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Williams lässt sich nicht unterkriegen
Nur die Positionen 13 und 18 im Qualifying, doch das britische Williams-Team wähnt sich trotzdem gut in Form - Auf Spurensuche mit den Beteiligten
(Motorsport-Total.com) - "Stimmt die Balance nicht, dann stimmt auch die Rundenzeit nicht." Damit bringt es Mark Gillan in Suzuka auf den Punkt. Denn seine beiden Williams-Piloten Pastor Maldonado und Bruno Senna machten im Qualifying zum Großen Preis von Japan keinen Stich - weil ihre FW34-Fahrzeuge nicht optimal an die schwierige Rennbahn angepasst waren. Deshalb gab es nur die Plätze 13 und 18.
© Williams
Kein Lichtblick im Qualifying: Williams fuhr der Konkurrenz in Suzuka hinterher Zoom
Ein Ergebnis, mit dem Chefingenieur Gillan alles andere als zufrieden ist: "Wir sind enttäuscht vom Ausgang der Qualifikation. Pastor war nicht zufrieden mit der Balance und das zeigt sich letztendlich auch an seiner Rundenzeit. Wir analysieren aber noch, warum das so war. Bruno kam zwar etwas besser mit seiner Balance zurecht, wurde aber aufgehalten. Das hilft natürlich nicht", erklärt Gillan.
"So konnte er nicht zeigen, zu was er imstande gewesen wäre. Auf einer Strecke wie dieser muss die Balance einfach perfekt stimmen, damit der Fahrer das auch umsetzen kann." Was bei Williams in Suzuka nicht der Fall war. Vielmehr sei es "schwierig" gewesen, wie Maldonado betont. "Meine Runde war recht gut, doch es gelang mir nicht, in Q3 einzuziehen. Wir müssen nun schauen, weshalb."
Laut dem Venezolaner liegt die ziemlich schwache Williams-Leistung an "einer Kombination mehrerer Faktoren". Senna geht an dieser Stelle etwas mehr ins Detail: "Wir hatten damit gerechnet, hier etwas besser zu sein. Etwa wie in Silverstone, wo wir sehr schnell waren. Das Auto fühlt sich hier aber ein bisschen anders an. Das betrifft Pastor und mich", erklärt der brasilianische Williams-Fahrer.
"Wir scheinen bei den Reifen nicht das richtige Temperaturfenster zu erwischen. Das ist typisch für unser Fahrzeug: Wenn wir die Pneus nicht auf Arbeitstemperatur haben, dann sind wir langsam. Prompt hatten wir im Qualifying einen großen Abstand zur Spitze", meint Senna. Dieser Betrug für Maldonado im zweiten Abschnitt des Zeittrainings fast auf das Tausendstel genau eine Sekunde.
Zu viel für die Ambitionen des Traditionsteams, wie Maldonado festhält. "Wir hatten sonst ja immer ein recht konkurrenzfähiges Auto und hatten uns auch mehr erwartet. Ich denke trotzdem, dass wir im Rennen noch um Punkte kämpfen können. Unsere Geschwindigkeit ist gut. Wir sind vielleicht nicht die Schnellsten, aber wenigstens konstant", sagt der einmalige Rennsieger. "Punkte sollten drin sein."
Außerdem dürfe man bei aller Kritik nicht vergessen, dass speziell in dieser Saison auch andere Rennställe ihre Höhen und Tiefen hätten. "Andere hatten ebenfalls schon solche Phasen", meint Maldonado. "Ein Jenson Button oder ein Felipe Massa sind in diesem Jahr beispielsweise auch bereits mal in Q2 gescheitert." In die Top 10 könne man es in Suzuka trotz allem schaffen.
Darauf hofft auch Senna, der im Qualifying von Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) behindert und so um eine gute Rundenzeit gebracht worden war. "Ich habe einen schwierigen Renntag vor mir", erklärt er. "Ich muss mich jetzt vollkommen darauf konzentrieren, ein gutes Rennen zu fahren. Die Situation ist aber vollkommen anders als noch in Singapur, denn dort waren wir etwas konkurrenzfähiger."
"Obwohl es dort sehr schwierig ist, zu überholen, fuhren wir von Platz 20 auf Platz neun nach vorn. Es ist also noch alles drin, hier in Suzuka ein gutes Rennen zu haben. Es wird einfach nur sehr schwierig", meint Senna. "Ich muss mich voll reinknien. Und ich habe wenigstens noch vier frische Reifensätze." Damit sollte am Sonntag noch einiges zu bewerkstelligen sein, glaubt auch Gillan.
"Wir erwarten, im Rennen eine gute Figur abzugeben. Wir glauben weiterhin an das Potenzial unseres Fahrzeugs. Wir haben zwar nicht immer die Punkte geholt, die drin waren, aber das müssen wir nun halt in den letzten Rennen des Jahres tun. Wir wollen unbedingt noch in der Konstrukteurswertung an Force India vorbeiziehen", sagt der Chefingenieur von Williams, während Senna "das Positive" sieht.
"Denn wenn ich mir nur das viele Pech, das wir hatten, vor Augen führe, dann müsste ich etwas ganz anderes machen", meint der Brasilianer. Aufgrund diverser Strafen gegen die Konkurrenz rücken die Williams-Piloten übrigens auf die Startränge zwölf (Maldonado) und 16 (Senna) vor. Der Weg in die Punkteränge ist aufgrund von Strafversetzungen doch nicht ganz so weit wie ursprünglich gedacht.