Toto Wolff über Trump-Zölle: "Eine Art sozioökonomisches Experiment"
Mercedes-Teamchef Toto Wolff warnt vor möglichen Folgen von Trumps Zollpolitik für die Formel 1 - Sein Team sieht er für den Moment gut gewappnet
(Motorsport-Total.com) - Die Zollmaßnahmen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump haben das globale Wirtschaftsklima, insbesondere die Automobilindustrie, erheblich beeinflusst und für Unruhe gesorgt. Auch die Formel 1 bleibt davon nicht unberührt.

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Toto Wolff bewertet die Lage bei Mercedes als stabil, bleibt aber wachsam Zoom
Mercedes-Teamchef Toto Wolff betont zwar, dass sein Team davon bislang "noch nicht getroffen" worden sei. Die aktuelle Lage für Mercedes-AMG Petronas bezeichnet er stabil, räumt aber ein, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen jederzeit ändern könnten. Die Situation bleibe dynamisch und potenziell risikobehaftet.
Besonders die Unsicherheit unter US-amerikanischen Partnern sei spürbar, wie Wolff erklärt: "Man sieht eindeutig eine negative Stimmung bei einigen unserer Partner in den USA, weil sie nicht wissen, was diese Zölle für ihr Geschäft bedeuten und wie sich die geopolitische Lage langfristig auswirken wird."
Wolff: Eine Art "sozioökonomisches Experiment"
Wolff, der selbst einen Hintergrund im Finanzwesen hat, beschreibt das aktuelle weltwirtschaftliche Geschehen als eine Art "sozioökonomisches Experiment" und verrät: "Es ist recht unterhaltsam, CNN und dann Fox News zu lesen und zu versuchen, herauszufinden, was tatsächlich passiert. Das sollte ich gar nicht sagen."
Die Situation mache die Arbeit nicht leichter. Doch Mercedes sei dank einer eigenen Produktionspräsenz in den Vereinigten Staaten bislang gut aufstellt. "Ja, es ist eine sehr dynamische Situation in Bezug auf die gestiegenen Autozölle. Aber wir haben auch eine Produktion in den USA, wir sind also ziemlich stark in den USA vertreten. Das hilft uns, die Situation ein Stück weit abzufedern", erklärt Wolff.
Zudem habe das Formel-1-Team von Mercedes "eine Gruppe großartiger Partner" und Mercedes-Benz stehe "zu 100 Prozent hinter der Formel 1", betont der Österreicher. In diesem Zusammenhang erwähnt er auch explizit Mercedes-CEO Ola Källenius.
Was die Zollpolitik für die Formel 1 bedeuten könnte
"Ola hat sicherlich alle Hände voll zu tun, um das Schiff durch diesen Sturm zu steuern, und es gibt keine bessere Person als ihn, um das zu tun. Deshalb hatten wir gehofft, ihn zumindest an einem Sonntag ein wenig aufmuntern zu können." Doch mit einem Podium beim Grand Prix von Saudi-Arabien klappte es nicht.
Die Formel 1 als global operierende Rennserie ist stark von internationalen Lieferketten abhängig. Viele Komponenten - vom Chassis bis zu Hightech-Elektronik - stammen aus verschiedenen Teilen der Welt. Zusätzliche Zölle könnten die Importkosten für entscheidende Materialien in die Höhe treiben und die Produktion verteuern.
Gleichzeitig wächst die Sorge, dass sich wirtschaftliche Unsicherheiten auf Sponsoringverträge und Investitionen auswirken - besonders bei Partnern mit starker US-Präsenz. Für Mercedes - wie auch für andere Teams - wird es zunehmend entscheidend sein, flexibel auf wirtschaftspolitische Entwicklungen zu reagieren.


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