Ralf Schumacher: Villeneuve liebt schwere Unfälle
Ralf Schumacher sieht Jacques Villeneuves Einstellung zum Thema Sicherheit und Risikobereitschaft sehr kritisch
(Motorsport-Total.com) - Niemand erinnert sich gerne an das Auftaktrennen der Saison 2001, als im australischen Melbourne ein Aufseher sein Leben lassen musste, nachdem Jacques Villeneuve mit seinem BAR-Honda auf den BMW-Williams von Ralf Schumacher auffuhr, in die Luft abhob und ein Rad wie ein Geschoss durch die Luft flog. Die Rennkommissare sprachen keinem der Fahrer die Schuld für diesen Unfall zu, doch die Mehrheit der Experten war der Meinung, dass Villeneuve zu viel riskiert hatte, zu dicht auffuhr und dann von Ralf Schumachers frühen Bremspunkt überrascht wurde.

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Ralf Schumacher ist von Jacques Villeneuve Einstellung nicht begeistert
Für BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher stand nach dem Rennen fest, dass Jacques Villeneuve ein zu hohes Risiko eingegangen war und beinahe selbst mit dem Leben dafür bestraft worden wäre: "Das Problem bei Jacques ist, dass je größer ein Unfall ist, er ihn um so mehr liebt", wird der frisch gebackene Vater von der 'Autosport' zitiert. "Jeder Fahrer sollte seinen Beitrag zu mehr Sicherheit leisten und vorsichtiger fahren, natürlich früher bremsen und sein Gehirn einschalten."
Dass Ralf Schumacher mit seiner Analyse wohl nicht komplett daneben liegt, hatte Villeneuve 1999 höchst persönlich untermauert, als er nach seinem Crash in der 'Eau Rouge' von Spa meinte, dass dies sein bisher bester Crash gewesen sei und stolz auf die Autogrammkarten kritzelte "I survived Eau Rouge" (Ich habe die Eau Rouge überlebt). Auch die Tatsache, dass Vielleneuve in Monza gegen Michael Schumachers freiwilliges Überholverbot in den ersten zwei Schikanen stimmte, war nicht überraschend.
Ralf Schumacher fordert die Fahrer auf, mehr darüber nachzudenken, was sie tun, um Unfälle zu vermeiden. Dass Jacques Villeneuve in der Fahrervereinigung GPDA neben Michael Schumacher und David Coulthard Mitglied ist, empfinden viele als lächerlich, kümmert sich die GPDA doch in erster Linie um die Sicherheit in der Formel 1. Mit Juan-Pablo Montoya scheint Ralf Schumacher übrigens einen Teamkollegen zu haben, der in Sachen Risikobereitschaft Villeneuve in nichts nachzustehen scheint.

