Offiziell: Red-Bull-Sender ServusTV erwirbt Senderechte für die Formel 1

Gute Nachrichten für die österreichischen Formel-1-Fans: Der ORF darf ab 2021 weiterhin Live-Rennen übertragen, aber ServusTV steigt neu ein

(Motorsport-Total.com) - Die Gerüchte kursieren schon seit einer Woche, doch jetzt ist's offiziell: Während es in Deutschland nach dem Ausstieg von RTL gar keine Formel 1 mehr im Free-TV geben wird, übertragen in Österreich ab 2021 gleich zwei Gratis-Sender die Grands Prix live. Zum öffentlich-rechtlichen ORF kommt ab der kommenden Saison der hauseigene Red-Bull-Sender ServusTV dazu.

Titel-Bild zur News: Startaufstellung in Spielberg

Die Formel 1 findet ab 2021 auch bei Red Bulls Sender ServusTV statt Zoom

Wie berichtet werden ServusTV und ORF jeweils die Hälfte der Formel-1-Rennen zeigen, und zwar bis einschließlich 2023. Einzige Ausnahme: Der Grand Prix von Österreich in Spielberg wird auf beiden Sendern parallel laufen. Das Lizenzpaket, das ServusTV von Liberty Media erworben hat, umfasst neben den Live-Rechten ausführliche Highlight-Zusammenfassungen sowie die Rechte für Online und Mobile.

"Nach dem historischen Saisonauftakt am Red-Bull-Ring freut es mich ganz besonders, dass wir 2021 erstmals den Österreich-Grand-Prix sowie viele weitere Rennen live bei ServusTV übertragen", sagt ServusTV-Intendant Ferdinand Wegscheider und ergänzt: "Die neue Vereinbarung mit der Formel 1 erfüllt uns mit Stolz."

"Wir werden alles daran setzen, parallel zur MotoGP eine weitere Erfolgsgeschichte in der österreichischen Motorsportberichterstattung zu schreiben. Mit der Formel 1, der MotoGP und der Superbike-WM gibt es ab 2021 das beste Live-Motorsportprogramm bei ServusTV. Die Kooperation mit dem ORF ist wirtschaftlich sinnvoll und garantiert Formel-1-Fans alle Rennen live im Free-TV."

ServusTV neuer Rechtehalter, ORF Partner

In einer Presseaussendung von ServusTV heißt es wörtlich: "ServusTV erwirbt Lizenzrechte, ORF ist Partner." Das suggeriert, dass ServusTV für Liberty Media sozusagen der Key-Account ist und die Senderechte an den ORF sublizenziert werden. Für den ORF bedeutet das eine Kostenreduktion. ServusTV hat so endlich ein Bein in der Formel 1.


So aufregend war der F1-Auftakt in Spielberg!

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sagt: "Es sind wirtschaftlich herausfordernde Zeiten, auch für den ORF, und mit dem Erwerb der Live-Rechte an der aktuellen Bundesliga-Saison und an der UEFA-Europa-League konnte der ORF zuletzt für den Sport und die Sportfans gleichermaßen wichtige Free-TV-Rechte sichern."

Dass der ORF bei Senderechten mit Privatsendern zusammenarbeitet, sei zwar für die Formel 1 ein Novum, habe sich im Fußball aber bewährt. Wrabetz erklärt ferner: "Diese Kooperation garantiert, dass die Formel 1 in den kommenden Jahren ein integraler Bestandteil des ORF-Programmangebots bleibt - bei gleichzeitiger Einhaltung der ökonomischen Vorgaben."

Dankeschön für die Corona-Grands-Prix?

Interessant ist, wie der Deal entstanden ist. ServusTV liebäugelt schon seit vielen Jahren damit, die Formel 1 ins Programm aufzunehmen. Mit zwei hauseigenen Formel-1-Teams, dem Grand Prix am Red-Bull-Ring und der Sendung Sport & Talk aus dem Hangar-7, bei der regelmäßig hochkarätige Formel-1-Stars zu Gast sind, ist der Erwerb der Senderechte naheliegend.

Andreas Gröbl, Helmut Marko, Roger Benoit und Niki Lauda bei ServusTV

Die Formel-1-Talkshows von ServusTV genießen unter Fans Kultstatus Zoom

Entscheidenden Schwung, so Informationen von 'Motorsport-Total.com' haben die Verhandlungen durch die beiden Grands Prix in Spielberg 2020 erhalten, mit denen Red Bull maßgeblich dazu beiträgt, die Formel-1-Saison ins Laufen zu bekommen und somit millionenschwere Verluste für die Formel 1 und die Teams einzudämmen.

Dass ServusTV jetzt einen Deal über die Senderechte erhält, geht Hand in Hand mit den beiden Grands Prix am vergangenen und kommenden Sonntag und wird in der Branche als Dankeschön an Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz verstanden. Auch wenn ServusTV mutmaßlich trotzdem für die Rechte bezahlen muss. Wie viel, darüber wurde Stillschweigen vereinbart.

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