Pierre Gasly: Differential führte zu Niederlagen gegen Esteban Ocon

Aufgrund eines Software-Problems mit dem Differential hatte Pierre Gasly zu Saisonbeginn das Nachsehen gegen Esteban Ocon - Kein böses Blut nach Spielberg

(Motorsport-Total.com) - Wann kracht es wieder zwischen Pierre Gasly und Esteban Ocon? In den vergangenen Wochen standen die beiden Alpine-Piloten mehrfach im Mittelpunkt - mit dem Tiefpunkt in Monaco, als Ocon seinen Teamkollegen in der ersten Runde übermotiviert angriff und sich damit selbst aus dem Rennen nahm.

Titel-Bild zur News: Pierre Gasly

Für Pierre Gasly läuft es seit einigen Wochen besser Zoom

Auch in der vergangenen Woche in Österreich mussten die Teamverantwortlichen am Kommandostand wieder mächtig schwitzen, weil sich beide erneut näherkamen als gewünscht. "Ich wünschte mir, er hätte mir etwas mehr Platz gelassen", sagt Gasly vor dem nächsten Rennen in Silverstone, spielt den Vorfall aber herunter: "Keine große Sache."

Auch ein Gespräch mit Ocon habe es zwischen den Rennen nicht gegeben. "Ich denke, wir haben beide unsere Ansichten", sieht er keinen Klärungsbedarf und hakt die Szene ab: "Ich mag auch hartes und faires Racing. Passt schon."

Dabei ärgert er sich noch immer ein wenig, dass Alpine durch den Zweikampf vielleicht ein besseres Ergebnis verspielt hat als nur den zehnten Platz. "Wir haben nicht ganz das geholt, was drin war", so Gasly. "Am Ende war ich vier Zehntel hinter Daniel [Ricciardo] und anderthalb Sekunden hinter Magnussen auf acht."

"Ich denke, wir hätten diese extra Sekunden im Rennen gehabt, aber aus unterschiedlichen Gründen haben wir es leider nicht maximiert."

Motorenstrafe bei Gasly

In Silverstone besteht vorerst aber keine Gefahr einer erneuten Kollision, denn Gasly wird am Sonntag von ganz hinten starten müssen. Wie er gegenüber Canal+ bestätigt, wird Alpine bei ihm eine Motorenstrafe in Kauf nehmen.

"Wir mussten die Batterie wechseln", erklärt er. "Wir hatten zu Beginn der Saison ein paar kleine Probleme, die dazu führten, dass ich eine defekte Batterie hatte, ein anderes Mal hatten wir zwei oder drei Warnungen zu bestimmten Zeiten."

Und weil Gasly ohnehin weit hinten starten muss, nutzt Alpine die Chance, ihm auch einen neuen Motor mitzugeben - der Start von ganz hinten steht damit fest.

Differential zickt zu Saisonbeginn

Was bei Alpine zuletzt auch zu beobachten war: Das Teamduell hat sich komplett gedreht. Gasly holte in den vergangenen vier Rennen immer Punkte und war dabei stets besser platziert als Ocon - ein ähnliches Bild zeigt das Qualifying.

Zu Saisonbeginn sah das noch ganz anders aus: Dort hatte Ocon die ersten fünf Qualifyings gegen Gasly für sich entschieden, und er lag auch in sechs der sieben ersten Rennen vor ihm (zur Übersicht aller Duelle).


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Doch mittlerweile kennt Gasly auch den Grund dafür: "Wir haben herausgefunden, dass ein paar Dinge bis Miami an meinem Differential nicht richtig waren", sagt er und bezieht sich dabei auf ein Problem mit der Software.

"Es gab ein paar Dinge, die in Sachen Balance keinen Sinn ergeben haben", führt er aus. "Es war eine Art Coding-Problem, das leider nicht gefunden werden konnte."

Daraufhin übernahm Gasly das Mapping von Ocon und habe damit sofort etwas Performance gefunden, wie er sagt. "Das Auto fühlte sich deutlich besser an, und das hat einfach eine große Rolle bei der Konstanz gespielt."

Auch anderswo fehlt es Alpine noch

Seitdem konnte der Franzose regelmäßig in die Punkte fahren, trotzdem fehle dem Alpine A524 noch in vielen Bereichen etwas. "In Barcelona fehlte uns einfach Anpressdruck in den schnellen Kurven, wodurch wir etwas zu stark gerutscht sind und die Reifen dadurch überhitzt haben, was uns Traktion gekostet hat", sagt er.


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"Die Stabilität ist ebenfalls nicht ideal, aber es ist schon in Ordnung. Einfach Untersteuern an einigen Stellen. Und dann ist auch unsere Traktion nicht ideal", so Gasly.

"Aber wir schauen da auf feine Details. Was ich aber mag, ist, dass wir genau wissen, was uns fehlt. Und wir haben Ideen, wie wir das lösen können. Ich denke nicht, dass wir alles in dieser Saison sehen werden, aber wir werden einige Entwicklungen sehen, und ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Plan und Prozesse haben, um uns zu verbessern."

Haas-Ergebnis in Spielberg als Ansporn

Zuletzt in Spielberg konnte Alpine wieder einen Punkt holen, trotzdem musste man sich ärgern, weil man durch das starke Ergebnis von zwölf Punkten für Haas wieder eine Position in der WM einbüßte. "Das war hart, weil sie an einem Wochenende mehr Punkte geholt haben als in der gesamten Saison zuvor", meint Gasly. "Für das Team war das nicht ideal."

"Aber sie haben einen guten Job gemacht, und wir sehen, dass sie eine sehr starke Performance hatten, auch wenn das Auto nicht überall konkurrenzfähig war. Und das müssen wir als Team auch anstreben: Wir müssen jede einzelne Möglichkeit nutzen, die wir haben", so Gasly.


"Wir wissen, dass wir im Kampf um ein oder zwei Punkte sein werden, weil die Top 8 außer Reichweite sind. Aber genau das müssen wir schaffen. Es sind noch viele Rennen, und wenn wir jedes Mal einen oder zwei Punkte holen, dann passt das."

"Es ist einfach wichtig, dass wir jedes Mal das Beste aus dem holen, was wir haben. Und das ist uns in Österreich leider nicht gelungen."

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