Dutzende Piloten haben mindestens einen Grand Prix für Ferrari absolviert - Nur sechs davon konnten aber direkt ihre Premiere für die Scuderia gewinnen
Juan Manuel Fangio (Argentinien 1956) - Der Argentinier hat bereits drei WM-Titel auf dem Konto, als er 1956 zur Scuderia wechselt. Dort triumphiert er gleich beim ersten Rennen in Rot - und das auch noch vor seinem Heimpublikum in Buenos Aires. Der Sieg hat allerdings einen kleinen Makel, denn Fangio ...
... scheidet mit einem Problem an der Benzinpumpe eigentlich aus dem Grand Prix aus. Weil die Regeln es damals allerdings erlauben, sich ein Auto zu teilen, übernimmt er nach einem Drittel des Rennens das Auto von Teamkollege Luigi Musso. Der Sieg in Argentinien ist also ein geteilter, weshalb es für beide auch nur halbe Punkte gibt.
Luigi Musso (Argentinien 1956) - Kurios: Auch für Musso ist der Auftakt in Buenos Aires das erste Rennen für Ferrari. Seine Karriere verläuft allerdings deutlich weniger erfolgreich als die von Fangio, der 1956 auch Weltmeister mit der Scuderia wird. Der Sieg, den er sich mit dem Argentinier teilt, bleibt der einzige in Mussos Karriere.
Mario Andretti (Südafrika 1971) - Der US-Amerikaner fährt in seiner Formel-1-Karriere zweimal für Ferrari. Bei seinem ersten "Stint" siegt er dabei gleich beim Saisonauftakt 1971 in Kyalami - gewinnt anschließend aber bis zum Saisonfinale 1976 in Japan überhaupt kein Rennen in der Königsklasse mehr. Seine große Stunde ...
... schlägt 1978, als er mit Lotus Weltmeister wird. Am Ende der Saison 1982 kehrt er noch einmal für zwei Rennen zu Ferrari zurück. Der Triumph in Südafrika gleich beim Debüt elf Jahre zuvor soll aber sein einziger Erfolg in Rot bleiben.
Nigel Mansell (Brasilien 1989) - Nach Andretti dauert es 18 Jahre, bevor wieder ein Pilot beim Debüt für Ferrari gewinnt. Mansell triumphiert beim Auftakt 1989 in Rio. In seinen zwei Ferrari-Jahren reicht es aber nur noch zu zwei weiteren Siegen. Den Titel gewinnt Mansell ebenfalls für ein anderes Team: 1992 triumphiert er mit Williams.
Kimi Räikkönen (Australien 2007) - Wieder 18 Jahre später ist es der "Iceman", der beim Auftakt in Melbourne und damit bei seinem ersten Rennen für Ferrari siegreich ist. Ihm gelingt anschließend das, was zuvor auch Fangio schaffte: Er gewinnt nicht nur sein erstes Rennen für Ferrari, sondern am Ende des Jahres auch den Titel. Jedoch ...
... soll seine Ferrari-Karriere damit auch gleich im ersten Jahr ihren Höhepunkt erreichen. Er fährt noch bis Ende 2009 für die Scuderia, holt aber keinen weiteren Fahrertitel mehr. Von 2014 bis 2018 kehrt er noch einmal für fünf Jahre zurück - bleibt aber in dieser Zeit komplett titellos und gewinnt lediglich noch ein weiteres Rennen.
Fernando Alonso (Bahrain 2010) - Räikkönens direkter Nachfolger ist 2010 der bislang letzte Fahrer, der gleich sein erstes Ferrari-Rennen gewinnt. Er siegt beim Saisonauftakt 2010 in Sachir und gewinnt im Verlauf des Jahres noch vier weitere Rennen. Zum WM-Titel reicht es allerdings nicht, denn ...
... Alonso geht zwar als WM-Führender ins Saisonfinale in Abu Dhabi, dort verspielt Ferrari den Titel allerdings mit einer falschen Strategie. Bis 2014 fährt der Spanier noch für die Scuderia, seine Zeit in Maranello bleibt allerdings unvollendet. In fünf Jahren wird er dreimal Vizeweltmeister.
Sonderfall: Giancarlo Baghetti (Frankreich 1961) - Der Italiener schafft es nicht in unsere reguläre Liste, weil er nicht sein erstes Rennen für, aber in einem Ferrari gewinnt. 1961 in Reims siegt er bei seinem ersten Formel-1-WM-Rennen überhaupt in einem privat eingesetzten Ferrari 156. Es bleibt sein einziger Grand-Prix-Sieg.
Dutzende Piloten haben mindestens einen Grand Prix für Ferrari absolviert - Nur sechs davon konnten aber direkt ihre Premiere für die Scuderia gewinnen