Perez: Steigerung ab dem Sommer war wichtig
Trotz Podestplatz in Bahrain benötigte Sergio Perez Zeit, bis er sich bei Force India einlebte - In der zweiten Saisonhälfte läuft es für den Mexikaner besser
(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez hat in diesem Jahr das geschafft, was seinem Force-India-Teamkollegen Nico Hülkenberg bisher verwehrt geblieben ist - der Sprung auf das Podest. In Bahrain fuhr der Mexikaner als Dritter ins Ziel und sammelte so den einzigen Pokal des indischen Teams in dieser Saison. Perez konnte einmal mehr ein Highlight setzen, so wie schon 2012 mit Sauber. Unter dem Strich war Hülkenberg in den ersten 18 Rennen aber erfolgreicher, denn der Deutsche sammelte 80 WM-Punkte, während Perez nur 47 Zähler einheimste.
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Sergio Perez holte für Force India den einzigen Podestplatz in diesem Jahr Zoom
Interessant bei diesem Teamduell ist auch, dass der Mexikaner in der zweiten Saisonhälfte öfter in die Punkteränge fahren konnte als der Deutsche. Während Hülkenberg Force India aus der Vergangenheit kannte, war der Rennstall für Perez Neuland. "Ich habe sehr spät erfahren, dass ich nicht bei McLaren fahren werde", blickt er auf den vergangenen Herbst zurück. "Die Situation ist in etwa so wie jetzt bei McLaren. Wenn man dann erfährt, dass man nicht fahren wird, dann muss man sich sehr spät nach einer Alternative umsehen."
"Man muss sich auf ein neues Team einstellen. Das dauert und ist nicht einfach. Wenn wir zurückblicken: Ich war beim dritten Rennen auf dem Podest. Das war wirklich gut. Man muss aber auch sagen, dass ich mich noch nicht perfekt an das Team gewöhnt hatte, als das Auto am besten war. Außerdem hatten wir ein paar Probleme mit der Fahrbarkeit, und so haben wir in der ersten Saisonhälfte viel Boden verloren."
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Mit 47 Punkten sammelte Perez deutlich weniger Zähler als Hülkenberg (80) Zoom
"In der zweiten Saisonhälfte habe ich mehr Punkte geholt als mein Teamkollege. Das ist etwas, was mich motiviert. Wir hatten tolle Rennen und haben ein gutes Tempo gezeigt. Unterm Strich war es also eine gute Saison." Perez gilt seit seinen Tagen bei Sauber als "Reifenflüsterer". Dieser Umstand ist in der aktuellen Formel 1 nur bedingt gefragt. "Die Reifen haben dieses Jahr nicht so eine große Rolle gespielt", meint der 24-Jährige.
"Der Schwerpunkt lag auf dem Reglement. Wir haben dieses Jahr weniger Abtrieb, aber mehr Drehmoment. Daher war es gerade am Anfang der Saison sehr schwierig, mit dem Auto zurecht zu kommen und ans Limit zu gehen." Force India vertraut auf den starken Antriebsstrang von Mercedes. Beim Saisonfinale in Abu Dhabi könnten Perez und Hülkenberg rechnerisch noch McLaren in der Konstrukteurswertung überholen.
Auch im kommenden Jahr wird Perez für Force India ins Lenkrad greifen, obwohl die Bestätigung noch ausständig ist. Es geht noch um Details. Der Rennstall rund um Vijay Mallya setzt für 2015 auf Kontinuität. Dennoch gibt es noch viel zu tun, um wie in den vergangenen Jahren mit einem konkurrenzfähigen Auto in die neue Saison zu starten.
"Wir haben unser Auto zuletzt nicht stark verbessert, die Updates haben nicht wie erwartet funktioniert, und das hat uns im Wettbewerb zurückgeworfen", merkt Perez kritisch an. "So gesehen war das nicht großartig. Der Abtrieb ist das Problem. In den vergangenen Rennen haben wir aber herausgefunden, wo die Schwächen unseres Autos liegen. Wir haben für das nächste Jahr viel gelernt. Ich hoffe, dass es einen Einfluss auf das 2015er-Auto haben wird."