Von wegen im Land des Feindes: Lewis Hamilton liebt Monza
Obwohl Lewis Hamilton aktuell für den größten Gegner von Ferrari fährt, ist der Brite davon überzeugt, dass er in Monza so viele Fans wie auch Sebastian Vettel hat
(Motorsport-Total.com) - Es ist das Ferrari-Heimspiel im Formel-1-Kalender, und daher sollte man eigentlich davon ausgehen, dass an diesem Wochenende in Monza alle Tifosi Sebastian Vettel die Daumen drücken werden. Laut Lewis Hamilton ist das aber gar nicht der Fall. Für den größten Titelrivalen des Deutschen sei es nämlich keinesfalls so, als würde er sich in das "Land des Feindes" wagen. "In der Vergangenheit fühlte es sich so an - vor vielen Jahren", verrät der dreimalige Weltmeister.
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Lewis Hamilton muss auch im Ferrari-Land viele Fan-Wünsche erfüllen Zoom
Noch vor "vier oder fünf Jahren" habe er das Gefühl gehabt, in Monza nicht übermäßig beliebt zu sein. Doch das hat sich mittlerweile geändert. "Ich hatte hier jedes Jahr so eine tolle Begrüßung - selbst von den Ferrari-Fans", freut sich der Brite und erklärt, dass er sich im königlichen Park mittlerweile "wie zuhause" fühle. Und angeblich würden sich viele Fans sogar wünschen, Hamilton in Zukunft in Rot zu sehen.
"Am Eingang stehen viele Ferrari-Fans", verrät Hamilton. "Und mindestens 50 Prozent von ihnen bitten mich darum, zu Ferrari zu kommen", behauptet er. Seine Reaktion darauf? "Ich bedanke mich einfach", lacht der Brite, für den ein Wechsel zur Scuderia in naher Zukunft sowieso erst einmal keine Rolle spielen wird. Doch auch als Mercedes-Pilot findet er viele lobende Worte für die Fans in Monza.
Die Zuschauer hätten - so wie das gesamte Land - eine "unglaubliche Leidenschaft für den Motorsport" und würden immer für eine "großartige Atmosphäre" sorgen. Für Hamilton gehört der Große Preis von Italien daher zu den besten Events im ganzen Kalender. "Solche Kurse werden gar nicht mehr gebaut", zeigt sich der Brite einmal mehr als großer Freund der Traditionsstrecken wie Monza. "Außerdem bekommt man gutes Essen", lacht er.
Doch wie sieht es eigentlich Sebastian Vettel selbst? "Insgesamt ist es als Fahrer ein Rennen, das man sehr genießt", verrät er. Trotzdem hat er den Verdacht, dass er als Ferrari-Fahrer noch einmal einen ganz besonderen "Bonus" genießt. Im Hinblick auf die Tifosi erklärt er: "Wenn man im roten Auto sitzt, kann einem das sehr viel Rückenwind geben - ansonsten wird es schwer."
"Es ist mit Sicherheit etwas Besonderes für das ganze Team - ein Highlight des Jahres", erklärt Vettel, der Hamilton widerspricht und davon ausgeht, dass "die meisten (Fans; Anm. d. Red.) auf unserer Seite" stehen. Bestätigen kann das unter anderem auch Fernando Alonso, der viele Jahre selbst für Ferrari gefahren ist. Auch er erklärt, dass die Atmosphäre in Monza immer "fantastisch" sei.
"Ich habe hier viele Unterstützer", erklärt der Spanier und verrät: "Ich verbringe viel Zeit in Italien." Vor einigen Wochen habe er einige alte Freunde in Maranello besucht - ganz privat und nicht beruflich. Er erklärt weiter, dass das Rennen auch für die Fans selbst etwas ganz Besonderes sei. Es bleibt abzuwarten, wer am Sonntag auf dem wohl einzigartigsten Podium in der Formel 1 feiern darf ...