Leimer im Interview: "Ich kann es immer noch nicht glauben"
Der frischgebackene GP2-Meister Fabio Leimer blickt im Interview auf die Meisterschafts-Entscheidung in Abu Dhabi zurück und spricht über seine Zukunft
(Motorsport-Total.com) - Bereits vor dem morgigen Sprintrennen der GP2 beim Saisonfinale 2013 in Abu Dhabi steht Fabio Leimer als neuer Meister fest. Ein vierter Platz im Hauptrennen reichte dem Schweizer aus, um im vierten Anlauf den Titel in der Nachwuchsserie zu gewinnen. Im Interview blickt Leimer auf die heutige Titelentscheidung und die wechselhafte Saison zurück. Dabei verrät der 24-Jährige auch, warum auch Sam Bird den Titel gegönnt hätte und wie es mit ihm nach dem Titelgewinn weitergehen soll.
© GP2 Media Service
Fabio Leimer und Racing Engineering feiern den GP2-Titel 2013 Zoom
Frage: "Fabio, GP-Meister 2013: Wie hört sich das an?"
Fabio Leimer: "Wirklich gut! Ich kann es immer noch nicht glauben. Es ist erstaunlich, denn die GP2 ist die stärkste Kategorie unterhalb der Formel 1, und es gibt nicht viele Menschen, die von sich behaupten können, diese Meisterschaft gewonnen zu haben. Ich bin wirklich sehr glücklich, aber gleichzeitig auch schon wieder konzentriert auf morgen, denn dann gibt es ein weiteres Rennen, bei dem ich aufs Podium fahren möchte."
"Nach dem Qualifying war ich ein wenig enttäuscht, denn wir hatten ein Problem und waren nicht schnell genug. Sam Bird stand auf Position zwei und hätte beinahe die vier Punkte (für die Pole-Position, Anm. d. Red.) gewonnen. Heute hatte ich einen guten Start und sah gleich, dass Sam den Motor abgewürgt hatte. Er tat mir leid, denn er ist ein wirklich netter Typ und einer der besten Jungs auf der Strecke - sehr offen, wirklich hart, aber fair."
"Er hätte es auch verdient, die Meisterschaft zu gewinnen, aber am Ende kann es nur einen Fahrer geben, und das war glücklicherweise ich. Aber er ist ein wirklich großartiger Typ und hätte es auch verdient."
Frage: "Es schien eines der umkämpftesten Jahre in der Meisterschaft zu sein, mit vielen Fahrern, die um den Titel kämpften. Wie schwierig war es, die Meisterschaft zu gewinnen?"
Leimer: "Die 2013er-Meisterschaft war wirklich schön. Zunächst führten Coletti und Nasr, dann hatten sie einige Probleme, während Bird und ich uns steigerten und mehr und mehr Punkte aufholten. Am Ende war es dann wirklich eng. Für die GP2 war das wirklich nett, denn alle haben über ihn und mich gesprochen, wie eng es zwischen uns ist und das man nie weiß, was beim letzten Rennen alles passieren kann. Gestern war er vorne und setzte mich zusätzlich unter Druck, aber letztendlich haben wir es geschafft."
Frage: "Du hattest in der Vergangenheit eine Menge Pech, vor allem im vergangenen Jahr. Was bedeutet dir und dem Team dieser Titel?"
Leimer: "Er bedeutet mir eine Menge. Im vergangenen Jahr waren wir wirklich schnell und hatten die Chance, etliche Rennen zu gewinnen, wie zum Beispiel in Bahrain, Silverstone und Valencia. Aber leider ist immer irgendetwas passiert, das war wirklich unglücklich. Zu dieser Zeit waren wir uns nicht wirklich sicher, ob wir noch einmal zurückkommen wollen, aber dann haben wir miteinander gesprochen und gesagt: Nur, wenn wir es mit Racing Engineering machen."
"Für mich war das die richtige Entscheidung, denn bei den ersten beiden Rennen waren wir stark und konnten gewinnen. Ich bin wirklich glücklich, diese Meisterschaft mit Racing Engineering zu gewinnen, denn die Jungs arbeiten wirklich hart. Ich möchte allen danken, denn Motorsport ist ein Teamsport. Selbst als bester Fahrer kannst du nicht gewinnen, wenn das Team nicht richtig funktioniert. Daher ein großes Dankeschön an jeden im Team."
Frage: "Was bedeutet dieser Titel für deine Karriere?"
Leimer: "Das werden wir sehen. Ich hoffe in die Formel 1 zu kommen, aber das wird sicherlich hart, denn es gibt nur noch wenig freie Cockpits. Der Titelgewinn war wichtig, das wird mir helfen. Es wäre fantastisch, würde ich Einsatzpilot oder auch dritter Fahrer werden. Wir müssen jetzt hart daran arbeiten, dann sehen wir weiter."