Steuerzahler müssen am Nürburgring einspringen

Infolge der undurchsichtigen Spekulationsgeschäfte am Nürburgring muss das Land Rheinland-Pfalz nun 185 Millionen Euro zur Verfügung stellen

(Motorsport-Total.com) - Die Idee, die bisher 258 Millionen Euro teure Errichtung eines Erlebnisparks am Nürburgring privat zu finanzieren, war gut. Die praktische Umsetzung weniger. Denn in den vergangenen Tagen kam ans Tageslicht, dass Gelder, die ein zwielichtiger Vermittler aus der Schweiz hätte besorgen sollen, offenbar nie angekommen sind.

Titel-Bild zur News: Kurt Beck

Ministerpräsident Kurt Beck muss nun doch 185 Millionen Euro locker machen

Laut 'Abendzeitung' sah der Deal vor, dass die internationalen Investoren die neuen Immobilien für 200 Millionen Euro kaufen und an die Nürburgring GmbH zurückvermieten sollten. Auf diese Weise hätte die mehrheitlich vom Land Rheinland-Pfalz kontrollierte GmbH angeblich 50 Millionen Euro sparen können - und das Allerbeste daran: Der Steuerzahler hätte keinen Beitrag leisten müssen. Doch das scheint sich inzwischen geändert zu haben.#w1#

Denn wegen der laut Ministerpräsident Kurt Beck "in hohem Maße klärungsbedürftigen" Geschäfte klafft nun ein Loch in der Kasse, das gestopft werden muss. Also schießt das Land jetzt doch 185 Millionen Euro zu. Beck: "Das Modell der privaten Finanzierung ist gestoppt. Wir hätten die Reißleine schon früher ziehen müssen. Dass wir das nicht gemacht haben, war ein Fehler."

Die Affäre hatte zur Folge, dass Finanzminister Ingolf Deubel, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Nürburgring GmbH, gestern seinen Hut nehmen musste - zwei Tage vor der morgigen Eröffnung der neuen Erlebniswelt...