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Carpenter schlägt das Establishment - Podium für Montoya
Ed Carpenter bezwingt in Texas die großen IndyCar-Teams - Will Power nach später Strafe Zweiter - Juan Pablo Montoya (3.) mit erstem IndyCar-Podium
(Motorsport-Total.com) - Er hat es tatsächlich wieder einmal geschafft: Zum dritten Mal in seiner Karriere ließ Ed Carpenter, der einzige Owner/Driver im gesamten Feld, das gesamte IndyCar-Establishment der großen Teams hinter sich. Der 33-jährige aus Indianapolis überquerte die Ziellinie im Firestone 600 auf dem Texas Motor Speedway nach 248 Runden vor Will Power (2.) und Juan Pablo Montoya (3.; beide Penske-Chevrolet), der damit sein erstes IndyCar-Podium nach seiner NASCAR-Zeit einfuhr.
© IndyCar
Siegerfaust: Ed Carpenter holt sich den dritten Oval-Sieg seiner Karriere Zoom
Der große Pechvogel der Texas-Nacht war Polesitter Power: Der Australier drückte dem Rennen auf dem superschnellen 1,5-Meilen-Oval nahe Fort Worth über weite Strecken den Stempel auf. Just in dem Moment, als sich ein knackiges Finale zwischen Carpenter und Power ankündigte, wurde der Penske-Chevrolet mit der Startnummer 12 zu schnell in der Boxengasse erwischt. Nach dieser späten Strafe war Power ans Ende der Führungsrunde zurückgefallen - und der Weg für Carpenter frei.
Daran änderte auch eine späte Gelbphase nach einem Motorschaden von Takuma Sato (Foyt-Honda; 18.) nichts, als Power noch einmal an die Box ging und mit frischen Reifen von Platz sechs auf zwei nach vorne fuhr. Auch Montoya verlor dadurch in der letzten Runde noch einen fast schon sicher geglaubten zweiten Platz. Carpenter war an der Spitze jedoch enteilt und wies am Ende eine sichere halbe Sekunde Vorsprung auf das Penske-Duo auf.
"Ich bin wahnsinnig aufgeregt, denn das war eine tolle Nacht", freute sich der Sieger. Und es war ein Texas-Triumph mit Ansage: "Wir hatten hier einen sehr guten Frühjahrstest. Nach der Qualifikation war mir klar, dass ich einiges liegen gelassen hatte. Das hat uns alle noch mehr motiviert und am Ende waren wir das Team, das die Anderen schlagen mussten. Nur die späte Gelbphase hat mich etwas beunruhigt, denn ich wusste, dass ein paar Jungs an die Box gehen und neue Reifen fassen."
Ganassi solide, aber zu langsam
Damit war Carpenters riesiger Vorsprung von 16 (!) Sekunden zunichte gemacht, doch drei Runden unter Grün waren letztlich zu wenig für Power. Der ärgerte sich verständlicherweise über seine Strafe: "Es hat mich nun viermal in den letzten fünf Rennen erwischt, das ist ganz einfach nicht gut genug", schimpfte der Australier. "Ich habe es vermasselt und muss mich für die gute Strategie meines Teams bedanken." Hätte er ohne die Speeding-Penalty Carpenter noch abfangen können? "Das weiß ich nicht", lautete Powers ehrliche Antwort.
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Start in Texas - und Polesitter Will Power fährt auf und davon Zoom
In der Tat hatte Carpenter erst in Runde 182 die Führung übernommen, als Dominator Power ein wenig im Überrundungsverkehr aufgehalten wurde. Zu Beginn des Rennens schlug sich der Außenseiter mit Reifenproblemen herum und fuhr kürzere Stints als Dauerleader Power. Als sich die Strategien in der zweiten Rennhälfte dann anglichen, war Carpenter der einzige, der Druck auf Power ausüben konnte. Und: Nach dem Manöver in Runde 182 war der Penske-Pilot bis zu seiner Strafe nicht in der Lage gewesen, einen Konter zu setzen.
Die Positionen fünf und sechs gingen an das starke Ganassi-Duo Tony Kanaan und Scott Dixon, deren Chevys zwar im Verkehr äußerst agil wirkten, in Sachen Speed aber keine Chance gegen Carpenter und die Penske-Boys hatten. Guter Vierter wurde Simon Pagenaud im Schmidt-Honda, der wie Power beim letzten Stopp noch einmal frische Reifen abholte. Nur diese sechs Piloten beendeten das Texas-Rennen in der Führungsrunde. Auch Pagenauds Teamkollege Michail Aljoschin gab in seinem erst zweiten IndyCar-Ovalrennen als Neunter eine bärenstarke Figur ab.
Andretti mit rabenschwarzem Tag
Einen wirklich rabenschwarzen Tag erwischte hingegen das Andretti-Team: Marco Andretti (22.) schied mit einem frühen Motorschaden aus, Ryan Hunter-Reay (19.) erwischte es mit Leistungsverlust gegen Rennmitte. James Hinchliffe (15.) litt unter einer so schlechten Balance, dass seine Reifen pro Stint viel früher den Dienst versagten als die der Konkurrenz. Carlos Munoz (13.) fiel im Rennen nur einmal auf, als er sich bei der Boxeneinfahrt ohne Fremdeinwirkung drehte. Munoz lag am Ende als bester (!) Andretti-Pilot drei (!) Runden zurück.
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Platz drei und damit ein IndyCar-Podium für Juan Pablo Montoya Zoom
Justin Wilson (Coyne-Honda; 21.) und Sebastien Bourdais (KV-Chevrolet; 20.) sorgten in Runde 119 für den einzigen Crash der schnellen Texas-Nacht, der jedoch glimpflich verlief. Ansonsten war das Firestone 600 geprägt vom Thema Reifenabnutzung, was im Rennverlauf Dominator Power als den deutlich überlegenen Pilot kennzeichnete, der vor allem auf alten Firestone-Gummis wesentlich schnellere Rundenzeiten fahren konnte als die Konkurrenz.
Bei insgesamt nur drei Gelbphasen - und demnach jeder Menge Green-Flag-Stopps - gab es viele unterschiedliche Benzin- und Reifenstrategien. Der Zwischenfall Bourdais/Wilson gegen Rennmitte brachte diese auf einen Nenner zurück. Ryan Briscoe (7.) und Charlie Kimball (8.) sorgten dafür, dass alle vier Ganassi-Piloten in den Top 10 landeten. Vorjahressieger Helio Castroneves (10.) konnte zu keiner Zeit den Speed der Spitzengruppe mitgehen und war dieses Mal mit Abstand schlechtester Penske-Pilot. Das nächste IndyCar-Rennen steigt Ende Juni in Houston.