Sauber-Fahrer begegnen Nürburgring jungfräulich

Weder Nico Hülkenberg noch Esteban Gutierrez waren schon einmal mit der Formel 1 am Nürburgring, können aber von zahlreichen Rennen in anderen Serien berichten

(Motorsport-Total.com) - Nach der Durststrecke von vier punktlosen Rennen in Folge konnte Sauber in Silverstone immerhin mal wieder unter die Top 10 fahren. Zwar sprang nur ein einziger Zähler heraus, doch bekanntlich ist ein Punkt besser als nichts. Nun macht sich das Schweizer Team auf den Weg nach Deutschland, wo zumindest Nico Hülkenberg sein Heimrennen fahren kann. Für den Deutschen ist dies übrigens der erste Auftritt in der Eifel. Beim letzten Gastspiel der Königsklasse 2011 war der Emmericher nur dritter Fahrer bei Force India.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg konnte sich in Silverstone über einen Punkt freuen Zoom

Trotzdem war der 25-Jährige natürlich in den Nachwuchsklassen am Ring unterwegs: "Der Nürburgring ist eine Strecke, die ich sehr gut kenne. Seit 2005 bin ich dort etliche Rennen gefahren und das immer recht erfolgreich", erzählt der Sauber-Pilot. "Soweit ich mich erinnern kann, habe ich in jeder Kategorie, in der ich dort angetreten bin, ein Rennen gewonnen." Somit dürften die Voraussetzungen zumindest von Fahrerseite nicht die schlechtesten sein.

"Ich fühle mich in der Eifel sehr wohl. Der Nürburgring ist eine historische Strecke mit Höhenunterschieden und guten Kombinationen, die richtig Spaß machen", erklärt er seine Liebe zum Kurs. "Das Publikum spielt natürlich auch eine große Rolle, und es ist besonders schön, vor meinen Landsleuten zu fahren. Obwohl ich in meiner dritten Saison bin, ist das Rennen auf dem Nürburgring für mich eine Formel 1-Premiere. Im Großen und Ganzen weiß ich aber, was auf mich zu kommt. Es wird alles ein bisschen schneller und die Wahrnehmung anders sein als zuvor, aber ich kenne die Strecke gut und freue mich auf ein schönes Wochenende."

Auch Teamkollege Esteban Gutierrez war bisher nur in den diversen Nachwuchsserien auf dem Nürburgring unterwegs. Zwar wartet der Mexikaner weiterhin auf seinen ersten Formel-1-Punkt, doch um das endlich zu verwirklichen, hat sich der Sauber-Pilot gut vorbereitet. "Die Tage zwischen den Rennen in Silverstone und auf dem Nürburgring habe ich genutzt, um zu relaxen und ein gutes Fitnesstraining absolviert", erzählt er.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Großbritannien, Sonntag


Dass der Nürburgring gleich ein Wochenende nach Silverstone kommt, findet er gut: "Bei direkt aufeinanderfolgenden Rennen hat man weniger Zeit, das letzte Rennwochenendende zu analysieren. Man nimmt den Schwung aus dem Rennen und fokussiert sich schneller auf das nächste", sieht er die Vorteile darin. "Es ist schön, nach so wenigen Tagen Pause wieder im Cockpit zu sitzen."

An den Nürburgring hat der Rookie laut eigenen Aussagen gute Erinnerungen: "Dort bin ich 2009 mit meinen ehemaligen Teamkollegen Jules Bianchi und Valtteri Bottas auf dem Treppchen gestanden", erzählt er. "Die Strecke ist traditionsreich, als Anhang an die berühmte Nordschleife, und ich mag es, dort zu fahren. Es gibt einige schnelle Kurven. Das Wetter ist oft auch eine Herausforderung. Ich freue mich auf Deutschland, dort ist immer eine richtige Rennatmosphäre. Es ist nicht viel los um den Nürburgring herum, deshalb fokussiert sich alles aufs Rennfahren."

Nico Hülkenberg

2009 holte Hülkenberg in der GP2 die Pole-Position sowie beide Rennsiege Zoom

Der leitende Ingenieur Tom McCullough sieht den Ring aus seiner Perspektive: "Der Nürburgring ist technisch eine der anspruchsvollsten Strecken für Fahrer und Ingenieure. Der Kurs ist eine gute Mischung aus langsamen, mittelschnellen und schnellen Kurven. Hinzu kommen mehrere Kombinationen, die sowohl bei der Fahrzeugabstimmung als auch beim Fahren zahlreiche Kompromisse verlangen."

"Einige Kurven hängen nach außen, was es schwierig macht eine optimale Abstimmung zu finden. Was die Reifen angeht, wird Pirelli die mittlere und weiche Reifenmischungen zur Verfügung stellen. Das Wetter muss man stets gut beobachten, da es in der Eifel oft schnell umschlägt. Unsere Leistungsfähigkeit während des Rennens in Silverstone war ermutigend, aber wir wissen, dass wir noch Arbeit vor uns haben, um uns besser zu qualifizieren. Wie letztes Wochenende wird das Ziel am Nürburgring sein, weitere Zähler einzufahren."