der kommenden Saison großen Zulauf haben werden.
Dazu kommt, dass die ersten 28 neuen Chassis für alle Teams, deren Hauptquartier im US-Bundesstaat Indiana liegt, von der Bundesregierung Indianas noch einmal einen satten Discount erhalten. Und weil auch auf der Motorenseite die Kostenschraube angesetzt wird, sollen die gesamten Kosten für ein Start-Up-Paket um fast 50 Prozent reduziert werden. Das komplette Dallara-Auto inklusive Aero-Kit kostet 385.000 US-Dollar.
Dallara will die Sicherheitszelle direkt vor Ort bauen und darüber hinaus ein Kompetenzzentrum eröffnen. In Zusammenarbeit mit lokalen Universitäten wird dabei ein offenes Netzwerk für Motorsport-Ingenieure entstehen, das offenbar den Aktivitäten rund um NASCAR-Charlotte Konkurrenz machen soll. Das neue IndyCar-Chassis hat also den Charakter einer konzertierten Aktion, um den Standort Indianapolis zu stärken.
In 18 Monaten auf der Strecke
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Pünktlich zur Saison 2012 soll das neue IndyCar-Chassis kommen Zoom
Pro Saison ist es jedem Team gestattet, zwei unterschiedliche Aero-Kits zu verwenden, die jedoch nicht mehr als 70.000 US-Dollar kosten dürfen. Natürlich muss jedes Aero-Kit die Genehmigung der IndyCars erhalten und jedes neu entwickelte Aero-Kit muss allen anderen Teams ebenfalls zugänglich gemacht werden. "Diese Kostenreduktion ist notwendig und überfällig, aber wir müssen uns auch um die laufenden Kosten kümmern", warnte Tony Cotman, wie Purnell einer der Entscheider aus dem siebenköpfigen Beraterkomitee. "In Sachen Preiskontrolle für die Teile müssen wir einen guten Job machen."
Als Gewichtsziel formulierten die Offiziellen 1.380 Pfund, das sind etwa 200 Pfund weniger als das aktuelle Chassis. Endgültige Daten sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden, wenn etwa auch die Motorengewichte bekannt werden. "Die Autos werden leichter und schneller", kommentierte Penske-Pilot Will Power. "Ich freue mich darauf, es wird Spaß machen."
IndyCar-Chef Randy Bernard sprach demnach von einem "aufregenden Tag, der die Zukunft der IndyCars bestimmen wird. Wir haben allen Beteiligten genau zugehört und auf ihre Meinung viel Wert gelegt. Unsere Entscheidung war nicht einfach und es ist eine große Ehre, dass dieses Auto in 18 Monaten zur Realität werden wird."