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Sebastian Vettel: Erster Ferrari-Sieger seit Schumacher 2001?
Sebastian Vettel will Ferraris Monaco-Flaute beenden und den ersten Sieg seit 16 Jahren feiern - Er würde damit der erst sechste Ferrari-Sieger im Fürstentum sein
(Motorsport-Total.com) - Acht Mal stand ein Ferrari-Pilot als Sieger in der Fürstenloge beim Grand Prix von Monaco, nur fünf Piloten in Rot wurde diese Ehre bisher zuteil. Die Scuderia musste sich in den vergangenen Jahren mit zweiten und dritten Plätzen begnügen, seit 2013 herrschte die silberne Dominanz von Mercedes in den Häuserschluchten. Sebastian Vettel will die Siegesserie stoppen. Als er hört, dass die Roten seit dem Erfolg von Michael Schumacher 2001 auf einen Monaco-Triumph warten, platzt es aus ihm heraus: "Dann wird es aber mal wieder Zeit!"
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Vettel könnte Ferraris Monaco-Flaute am Sonntag beenden - nach 16 Jahren Zoom
16 Jahre dauert die Durststrecke für Ferrari an, Vettel selbst holte 2015 das letzte Podium für die Roten in Monte Carlo. Der spezielle Kurs an der Cote d'Azur lag den Italienern nicht immer. Ein Blick in die Geschichte verrät: Nach dem Premierensieg für Ferrari durch Maurice Trintignant 1955 musste das Team auf Niki Laudas Erlösung 1975 warten. Es folgten weitere Erfolge durch Lauda (1976), Jody Scheckter (1979) und Gilles Villeneuve (1981). Danach wieder 16 Jahre Durststrecke - die ausgerechnet von einem Deutschen beendet wurde. Michael Schumacher konnte sich 1997 durchsetzen, außerdem noch 1999 und 2001 siegen. (Alle Details dazu in unserer Datenbank!)
Ein Zeichen für Vettel, der wie Schumacher 1997 Ferrari in diesem Jahr aus der Monaco-Flaute fahren könnte? "Wir haben ein starkes Paket, daher müssen wir uns vor nichts fürchten", bekräftigt der Deutsche. "In den vergangenen Jahren war Mercedes hier aber sehr stark, daher werden sie das Team sein, das es zu schlagen gilt. Ich bin aber sehr zuversichtlich." Tatsächlich gab Mercedes seit 2013 den Ton an, allerdings konnte WM-Rivale Lewis Hamilton nur einmal (2016) - und das dank viel Glück - triumphieren.
Vettel selbstbewusst: "Hätten alle fünf Rennen gewinnen können"
Vettel will den Wahlmonegassen dennoch nicht unterschätzen: "Sie machen einen guten Job, beide Fahrer gemeinsam mit dem Team." Trotzdem steht immer noch er an der WM-Spitze. "Wir sind sehr glücklich, dass uns ein guter Start in die Saison gelungen ist. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass wir auch dort bleiben. Wir wollen nicht zurückfallen oder gleichauf sein. Das ist zwar besser im Vergleich zu den Vorjahren, wir wollen dennoch vorne sein", bekräftigt Vettel die Kampfansage Richtung Silber.
Und er wird noch deutlicher: "Wir waren bei allen fünf Rennen bisher mit dabei an der Spitze. Wäre es anders gelaufen, dann hätten wir auch alle fünf Rennen gewinnen können." In solcher Deutlichkeit hatte Vettel das zuvor noch nicht erwähnt. Der Deutsche schöpft Selbstbewusstsein aus dem guten Saisonstart: zwei Siege (Australien, Bahrain) und drei zweite Plätze (China, Russland, Spanien). Nach dem Auftaktsieg in Australien spielte oft die Strategie nicht zugunsten des viermaligen Weltmeisters mit, dennoch sieht er den bisherigen Saisonverlauf gelassen: "Manchmal hat man eben mehr Glück, manchmal weniger. Wir haben aber noch eine lange Saison vor uns, das wird sich also ausgleichen."
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Monaco 2001: Michael Schumacher holt den bisher letzten Ferrari-Sieg Zoom
Obwohl es an einigen Wochenenden am Freitag und Samstag noch haperte, war man am Sonntag mit von der Partie an der Spitze. "Wir haben ein starkes Paket, ein starkes Auto und unternehmen die richtigen Schritte. Ich bin daher nicht sehr beunruhigt. Wir haben viele Punkte gesammelt, die wir auch verdient haben." In Monaco könnte Ferrari ein kürzerer Radstand im Gegensatz zu Mercedes entgegenkommen. Vettel weicht der Frage nach der Favoritenrolle jedoch aus: "Wir müssen das richtige Set-up finden und in einen guten Rhythmus kommen, damit wir das Vertrauen aufbauen. Der Rest wird sich zeigen."
"Highlight" Monaco: Dieses Rennen "will man gewinnen"
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2011: Sebastian Vettel holt im Red Bull seinen bisher einzigen Monaco-Sieg Zoom
Zwar hat Ferrari vor allem einen guten Rennspeed, dennoch habe man auch am Qualifying - das in Monaco essentiell wichtig ist - gearbeitet. "Auch in diesem Bereich konnte man in den letzten Rennen sehen, dass wir ein bisschen Fahrt aufnehmen konnten", kommentiert Vettel. Wie stehen also die Chancen auf den ersten Ferrari-Erfolg nach 16 Jahren? "Ich müsste mir die Historie einmal anschauen, wer vor mir im Ferrari schon gewonnen hat. Da bin ich nicht ganz auf dem neuesten Stand", gibt der Deutsche lächelnd zu.
Gute Erinnerungen habe er dennoch an die Erfolge von Michael Schumacher. "Die von Niki Lauda sind doch schon etwas länger her", grinst er. "Ich habe mir ein paar Highlights angeschaut. Es gibt viele schöne, aber auch dramatische Bilder rund um diesen Grand Prix. Das macht auch diesen Reiz aus, deshalb ist es jedes Jahr ein Highlight", beschreibt der 29-Jährige seine Emotionen. "Wenn man sich ein Rennen aussuchen müsste, wäre das sicher eines jener, die man gewinnen will." Der Monaco-Grand-Prix 2017 wäre eine gute Gelegenheit. Schließlich wartet auch Vettel selbst bereits sechs Jahre auf den zweiten Triumph.