Toto Wolff sieht Manor-Marussia 2016 auf dem Vormarsch
Mit Mercedes-Power und der Zusammenarbeit mit Williams hat Manor-Marussia für 2016 optimale Voraussetzungen - Kann der Sprung ins Mittelfeld gelingen?
(Motorsport-Total.com) - Das kleinste Team im Formel-1-Feld erhält in der Saison 2016 den besten Antrieb. Neben den Mercedes-Hybridmotoren bekommt Manor-Marussia auch das Getriebe von Williams und weitere technische Unterstützung des britischen Traditionsteams. Mit diesem technischen Paket könnte der kleine Rennstall von John Booth einen deutlichen Schritt nach vorne machen. Momentan setzt die Mannschaft ein überarbeitetes 2014er-Chassis und einen Ferrari-Antrieb aus dem Vorjahr ein.
© xpbimages.com
Trotz altem Material ist Manor-Marussia in der Regel problemlos qualifiziert Zoom
Alleine vom Antrieb her könnten sich die Rundenzeiten um zwei bis drei Sekunden verbessern. Außerdem bereitet sich Manor-Marussia schon seit Monaten für 2016 vor. Nach dem Insolvenzverfahren im vergangenen Winter rettete Investor Stephen Fitzpatrick das Team. Der MR03 wurde an das aktuelle Reglement angepasst und für später im Jahr war ein neuer Bolide geplant. Dieses Vorhaben wurde auf 2016 verschoben.
Auch wenn bei Manor-Marussia nur 200 Mitarbeiter angestellt sind und das Budget mit 60 Millionen Euro vergleichsweise gering ist, sind nun die Zutaten beisammen, um einen Schritt nach vorne zu machen. Gelingt sogar der Sprung ins Mittelfeld? "Ich denke, sie werden Fortschritte machen", glaubt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei 'Autosport'. "Mit der zusätzlichen Vorbereitungszeit, den gelernten Lektionen sowie unserem Antrieb und der Zusammenarbeit mit Williams können sie es ins Mittelfeld schaffen."
Das Beispiel Manor-Marussia zeigt wieder einmal, wie schnell sich die Situation in der Formel 1 verändern kann. Im Winter hätten nur die kühnsten Optimisten damit gerechnet, dass das Team überhaupt wieder in der Startaufstellung stehen wird. In Zukunft hat Manor-Marussia einen besseren Antrieb als Ex-Weltmeister Red Bull. "Es ist beeindruckend, wie sie sich aus der schwierigen Situation befreit haben", findet Wolff deshalb. "Das zeigt, dass sie es ernst meinen."
Mit Williams, Force India und Manor-Marussia rüstet Mercedes auch im kommenden Jahr drei Kundenteams aus. Da Williams und Manor-Marussia außerdem eine technische Partnerschaft eingegangen sind, ist es für Mercedes einfacher, den Antrieb zur Verfügung zu stellen. "Es muss nun nur so zusammenpassen wie bei Williams", sagt der Österreicher. "Bei ihnen sind aber viele Racer im Team. Deshalb werden ihre Fortschritte interessant zu beobachten sein. Es setzt unsere Philosophie fort, unabhängige Rennteams zu unterstützen."