Toyota hofft auf weiteren Aufwärtstrend
Nach dem enttäuschenden ersten Rennen in Bahrain erkannte der japanische Rennstall in Malaysia und bei den jüngsten Testfahrten erste Fortschritte
(Motorsport-Total.com) - Toyota hatte in den ersten beiden Rennen einen schwierigen Start in die neue Saison, doch hofft man, bei den Testfahrten vergangene Woche in Le Castellet einige Fortschritte erzielt zu haben. Daher will man auch in Australien, wo wesentlich kühlere Bedingungen erwartet werden als noch in Bahrain oder Malaysia, den Lernprozess fortsetzen.

© Toyota
Toyota ist zuversichtlich, in Australien besser mit den Reifen zurechtzukommen
In diesem Jahr findet das Rennen in Australien einen Monat später statt als in den vergangenen Jahren, da das traditionelle Auftaktrennen wegen einer Kollision mit den Commonwealth Games, die im März in Melbourne stattfanden, verschoben werden musste. Damit dürften die Temperaturen geringer sein als in den vergangenen Jahren, da das Rennen nun weiter in den australischen Herbst hineinfällt.#w1#
Bereiten kühlere Temperaturen Probleme?
Da Toyota in den ersten zwei Saisonrennen vor allem Probleme hatte, die Reifen auf die richtige Betriebstemperatur zu bekommen, könnte sich dieser Umstand für den japanischen Rennstall als besonders bedeutsam herausstellen: "Nach Malaysia bin ich für Testfahrten nach Europa zurückgekommen, weil wir unseren Start in das Jahr verbessern wollen", berichtete Ralf Schumacher. "Die Reifen aufzuheizen, war ein Problem für uns; Australien wird uns daher zeigen, wie weit wir damit gekommen sind. Es ist normalerweise nicht besonders warm hier, und das Rennen findet später als gewöhnlich im Herbst statt."
Dennoch zeigte sich Schumacher zuversichtlich, dass man im dritten Saisonrennen weitere Fortschritte erzielen kann: "Es wartet ein schwieriges Rennen auf uns, aber ich hoffe, dass wir weiterhin Druck machen können und dass uns die Daten, die wir in diesem Jahr bislang gesammelt haben, helfen werden, weiter nach vorne im Feld zu kommen."
Auch Jarno Trulli meldete bezüglich der Temperaturen Bedenken an, ist aber der Meinung, auf jeden Fall weitere hilfreiche Erkenntnisse sammeln zu können: "Wenn man sich unsere Probleme ansieht, die wir in Bahrain mit dem Aufwärmen der Reifen hatten, könnte das kühlere Wetter schwierig für uns werden, aber wir werden das Wochenende dazu nutzen, um noch besser zu verstehen, wie wir unser Auto in der Zusammenarbeit mit den Reifen verbessern können", so der Italiener. Die Motivation sei jedoch ungebrochen: "Das alles hat keine Auswirkungen auf die Motivation des ganzen Teams, auf ein Level zurückzukommen, auf dem wir an der Spitze des Feldes Rennen fahren können."
Begeisternde Strecke
Von der Strecke im Albert Park sind beide Toyota-Piloten angetan. Schumacher: "Weil es ein Straßenkurs ist, neigt die Oberfläche der Strecke im Albert Park dazu, dreckig zu sein. Deshalb könnte es am Anfang schwierig werden, Grip zu finden, vor allem in der ersten Runde im Qualifying. Aber ich mag den Kurs - es ist einer der schönsten Straßenkurse, die es gibt, und auch einer der sichersten. Die Stadt selbst ist ebenfalls eine meiner Favoriten im Kalender. Das alles zusammen macht den Australien-Grand-Prix zu einer aufregenden Veranstaltung", berichtete der Deutsche.
Auch hier stimmt ihm sein italienischer Teamkollege zu: "Melbourne ist ein fantastischer Austragungsort für die Formel 1, und die Atmosphäre ist immer großartig. Normalerweise komme ich immer schon sehr früh hier an, um etwas Training im Freien zu absolvieren, aber dieses Jahr sind Ralf und ich vergangene Woche nach Europa zurückgekehrt, um den TF106 in Paul Ricard zu testen. Mir macht es Spaß, im Albert Park zu fahren, vor allem die schnelle Schikane der Kurven elf und zwölf. Die Strecke kann teilweise sehr uneben sein, und man braucht eine Menge Grip und Traktion, vor allem in den langsamen Kurven wie Jones, Clark, Ascari und Prost", zeigte sich auch Trulli von der Strecke begeistert.
Aufwärtstrend erkennbar
Abschließend äußerte sich Toyotas Technischer Direktor Mike Gascoyne zu den Aussichten seines Teams beim nächsten Rennen: "Der Grand Prix von Malaysia war nach Bahrain eine große Verbesserung, weil wir in der Lage waren, mehr Hitze in unsere Reifen zu bekommen", erklärte der Brite. "Wir litten in Malaysia unter Ralfs Motorwechsel und Setup-Problemen bei Jarno, aber jetzt, wo die Saison weiter geht, streben wir nach einem konkurrenzfähigen Wochenende."
"Melbourne ist ein Straßenkurs, die Strecke wird sich also im Lauf des Wochenendes entwickeln", meinte Gascoyne weiter. Auch er rechnet mit eventuellen Problemen durch die Temperaturen, ist sich jedoch sicher, dass man inzwischen besser damit umgehen kann: "Natürlich werden wir in Australien kühlere Bedingungen haben, deshalb müssen wir sehr genau darauf achten, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Aber ich bin mir sicher, dass wir jetzt eine bessere Idee davon haben, wie wir das machen müssen."
"Deshalb hoffe ich, dass wir diese besondere Situation meistern werden. Unser Auto ist bei den Reifen empfindlich, deshalb müssen wir Druck machen und am weicheren Ende operieren als die anderen Bridgestone-Partner. Dann können wir sehen, ob wir unsere derzeitige Dynamik halten können", sagte der Brite abschließend.

