Schlupfloch bei den Skid-Blocks: FIA reagiert mit Technischer Direktive
Skid-Blocks im Fokus: Die FIA schließt per Technischer Direktive ein Schlupfloch im Reglement - worum es geht und welche Teams jetzt besonders betroffen sind
(Motorsport-Total.com) - Es wird nicht ruhig an der Technikfront der Formel 1: Erst nach dem Brasilien-Grand-Prix bügelte die FIA zwei kontroverse Fälle ab, gab bekannt, dass weder in Sachen Bib-Affäre um Red Bull noch bei einer möglichen Trickserei mit der Reifenkühlung Beweise gefunden wurden, die auf einen Regelverstoß hindeuten - und schloss damit beide Akten.
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Im Fokus der FIA: Der Unterboden ist bei den aktuellen F1-Autos das Herzstück Zoom
Vor dem Auftritt in Las Vegas gibt es nun erneut Wirbel: Diesmal allerdings mit offenbar deutlich mehr Berechtigung, reagierte die FIA doch umgehend mit einer Technischen Direktive!
Wie zuerst von Auto Motor und Sport berichtet, flatterte bei den Teams vergangene Woche Post vom Weltverband ins Haus. Inhalt: Eine Klarstellung, in Form einer Technische Direktive, die die Verwendung von speziellen Schutzplatten über den Skid-Blocks auf der Unterseite der Autos ausdrücklich verbietet.
Im Fokus: Position und Dicke der Skids
Hintergrund: Mit den Groundeffect-Autos sind die Teams immer auf der Suche nach einem Kompromiss: Möglichst tief fahren für maximale Downforce, ohne dabei jedoch die Bodenplatte zu stark zu verschleißen. Welche Folgen das andernfalls haben kann, bekamen in Austin 2023 etwa Lewis Hamilton und Charles Leclerc zu spüren, die wegen zu starker Abnutzung beide disqualifiziert wurden.
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Metallene Skid-Blocks schützen den Unterboden an empfindlichen Stellen Zoom
Laut Reglement darf der Verschleiß nur einen Millimeter betragen: Um die Abnutzung an den vier Löchern einzudämmen, an denen die FIA nachmisst, dürfen die Teams gemäß einer früheren Technischen Direktive unterstützende Skids anbringen - durch eine Grauzone im Regelwerk war dies bislang aber auch an Stellen der Bodenplatte möglich, die weiter weg von den eigentlich relevanten Messlöchern liegen.
Diese zusätzlichen Skids wurden bisher als legal eingestuft, solange sie die gleiche vertikale Steifigkeit wie die Haupt-Skids hatten, Angaben zur Dicke wurden dabei nicht gemacht. Dieses Schlupfloch sollen in der jüngeren Vergangenheit einige Teams zu ihrem Vorteil ausgenutzt haben, indem durch verdickte Schutzplatten die eigentlich relevanten Skids besser geschützt wurden.
Kein Aufschub bis Katar: Verbot gilt ab sofort
Red Bull soll das Thema bei der FIA nach dem Großen Preis von Brasilien auf den Tisch gebracht haben, wobei die Sportbehörde anschließend dem Argument des Rennstalls zustimmte, dass Ferrari, Mercedes und einige weitere Teams damit ein Schlupfloch im Regelwerk ausnutzen. WM-Konkurrent McLaren gehörte nicht zu diesen Teams.
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Ferrari ist von den vorzunehmenden Änderungen offenbar besonders betroffen Zoom
Interessant: Auch Red Bull selbst soll von den Änderungen betroffen sein, allerdings in geringerem Ausmaß als einige Konkurrenten: Allen voran Ferrari soll noch versucht haben bei der FIA einen Aufschub der Anpassung - zumindest bis zum nächsten Rennen in Katar - zu erwirken, um etwas mehr Zeit zum Reagieren zu generieren, konnte sich damit aber nicht durchsetzen.
Denn die aus Red Bulls Anfrage resultierende Technische Direktive verbietet die Praxis mit sofortiger Wirkung: Unterstützende Skids abseits der vier Messlöcher sind ab dem Las-Vegas-Grand-Prix nicht mehr erlaubt, die Teams müssen also mit entsprechendem Sicherheitsspielraum bei der Fahrzeughöhe ins Wochenende gehen.
Bei den Groundeffect-Autos ein durchaus für die Performance relevanter Faktor, kann ein Millimeter Höhenunterschied doch schnell bis zu einem halben Zehntel Rundenzeit ausmachen.
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