Duell an der Grenze: Böses Blut bei D'Ambrosio und Buemi

Das kontroverse Thema beim Formel-E-Rennen in Mexiko war das Duell zwischen Jerome D'Ambrosio und Sebastien Buemi: Beide beschuldigen sich nach dem ePrix

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen der Formel E in Mexiko (zum Rennbericht) wurde hinter (dem nachträglich disqualifizierten) Sieger Lucas di Grassi zu einer kontroversen Geschichte. Das halbe Rennen über bekämpften sich Jerome D'Ambrosio (Dragon) und Sebastien Buemi (Renault e.dams) um den zweiten Platz an der Grenze des fairen Rennsports - und teilweise darüber hinaus. Einige strittige Szenen gab es zwischen den beiden zu sehen - und einige harte Worte gab es zu hören.

Titel-Bild zur News: Jerome D'Ambrosio, Sebastien Buemi

Jerome D'Ambrosio und Sebastien Buemi haben Klärungsbedarf Zoom

Schon am Funk beschwerte sich Buemi lautstark über die Fahrweise seines Kontrahenten und warf ihm wilde Handzeichen zu, als dieser seine Angriffe blockierte. In Runde 29 eskalierte das Duell beinahe zum ersten Mal, als der Schweizer plötzlich in das Heck des Belgiers fuhr und beide die Schikane auslassen mussten. Schon über den Funk konnte man Buemi schimpfen hören, und auch nach dem Rennen war sein Ärger nicht verklungen.

"Ich habe nichts dagegen, wenn er die Tür zumacht, aber dann muss er das früher tun", unterstreicht er mahnend in Richtung D'Ambrosio. "Wenn ich schon zu einem Angriff angesetzt habe und er ohne Vorwarnung die Tür zuwirft, dann kann ich einen Kontakt mit ihm nicht verhindern", sagt er und wirft seinem Kontrahenten gefährliches Fahren vor: "Entweder zieht man vorher rüber - oder gar nicht!"

D'Ambrosio: "Er hat Chaos verursacht"

D'Ambrosio selbst mimt nach dem ePrix den Unschuldsengel und spricht von einem fairen und engen Kampf - bis auf eine Szene: "Er konnte mich nur überholen, als er die Schikane abgekürzt hat. Dagegen konnte ich nicht viel tun", zuckt der ehemalige Formel-1-Pilot mit den Schultern. Gemeint ist damit die 35. Rennrunde, als sich Buemi einmal an D'Ambrosio vorbeipresste, dabei allerdings die erste Schikane ausließ.


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Doch damit begann das nächste Chaos. Natürlich beschwerte sich der Belgier über Funk über das unfaire Manöver und wollte seinen Platz wieder zurück haben, doch das ließ Buemi allerdings nicht so ohne Weiteres zu, wie der Belgier meint: "Er hat ein wirkliches Chaos verursacht, als er versucht hat, mir den Platz zurückzugeben. Er hat mich gezwungen, von der Linie zu gehen und hat ein echtes Desaster erschaffen", schüttelt er den Kopf.

Denn am Ausgang des Stadions waren plötzlich auch Nicolas Prost (Renault e.dams) und Daniel Abt (Abt) an D'Ambrosio vorbeigezogen, weil dieser nach außen gedrängt wurde. Der Dragon-Pilot nahm die Dinge daraufhin selbst in die Hand und fuhr kurzerhand in der nächsten Schikane geradeaus, um an allen Gegnern vorbeizufahren und sich wieder auf Rang zwei einzusortieren. Weil Buemi daraufhin kein Angriff mehr gelang, blieb es bis zu di Grassis Disqualifikation bei Platz zwei für D'Ambrosio und drei für Buemi.

Buemi: "Er hat mir keinen Platz gelassen"

"Das war der Fehler", sagt Buemi über das angebliche Vorbeilassen. "Er hat mir keinen Platz gelassen, von daher habe ich es nur gemacht, weil ich Angst hatte, so viele Punkte für die Meisterschaft zu verlieren", so der Schweizer, der die ganze Situation nicht begreifen will. "Ich verstehe es nicht, er hätte mich vorbeilassen sollen, aber zumindest nicht die Tür so zuschmeißen sollen", sagt er und zeigt sich enttäuscht, weil die Rennleitung während des Rennens nicht eingriff.

Allerdings mussten beide im Nachgang zum Rennen noch einmal bei der Rennleitung erscheinen - die allerdings keine Strafen gegen die beiden aussprach. Für Buemi, der D'Ambrosio bei der Siegerehrung keines Blickes würdigte, ist die Sache damit vorerst erledigt: "Das diskutieren wir beim nächsten Mal."