Wolff reagiert auf Hamilton-Kommentare: Er darf zweifeln, aber ...
Keine gleiche Behandlung bei Mercedes? Nach Andeutungen von Lewis Hamilton in Monaco bezieht Teamchef Toto Wolff Stellung
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt, Lewis Hamilton habe allen Grund, skeptisch zu sein, was eine mögliche Ungleichbehandlung gegenüber Teamkollege George Russell angeht, da der siebenfache Weltmeister 2025 zu Ferrari wechselt. Doch Wolff besteht darauf, dass beide weiter gleich behandelt werden.
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Lewis Hamilton war in Monaco alles andere als happy mit Mercedes Zoom
Hamilton ließ beim Grand Prix von Monaco am vergangenen Wochenende aufhorchen, als er darauf verwies, dass er Russell im Qualifying bisher nicht schlagen konnte und sein Teamkollege in Monte-Carlo exklusiv einen neuen Frontflügel nutzen durfte.
Obwohl sich später herausstellte, dass Hamilton die Möglichkeit, den Flügel zu benutzen, abgelehnt hatte, deuteten seine Kommentare über Russells Vorteil auf eine gewisse Besorgnis hin, dass die beiden womöglich nicht vollkommen gleich behandelt werden.
Diese Vermutung entspricht laut Wolff aber nicht den Tatsachen. "Sind nicht alle Fahrer manchmal ein bisschen skeptisch?", sagt er, angesprochen auf Hamiltons Bemerkungen.
"Ich denke, als Team haben wir selbst in den angespanntesten Wettbewerben zwischen Teamkollegen gezeigt, dass wir versuchen, immer die richtige Balance zu finden und transparent und fair zu sein." Deshalb passierte es laut Wolff auch nur einmal in der modernen Ära von Mercedes, dass man als Unternehmen eingriff, um einen Kampf zwischen Teamkollegen zu beeinflussen.
Wolff: Haben nur in Abu Dhabi 2016 eingegriffen
"Ich denke, es gab keinen Moment, abgesehen von Abu Dhabi 2016, in dem wir versucht haben, ein Rennen zu managen, und das haben wir seitdem auch nicht mehr getan", so der Mercedes-Boss. Damals versuchte Hamilton, Nico Rosberg einzubremsen, wurde aber vom Team aufgefordert, sein Tempo zu erhöhen.
"Ich kann verstehen, dass man als Fahrer das Beste aus sich und dem Team herausholen will", sagt Wolff weiter, "und manchmal, wenn es gegen einen läuft, kann man zweifeln."
"Aber als Team sind wir zu 100 Prozent auf der Mission, den beiden Fahrern zwei großartige Autos zu geben, die bestmöglichen Autos und die bestmöglichen Strategien und Unterstützung." Dennoch stand Hamiltons Beziehung zum Team während des gesamten Monaco-Wochenendes gleich mehrfach im Rampenlicht.
Da war zum Beispiel seine "Ich hab's euch gesagt"-Nachricht darüber, dass er den Restart auf Medium-Reifen absolvieren musste, weil er ursprünglich auf den harten Pneus losgefahren war. Und dann gab es da noch die Fehlkommunikation am Funk, die dazu führte, dass ein Undercut an Max Verstappen misslang.
Teaminterne Spannungen sind ganz normal
Wolff betont jedoch, dass solche Spannungen im System nur ein Teil davon seien, dass jeder unter schwierigen Umständen alles geben wolle, was er könne: "Wir versuchen, das Beste aus der Beziehung zu machen und die Ergebnisse in dieser letzten gemeinsamen Saison zu maximieren. Und wie immer zwischen Fahrern kann es eben manchmal angespannt sein, weil jeder sein Bestes geben will."
Auch wenn sich Russell in diesem Jahr bisher siebenmal besser qualifiziert hat als Hamilton, glaubt der Mercedes-Teamchef nicht, dass das die ganze Saison so bleiben wird.
"Ich denke nicht, dass es eine spezielle Erklärung für die Statistik gibt, aber es ist immer noch eine Statistik. Wir haben sieben Rennen hinter uns, und es sind noch 17 zu fahren. Ich sehe das nicht als Trend", sagt Wolff und blickt auf die nächste Saisonstation.
Denn in Kanada, wo die Formel 1 vom 7. bis 9. Juni gastiert, werden sowohl Hamilton als auch Russell den neuen Mercedes-Frontflügel erhalten, der Teil der Aufrüstungsoffensive des deutschen Herstellers ist. Also gleiche Chancen für beide Teamkollegen.
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