Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Vasselon: "Waren unter den besten Autos"
Toyota-Technikchef Pascal Vasselon erläutert im Interview die Strecke in Shanghai und geht auf Toyotas Chancen beim China-Grand-Prix ein
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pascal, wird Shanghai auch beim dritten Mal noch den Wow-Faktor haben?"
Pascal Vasselon: "Es ist eines der außergewöhnlichsten Fahrerlager überhaupt. Man hat so viel Platz, die kleinen Bungalows auf den Stelzen - erstaunlich. Es sieht so aus, als habe es zwischen den neuen Strecken einen Wettbewerb gegeben, wer die außergewöhnlichste Strecke und das außergewöhnlichste Fahrerlager bauen kann. Das ist gut für die Formel 1."

© xpb.cc
Pascal Vasselon geht trotz jüngster Rückschläge zuversichtlich nach Shanghai
Frage: "Welche Passagen der Strecke sind besonders interessant?"
Vasselon: "In den meisten Passagen ist die Strecke durchschnittlich, aber es gibt zwei spezielle Kurven, beides Rechtskurven. Da ist einmal T1 am Ende der Start- und Zielgeraden, die zuzieht, und die andere ist am Ende der Gegengeraden. Diese Kurven gibt es nur in Shanghai. Hauptkonsequenz für die Reifen ist, dass Graining und Verschleiß links vorne ein heikles Thema sind. Vergangenes Jahr hatten ein oder zwei Autos deshalb Schwierigkeiten im Rennen."#w1#
Erste Kurve hat die höchste Lenkbelastung
Frage: "Gibt es aufgrund dieser beiden Kurven irgendwelche direkten Probleme?"
Vasselon: "Ja. In Bezug auf die technischen Daten hat T1 interessante Auswirkungen, denn die Lenkbelastung ist dort so hoch wie auf keiner anderen Strecke. Das hängt mit der hohen Kurvengeschwindigkeit kombiniert mit gleichzeitigem Bremsen zusammen."
Frage: "Welche Abtriebsniveaus werdet ihr fahren?"
Vasselon: "Eine weitere Besonderheit von Shanghai ist der Kompromiss zwischen Abtrieb und Höchstgeschwindigkeit. Der Ausgang der zweiten Rechtskurve ist der wichtigste Faktor hinsichtlich der Höchstgeschwindigkeit auf der folgenden Geraden. Wir haben schon merkwürdige Dinge gesehen, dass zum Beispiel das Auto mit mehr Downforce auf der Geraden im Durchschnitt schneller war. Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass ein guter Kurvenausgang der Schlüssel zur Höchstgeschwindigkeit ist."
Frage: "Gibt es irgendwelche besonderen Überlegungen?"
Vasselon: "Ich würde sagen, dass Shanghai in Sachen Bremsen, Reifenmischungen und Abtrieb sehr durchschnittlich ist. Die einzigartigen Features wirken sich nur in den beiden angesprochenen Kurven aus."
Frage: "Welche Leistung erwartest du von Toyota in China?"
Vasselon: "Wir haben die gleichen hohen Erwartungen wie in Hockenheim und in der Türkei. Die Resultate liefen vielleicht nicht für uns, aber die Pace war stark und wir waren unter den besten Autos. Wir waren in Monza zum ersten Mal seit Saisonbeginn im Qualifying nicht in den Top 10, aber Jarno war in Q2 nur 0,7 Sekunden von der Pace weg und holte Punkte."
Monza war ein außergewöhnliches Wochenende
"Monza ist ein bisschen wie Monaco, etwas Außergewöhnliches, wo man ein spezielles Paket fährt. Wir waren nicht so konkurrenzfähig wie erwartet, aber wir landeten trotzdem in den Punkten. In Shanghai wird die Konfiguration wieder ähnlich sein wie in den vorangegangenen Rennen, in denen es sehr gut lief."
Frage: "Gibt es in Shanghai von der operativen Seite her irgendwelche Schwierigkeiten?"
Vasselon: "Als wir 2004 das erste Mal hierher kamen, waren wir auf Probleme vorbereitet, aber am Ende ist es so, dass man sich besonders gut vorbereitet, wenn man mit so etwas schon rechnet, und daher lief es dann beide Male ziemlich glatt."
Frage: "Wo steht ihr in Bezug auf die Homologierung des Motors in Shanghai?"
Vasselon: "Meines Wissens wurden die Monza-Motoren als Backup versiegelt, aber wenn die Motoren der neuesten Spezifikation Shanghai und Suzuka heil überstehen, dann werden erst diese homologiert."

