Renault zieht ein Fazit der ersten beiden Testtage
Neben Testfahrer Franck Montagny kam auch José Maria Lopez zum Einsatz - Formel-1-Debüt für Robert Kubica und Giorgio Mondini
(Motorsport-Total.com) - Am ersten Tag der Wintertests für die Formel-1-Saison 2006 fuhren Franck Montagny und José Maria Lopez für das Renault-Team. Beide pilotierten einen Renault R25 mit einem V10-Motor, an dem zwei Zylinder stillgelegt wurden, um die kommende V8-Konfiguration zu simulieren.
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Renault verhalf Robert Kubica zum Formel-1-Debüt
Montagny begann jedoch in herkömmlicher V10-Konfiguration, um eine Basis-Abstimmung zu erarbeiten, bevor der Motor in die V8-Simulation umgestellt wurde. Der Franzose arbeitete am Feintuning des Motor-Mappings. Zudem erzielte er gute Fortschritte im Setup-Programm, mit dem das mechanische und aerodynamische Handling des Autos an die geringere Leistungsabgabe der V8-Triebwerke angepasst wird.#w1#
Nachdem er längere Zeit kein Formel-1-Auto gefahren war, musste sich José Maria Lopez zunächst erst wieder an den Renault R25 gewöhnen. Anschließend fuhr er mit einem gedrosselten V10-Motor ein ähnliches Abstimmungs-Programm wie sein französischer Kollege.
Christian Silk, Leiter des Testteams: "Unser erster Tag verlief etwas schwierig, weil es am Morgen noch sehr kalt war. Dadurch konnten wir erst gegen 11 Uhr mit aussagekräftigen Tests beginnen. In der Folge erzielten wir aber gute Ergebnisse und konnten das Fahrverhalten des Autos bei geringerer Leistung optimieren."
Am zweiten Testtag setzte Franck Montagny seine Setup-Arbeit am Auto mit dem simulierten V8-Motor fort und begann mit Reifenentwicklungstests. Im zweiten Renault wechselten sich Robert Kubica und Giorgio Mondini ab, die das Renault-Team zu ihrer jeweils ersten Fahrt in einem Formel-1-Boliden eingeladen hatte.
Franck Montagny: "Unser heutiges Programm baute auf der Arbeit von gestern auf. Am Vormittag haben wir uns vor allem auf Software-Tests konzentriert. Später fuhren wir ein Reifentestprogramm, das einige interessante Entwicklungsrichtungen für die kommende Saison offen legte. Wir können jetzt bereits sicher absehen, dass es in diesem Bereich eine Menge zu tun gibt."
Robert Kubica und Giorgio Mondini teilten sich das zweite Auto und erhielten je einen halben Tag Gelegenheit zum Testen. Kubica erlebte seine Jungfernfahrt im Renault R25 am Vormittag. Der Pole verbesserte kontinuierlich seine Rundenzeiten und sein Verständnis vom Verhalten eines Formel-1-Autos. Nach 41 Runden stand für ihn eine beeindruckende Bestzeit 1:17.997 Minuten zu Buche. Giorgio Mondini übernahm den R25 nach der Mittagspause, und absolvierte bei seiner ersten Fahrt in einem Grand-Prix-Auto 40 Runden. Er erzielte eine Bestzeit von 1:19.093 Minuten.
Robert Kubica: "Ich bin zufrieden mit meinen Fortschritten. Und genau das wollte das Team auch sehen - mehr als schnelle Rundenzeiten: wie ich mit den Technikern arbeite, ihnen Feedback über das Auto gebe. Ich habe versucht, mich mit jeder Runde zu verbessern und keine Fehler zu machen. So gesehen, war es ein erfolgreicher Tag."
Giorgio Mondini: "Das Auto zu fahren, mit dem Renault die Weltmeisterschaft gewonnen hat, war eine einzigartige Erfahrung. Mein erstes Ziel lautete, diese Gelegenheit zu genießen, ohne irgendwelche Fehler zu machen. Es ist nicht einfach, in ein paar Stunden zu verstehen, wie so ein Auto funktioniert, aber ich hatte heute auf jeden Fall viel Spaß."
Christian Silk, Leiter des Testteams: "Wir hatten einen sehr produktiven Vormittag. Die Anpassung der Abstimmung an die neuen Regeln ging gut voran. Wir haben in verschiedenen Bereichen gute Fortschritte erzielt und das Auto hat gut auf Veränderungen des Setups reagiert. Am Nachmittag konzentrierten wir uns mehr auf die Reifentests mit Franck, und auch da lief alles sehr glatt. Insgesamt können wir von einem sehr effizient genutzten Tag sprechen."