Statt der Jungspunde: Mercedes würde Reifentest zustimmen

Mercedes würde unter gewissen Voraussetzungen seine Zustimmung dafür geben, dass die anderen Teams statt des Young-Driver-Tests einen Reifentest fahren

(Motorsport-Total.com) - Alle sind sich einig: Nach dem Reifenchaos von Silverstone besteht dringender Handlungsbedarf, was die Sicherheit betrifft. Viele Vorschläge schweben derzeit durch den Raum, besonders eine Idee machte am Sonntagabend die Runde: Der Young-Driver-Test in Silverstone soll gestrichen werden, stattdessen sollen die normalen Stammpiloten zu jenem Zeitpunkt die Probleme des Reifenherstellers lösen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner, Toto Wolff, Bernie Ecclestone, Paul Hembery

Toto Wolff möchte sich mit den anderen Parteien an einen Tisch setzen Zoom

Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist auf jeden Fall dafür, noch einmal auf die historische Rennstrecke zu gehen: "Die Reifenschäden passierten schließlich in Silverstone. Da wäre es doch nur logisch, die Belastungen des Rennens noch einmal zu simulieren." Und Ferrari-Pendant Stefano Domenicali pflichtet bei: "Das können eigentlich nur die Stammfahrer. Ein junger Pilot, der erst noch lernen muss, kann die Autos und damit auch nicht die Reifen nicht ans Limit treiben."

Die Frage ist: Was passiert mit Mercedes? Nach dem Urteil des Internationalen Tribunals ist Mercedes vom Young-Driver-Test ausgeschlossen. Natürlich wäre der Nachteil dabei noch einmal größer, wenn die Teams den Test zur ausgiebigen Reifenanalyse nutzen und ihre Stammfahrer einsetzen. Unter gewissen Umständen würden die Silberpfeile der Ummodelung des Testes aber sogar zustimmen.

Toto Wolff gibt gegenüber 'Sport Bild' an, dass man das Urteil des Tribunals weiterhin respektiere, aber aufpassen muss, was jetzt aus dem Young-Driver-Test wird: "Wenn das jetzt zu einem freien Test deklariert wird, muss man darüber nachdenken, was man dort machen darf. Wenn es ein reiner Reifentest ist, bin ich sofort dafür", erklärt der Motorsportchef.

Dafür appelliert er aber an die Fairness der anderen Teams: "Dann sollte man aber auch keine Sensoren montieren, sondern nur die Reifen ausprobieren. Dann kann ich mir vorstellen - ohne dem jetzt vorgreifen zu wollen - dass wir sagen: 'Ja, das nehmen wir.'", ist Wolff diskussionbereit. Doch auch er weiß, dass Einigkeit in der Formel 1 meistens nicht so einfach ist: "Der Teufel steckt in dem Fall wohl wieder im Detail."