• 25.05.2011 14:57

Vettel: Triumph in Monaco fehlt noch

Auf elf der aktuellen Strecken hat Sebastian Vettel bereits gewonnen, eine Trophäe fehlt aber noch: Ein Sieg im Fürstentum

(Motorsport-Total.com/SID) - Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel drängt nach vier Siegen in fünf Rennen auf ein Ende der zehnjährigen Wartezeit. So lange ist es her, als zuletzt die deutsche Hymne für den Sieger im Fürstentum erklang. Damals sicherte sich Michael Schumacher seinen letzten Monaco-Sieg.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Ob Sebastian Vettel am Sonntag wieder lustige Laute durch den Funk gibt?

Um endlich einen Sieg zwischen Party, Prunk und Promis zu feiern und somit einen der letzten Makel seiner schon so erfolgreichen Karriere auszulöschen, hat der Formel-1-Weltmeister Klartext geredet. Trotz vier Siegen in fünf Rennen ist er unzufrieden, weil das Auto im Rennen von Barcelona deutlich langsamer war als im Qualifying und das KERS wieder einmal Aussetzer hatte.

Monaco-Sieg vollendet jede Karriere

"Das war dünn. Wir müssen schnell analysieren, warum wir so eingebrochen sind", sagt Vettel. Hinter verschlossenen Türen bei Red Bull soll er dies noch deutlich energischer formuliert haben. Die Konkurrenz hat den Titelkampf gegen den Deutschen nach einem Viertel der Saison fast schon aufgegeben, doch Vettel lehnt sich noch lange nicht zurück. Gerade nicht vor Monaco.

¿pbvin|512|3717||0|1pb¿Denn der 23-Jährige hat in seiner erst kurzen Karriere schon fast alles erreicht: Er ist Weltmeister, hält zahlreiche Rekorde als jüngster Champion oder Rennsieger, hat bereits auf elf der aktuellen Strecken triumphiert. Ein Sieg beim Glamour-Rennen in den Häuserschluchten des Fürstentums fehlt ihm aber noch. Und eine Formel-1-Karriere ohne Monaco-Sieg ist etwa so unvollendet wie die des großen Ivan Lendl, der alle Tennisturniere dieser Welt gewann - nur nicht das in Wimbledon.

"Dieses Rennen ist eines der Highlights des Jahres", erklärt Vettel. "Es ist ein außergewöhnliches Gefühl, ein Formel-1-Auto in Monaco zu fahren. Es handelt sich um eine einzigartige Strecke und eine einzigartige Herausforderung für den Fahrer."

Monaco ist unberechenbar

Auf die Frage, welche Rennen er 2011 unbedingt gewinnen wolle, hatte der Hesse vor der Saison den Nürburgring genannt, denn auch vor heimischem Publikum fehlt ihm noch ein Sieg, und eben Monaco. Alle seine Rivalen haben hier schon ihren Namen verewigt: Lewis Hamilton, Jenson Button, Fernando Alonso und seit dem Vorjahr auch Teamkollege Mark Webber. Vettel war damals Zweiter geworden; die vorherigen Starts endeten mit einem fünften Platz 2008 und einem Rennende an der Mauer ein Jahr darauf.

Läuft alles normal, wird Vettel am Sonntag diesen Makel löschen. Er hat das aktuell beste Auto, zeigt Rennen für Rennen sein Ausnahmetalent und bewies beim Sieg in Barcelona seine außergewöhnlichen Kämpferqualitäten. Und den technischen Hilfsmitteln, die beim Red Bull noch manchmal klemmen, wie das KERS oder der verstellbarer Heckflügel, kommen in den engen Straßen von Monte Carlo nicht die große Bedeutung zu.


Fotos: Großer Preis von Monaco, Pre-Events


Dafür ist Monaco unberechenbar. In den vergangenen zehn Jahren gab es neun verschiedene Sieger - selbst Michael Schumacher gewann während seiner dominantesten Zeit zwischen 2000 und 2004 nur einmal.

Auch deswegen pusht Vettel immer weiter. Zufriedenheit will er nicht akzeptieren: "Immer, wenn wir mehr Tempo von ihm gefordert haben, hat er es gebracht", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko nach dem Spanien-Sieg. Nun fordert Vettel, dass es auch umgekehrt genauso läuft.
Denn mit einem Erfolg würde er nicht nur eine eigene Wartezeit beenden, sondern die aller Motorsportfans in Deutschland.