• 18.03.2008 18:27

Video: Hot Stuff in Malaysia

Hitzeschlacht in Sepang: Im Online-Video zeigt Toyota, wie sich Team und Fahrer auf das tropische Klima in Malaysia vorbereiten

(Motorsport-Total.com) - Wer an den Großen Preis von Malaysia denkt, dem fallen sofort die Hitze und die schwüle Luft ein. Die Einrichtungen in Sepang sind hochmodern, aber es gibt noch keinen Formel-1-Kurs, der klimatisierte Garagen zu bieten hat. In Sepang schwitzen sich die Mechaniker durch ein hartes Wochenende und es ist nicht weniger hart, hier im Cockpit eines Formel-1-Wagens zu sitzen, der nicht auf Komfort, sondern auf hohe Performance optimiert ist.

Titel-Bild zur News: Toyota

Toyota bereitet sich vor auf das heißeste Rennen des Jahres

Bei fast 40 Grad Lufttemperatur und einer relativen Luftfeuchtigkeit von fast 90 Prozent wirkt auch der Fahrtwind nur noch bedingt kühlend. Dafür haben die Piloten eine eingebaute Heizung im Auto: Der Fahrer wird so im Cockpit festgeschnallt, dass er nur Zentimeter von der extremen Hitze des Triebwerks und der Auspuffe sitzt und jede Sehne im Körper spannen muss, um seinen Boliden zu Höchstleistungen zu treiben.#w1#

Der Große Preis von Malaysia ist eines der härtesten Rennen im Formel-1-Kalender. Die Piloten verlieren im Verlauf der 56 Runden bis zu vier Liter Körperflüssigkeit. Die Toyota-Piloten Jarno Trulli und Timo Glock sehen sich aber gut auf die Hitzeschlacht vorbereitet.

"Malaysia ist ein extrem schwieriges Rennen." Jarno Trulli

Trulli hat an allen neun bisherigen Grand Prix von Malaysia teilgenommen und weiß, was auf ihn zukommt: "Malaysia ist ein extrem schwieriges Rennen und eine große Herausforderung für jeden Fahrer - und technisch auch für den Wagen, weil es sich um eine ziemlich raue Strecke mit sehr strengen Bedingungen handelt."

Ein gutes Pflaster für Toyota

Für Trulli und Toyota ist Malaysia aber ein ganz besonderes Pflaster: Der Italiener eroberte 2005 in Sepang den zweiten Platz, womit das Team zum ersten Mal überhaupt einen Platz auf einem Formel-1-Treppchen erreichte. "Ich habe dort immer gute Resulate und gute Rennen erzielen können und ich freue mich auf Malaysia, weil unsere Wagen dort immer ziemlich gut gewesen sind", so Trulli.

"Jarno hat mich schon gewarnt, dass es manchmal gegen Ende wirklich qualvoll sein kann." Timo Glock

Für seinen Team-Kollegen Glock ist Malaysia eine neue Erfahrung, da er dort bisher nur im Jahr 2004 am Training teilgenommen hat. Mit einem umfangreichen Fitness-Programm hat er sich vorbereitet: "Ich glaube, das wird das härteste Rennen der Saison", so Glock. "Jarno hat mich schon gewarnt, dass es manchmal gegen Ende wirklich qualvoll sein kann, besonders auf den letzten zehn bis 15 Runden. Wir haben aber den Winter hindurch hart genug trainiert und dürfen dafür präpariert sein. Das Problem ist, dass dies erst das zweite Rennen der Saison ist und man keine Gelegenheit hat, sich unter so heißen Bedingungen an den Wagen zu gewöhnen, bevor man nach Malaysia geht."

Trinken, trinken, trinken

Fitnesstraining allein hilft aber in der "Sauna von Sepang" nicht. Die Piloten nehmen vor dem Rennen mehrere Liter eines Spezialdrinks zu sich, der alle Mineralstoffe enthält, die helfen, einem Wasserverlust vorzubeugen. Dazu kommt das Trinksystem im Rennwagen - die darin enthaltene Flüssigkeit heizt sich allerdings ebenfalls schnell auf Tee-Temperatur auf.

"Das Trinksystem im Wagen ist relativ simpel und besteht im Prinzip aus einem Beutel mit Flüssigkeit und einem Schlauch, der direkt bis in den Helm reicht", erklärt Trullis Renningenieur Gianluca Pisanello. "Wenn der Fahrer trinken möchte, drückt er einen Knopf am Lenker, wodurch die Flüssigkeit, normalerweise Wasser oder ein mineralisiertes Getränk, von einer elektrischen Pumpe gefördert wird und er trinken kann."

Kühlung für heiße Boliden

Nicht nur der Fahrer geht in der Hitze an seine Grenzen, auch die Autos. Formel-1-Wagen generieren sehr viel Hitze, vom Motor über die Auspuffe und Kühler bis hin zu den Bremsscheiben, die bis zu 900 Grad heiß werden können. Es werden verschiedene Kühlpackages verwendet, um die Betriebstemperaturen im perfekten Rahmen zu halten.

Chefingenieur Dieter Gass: "Das Kühlpackage für das jeweilige Rennwochenende ist durch die Luftauslasskanäle definiert, die wir am Fahrzeug haben. Der Lufteinlass ist bei jedem Rennen gleich, daran wird nichts geändert. Was wir modifizieren, sind aber die Luftauslässe. Wir verwenden daher andere Cooling-Panels, die einfach vom Aufbau abgenommen werden können, um unter heißen Bedingungen einen besseren Kühlluftstrom zu gewährleisten."