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Wolff: Duo Rosberg/Hamilton "für uns als Team ideal"
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff lobt den Teamgeist bei den Silberpfeilen, Nico Rosberg seinen Kollegen Lewis Hamilton und dessen Verhalten in Sepang
(Motorsport-Total.com) - Bei Mercedes hat sich im Winter 2012/2013 nach drei Jahren mit mäßigem Erfolg einiges getan und plötzlich fahren die Silberpfeile regelmäßig an der Spitze mit. Michael Schumacher wurde durch Lewis Hamilton ersetzt. Das jahrzehntelang von Norbert Haug bekleidete Amt des Motorsportchefs hat Toto Wolff übernommen. Der Österreicher hält zudem Anteile am Team. Die neueste Verstärkung im Lager der Silberpfeile ist der ehemalige McLaren-Technikchef Paddy Lowe.
© xpbimages.com
Die Mercedes-Truppe präsentiert sich anno 2013 locker und gelöst Zoom
Auf dem Papier geht die Mercedes-Performance anno 2013 klar in die richtige Richtung. Auf eine schnelle Runde gesehen ist der F1 W04 dank sechs Pole-Positions bei neun Qualifyings die Messlatte. In den Rennen ist die Tendenz im Vergleich zu den Vorjahren ebenfalls stark aufsteigend, wie der Zwischenstand nach neun Grands Prix zeigt: Zwei Siege, insgesamt fünf Podestplätze und Rang zwei in der Konstrukteurswertung. Die Hälfte der Mercedes-Podestbesuche der Neuzeit wurde in der laufenden Saison erreicht. In den 58 Rennen im Zeitraum 2010 bis 2012 stand ein Mercedes-Pilot ebenfalls fünfmal auf dem Podium, darunter der Premierensieg von Nico Rosberg in Schanghai 2012.
Nicht nur das Auto wurde im Winter deutlich verbessert, auch die neue Fahrerpaarung trägt laut Wolff maßgeblich zu den jüngsten Silberpfeil-Erfolgen bei. "Beide sind unheimlich talentiert, kennen sich lange, sind akribische Arbeiter und setzen das auf der Strecke um. Der eine pusht den anderen zu Höchstleistungen. Das ist für uns als Team ideal", so der Mercedes-Motorsportchef gegenüber 'Deutschlandfunk'.
Rosberg jahrelang unter Wert geschlagen?
Speziell Rosberg blüht in seiner insgesamt achten Formel-1-Saison, seiner vierten bei Mercedes, auf und bewegt sich mit zwei Saisonsiegen und aktuell Platz sechs im Gesamtklassement über seiner persönlichen Bestmarke aus den Jahren 2009, 2010 und 2011 (Rang sieben). "Rosberg ist ein außerordentlich talentierter und erfolgreicher Rennfahrer, dem in den vergangenen Jahren einfach gesagt das richtige Auto gefehlt hat", sagt Wolff und vergleicht: "Vettel hatte das richtige Auto."
Bei Rosbergs erstem Saisonsieg in Monte Carlo kamen die beiden Landsmänner auf den Plätzen eins und zwei ins Ziel. Auch in Silverstone lagen sie kurz vor Schluss an erster und zweiter Stelle. Vettel brachte seine Führung aufgrund eines Getriebeschadens aber nicht ins Ziel. In Sepang standen die beiden ebenfalls im Fokus: Vettel, weil er sich über die Red-Bull-Stallorder hinwegsetzte und so Mark Webber den Sieg entriss - Rosberg, weil er die Mercedes-Stallorder befolgte und so Lewis Hamilton den ersten Silberpfeil-Podestplatz des Jahres überließ.
"Zu der Situation bei Red Bull kann ich nichts sagen", blickt Wolff auf die Geschehnisse beim Grand Prix von Malaysia zurück und meint: "Ich kann nur sagen, dass es bei uns eine Stallorder gab. Besser gesagt hatten wir ein Problem mit einem Auto. Das haben wir dem anderen Fahrer mitgeteilt und Nico hat sich daran gehalten." Vettel hingegen habe "eine andere Entscheidung getroffen, die wir nicht kommentieren können, weil sie uns nicht betroffen hat".
Hamilton/Rosberg auch neben der Strecke auf einer Wellenlänge
Auch Rosberg erinnert sich noch gut an den Funkverkehr während des Rennens in Sepang und stuft das Verhalten Hamiltons, der sich über den ihm geschenkten dritten Platz nicht freuen konnte, als "gut" ein. "Er hat sich nicht so wohl gefühlt, das war schön zu sehen. Er hat gut reagiert", urteilt der Deutsche gegenüber 'Tagesspiegel'.
Eine Abmachung, wonach ihm Hamilton die drei überlassenen WM-Punkte irgendwann zurückgeben solle, gebe es aber nicht, wie Rosberg betont: "Das ist ja nichts zwischen mir und Lewis, das ist zwischen mir und dem Team. Wenn wir diesen Fall vorher diskutiert hätten, wäre es ja alles kein Problem gewesen, aber das hatten wir nicht. Das war der Fehler. Jetzt haben wir alle Eventualitäten geklärt und ich bin sicher, dass das künftig keine Probleme mehr gibt."
Wie gut das Verhältnis der beiden Mercedes-Piloten ist, macht Rosberg an einem anderen Beispiel deutlich. Hamilton ist nicht nur Teamkollege des Weltmeistersohnes, sondern in Monte Carlo auch dessen direkter Nachbar. Auf die Frage, wie gut das Nachbarschaftsverhältnis der beiden sei, antwortet Rosberg: "Sehr gut. Wenn sein Kühlschrank leer ist, kommt er zu uns essen, aber wir sind relativ selten zur gleichen Zeit da."