Vettel freut sich für Lotterer: "Habe zu ihm aufgeschaut"
Die deutschen Formel-1-Piloten haben für den Belgien-Grand-Prix ein fünftes Mitglied bekommen - Vor allem Sebastian Vettel heißt Andre Lotterer herzlich Willkommen
(Motorsport-Total.com) - Schafft ein junges Nachwuchstalent den Sprung in die Formel 1, wird es zunächst fast automatisch kritisch beäugt. Reicht die Erfahrung aus, sind die Fähigkeiten vorhanden, kann er sich durchsetzen? Beim Königsklassen-Debüt von Andre Lotterer gestaltet sich das etwas anders. Der 32-Jährige ist ein gestandener Rennfahrer und startet in Spa-Francorchamps mit Vorschuss-Respekt.
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Andre Lotterer genießt den Respekt von den Fans, wie auch von Kollegen Zoom
"Ich kann mich erinnern an eine Zeit im Kartsport, als ich angefangen habe, da war er eines meiner Vorbilder im Kart", weiß beispielsweise Sebastian Vettel zu berichten. "Er hat damals um die deutsche Meisterschaft gekämpft - ich glaube, das war 1995/1996. Er fuhr im gleichen Team, deswegen habe ich das immer mitbekommen. Seitdem gibt es immer Kontakt."
"Er ging dann nach Japan", so Vettel weiter, "da hat man sich dann nur noch einmal im Jahr beim Rennen in Suzuka oder Fuji gesehen - und auch nachts in der Disko in Tokio. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Ich verbinde sehr viel mit ihm, weil ich ihn schon so lange kenne. Ich habe damals zu ihm aufgeschaut, habe seitdem seinen Weg immer verfolgt."
Vettel: "Das ist absolut verdient"
Der viermalige Weltmeister freut sich also darüber, einen weiteren Landsmann und eines seiner Idole im Kreise der schnellsten Piloten begrüßen zu können und gegen ihn anzutreten, auch wenn er auf der Strecke im besten Fall wenig Kontakt mit Lotterer haben wird.
"Schade, dass er damals nicht zum Formel-1-Debüt mit Jaguar kam" bedauert der Red-Bull-Pilot. "Natürlich toll, dass er sich trotzdem durchgeboxt hat. Erst in Japan, dann mit Audi in Le Mans und jetzt am Wochenende in der Formel 1. Das ist absolut verdient. Wenngleich er nicht im besten Auto sitzt, so ist es dennoch für ihn etwas ganz Besonderes."
Auch Adrian Sutil begrüßt den neuen Kollegen und traut ihm auch am Ende des Feldes etwas zu: "Es ist aber natürlich eine große Aufgabe, einfach reinzuspringen und mit diesen Autos direkt schnell zu fahren. Er wird das aber sicherlich hinbekommen."
Schwierige Aufgabe
"Ich glaube, es steht außer Frage, dass er Autofahren kann", findet auch Nico Hülkenberg, räumt aber ein: "Er hat lange nicht mehr in einem Formel-1-Auto gesessen und es ist schon speziell, wie sich die Autos heutzutage anfühlen. Wie sich der Caterham anfühlt, kann ich nicht beurteilen, aber bei uns ist es schon teilweise schwierig und bei denen ist es noch schwieriger. Er wird sich vielleicht wundern."
Aufgrund der reichhaltigen Erfahrung Lotterers aus der japanischen Formel Nippon, in der Super-GT-Serie und in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), sieht Sutil da aber keine Probleme: "In Sachen Hybrid hat Andre sehr viel Erfahrung, mehr als jeder andere hier."