"Silberpfeile" erwischen keinen optimalen Auftakt

Noch ist bei McLaren-Mercedes kein Feuer am Dach, der Rückstand auf Ferrari war in den Trainings aber besorgniserregend

(Motorsport-Total.com) - 1,5 beziehungsweise 1,9 Sekunden büßten die McLaren-Mercedes-Piloten heute auf Spitzenreiter Michael Schumacher ein, weshalb eine Wiederholung des Vorjahressiegs nach dem ersten Trainingstag eher unwahrscheinlich ist. Noch lassen Fahrer und Verantwortliche den Kopf aber nicht hängen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Vorjahressieger Coulthard war wenigstens schneller als sein Teamkollege

Auf der Suche nach Erklärungen blieb Mercedes-Sportchef Norbert Haug gleich einmal bei Michelin hängen: Es sei offensichtlich, so der Schwabe, dass mit den Reifen etwas nicht stimmen kann, wenn Ferrari allen anderen Top-Teams derart um die Ohren fährt. Michelin-Boss Pierre Dupasquier ließ diesen Vorwurf allerdings nicht gelten und verwies auf die anderen Bridgestone-Rennställe, die in etwa dort landeten, wo sie hingehören.#w1#

Wesentlich plausibler klangen die Aussagen von Teamchef Ron Dennis im Anschluss an die Session: "Weil das heutige Training für die Startaufstellung nicht relevant ist, haben sich die Teams verständlicherweise für unterschiedliche Strategien entschieden, denn das heute war nur die Vorbereitung auf die eigentliche Veranstaltung. Folglich sind die Zeiten nicht bedeutsam. Wir haben unser Programm absolviert und freuen uns schon auf morgen."

Auffallend ist, dass die Top-Speeds der "Silberpfeile" wenig beeindruckend waren ? nur beim dritten von vier Messpunkten schaffte es Kimi Räikkönen, unter die sechs besten Werte zu kommen. Dennoch ist der "Iceman" nicht allzu besorgt: "Wir haben uns darauf konzentriert, die richtigen Reifen für das Wochenende herauszufinden. Mit dem Setup bin ich auch nicht happy, aber das können wir hoffentlich über Nacht noch verbessern."

Einziger Lichtblick war die Performance von Vorjahressieger David Coulthard, der zwar auch nicht über Platz acht hinaus kam, aber immerhin seinen Teamkollegen klar in die Schranken wies und nur marginalen Rückstand auf den Montoya-Williams ausfasste. Mit 17 Runden am Nachmittag schonte er auch den Motor ? genau wie Räikkönen, der den Albert Park nur einmal öfter umkreiste...

"Wie die meisten anderen Teams sind wir nur eine beschränkte Rundenanzahl gefahren, weil es die neue Motorenregel nicht anders zulässt", erklärte Coulthard. "Wir haben uns durch unser geplantes Programm gearbeitet, welches vordergründig auf die Reifen abzielte, weil wir uns ja schon vor den Samstagstrainings auf einen Typen festlegen müssen. Jetzt konzentrieren wir uns auf morgen, denn dann geht es erst wirklich los."