Österreich-Facts: Alles, was du wissen musst!

Pirelli bringt nach Spielberg wieder die drei weichsten Reifentypen - Buchhalter aus Barbados als Rennkommissar für den Red-Bull-Ring nominiert

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag beginnt mit dem ersten Freien Training der Grand Prix von Österreich in Spielberg. Der Red-Bull-Ring ist 4.326 Kilometer lang und seit 2014 (wieder) fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Den Streckenrekord auf der aktuellen Variante hält Lewis Hamilton mit einer Bestzeit von 1:07.922 Minuten, aufgestellt 2016 auf Mercedes.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Infografik vor dem Grand Prix von Österreich in Spielberg 2017

Pirelli-Infografik vor dem Grand Prix von Österreich in Spielberg 2017 Zoom

Mit dieser Artikelreihe, die 2017 jeden Mittwoch oder Donnerstag vor einem Grand Prix erscheint, wollen wir unsere Leser standardisiert über die wichtigsten Facts vor dem Rennwochenende informieren. Welche Reifen hat Pirelli für die Teams im Angebot? Was hat sich an der Strecke seit dem letzten Rennen verändert? Wer sind die von der FIA nominierten Rennkommissare? Und wo liegen die DRS-Zonen zum Überholen? Darüber hinaus bieten wir in den sogenannten "FIA-Fast-Facts" (eine diesem Artikel angefügte Fotostrecke begleitende Informationen.

Für die Antworten jetzt durchklicken!

Reifen

Der Red-Bull-Ring hat hinsichtlich seines Griplevels einige Gemeinsamkeiten mit den Strecken der Rennen in Aserbaidschan, Kanada und Monaco: eine rutschige Asphaltoberfläche und relativ geringe seitliche Fliehkräfte, die auf Mensch und Maschine wirken. Doch im Gegensatz zu den dortigen Strecken handelt es sich beim Red-Bull-Ring um einen permanente Rennstrecke. Er wirkt wie eine kleinere Variante des legendären Österreichrings und erinnert an Rennstrecken der alten Schule.

Fast von jeder Tribüne kann ein Großteil der Runde eingesehen werden, die zu den kürzesten in dieser Formel-1-Saison gehört. Pirelli nominierte für das Rennwochenende auf dem Red-Bull-Ring die drei weichsten Mischungen aus der aktuellen Slick-Range: den P Zero Yellow (Soft), den P Zero Red (Supersoft) sowie den P Zero Purple (Ultrasoft). Sie passen am besten zum Achterbahn-Layout der Strecke in Spielberg und bieten den optimalen Kompromiss zwischen schnellem Aufwärmen, Performance und Haltbarkeit.

Reifen-Key-Facts

Der Fahrbahnbelag des Kurses wurde 2016 komplett erneuert und gehört nun zu den glattesten der Saison.

Die Wahl der Reifenmischungen entspricht der des Vorjahres. Einstopp- und Zweistoppstrategien sind möglich.

Die geografische Lage der Rennstrecke birgt das Risiko schneller Wetterwechsel.

Im vergangenen Jahr trat am ultrasoften Slick bisweilen Graining auf. Bei der Reifengeneration des Jahres 2017 ist dies unwahrscheinlich. Bei den bisherigen Rennen war an den Slicks so gut wie kein Graining zu sehen.

Die ersten zwei Sektoren sind schnell und flüssig, der letzte Sektor langsamer und technisch anspruchsvoller.

Auf einer Runde gibt es erhebliche Höhenunterschiede. Besonders beim Bremsen bergauf können sich Fahrer leicht verschätzen.

Erforderlicher Mindestdruck der Reifen am Start: 21,5 psi (Vorderreifen), 19,5 psi (Hinterreifen).

Limit für den Reifensturz: -3,50 Grad (Vorderreifen), -2,00 Grad (Hinterreifen).

Mario Isola, Leiter Automobilsport von Pirelli

"Für diese Art von Strecke ergibt sich die Wahl der drei weichsten Mischungen aus der Range quasi von selbst. Gleichwohl haben wir in den vergangenen Jahren erlebt, dass die Strecke in Österreich mit einigen Überraschungen aufwarten kann. Sobald wir vor Ort sind, werden wir sagen können, ob ein Einstopp- oder ein Zweistopprennen wahrscheinlicher ist."

"Dennoch wird es für die Teams wichtig sein, auch ein gewisses Maß an Flexibilität in der Strategie-Festlegung zu verankern. Die beim Beschleunigen und Bremsen auftretenden Längskräfte sind die Schlüsselfaktoren in Österreich, die Kurvenfahrten sind weniger entscheidend. Wie in Baku stehen auch in Spielberg die Chancen gut, dass ein neuer Rundenrekord aufgestellt wird."

Strecke & Sicherheit

Die Nummerierung der Kurven hat sich geändert. Der leichte Linksknick vor der alten Kurve 2 wird nun als neue Kurve 2 geführt. Alle nachfolgenden Kurven wurden demenstprechend neu benannt.

In den Kurven 4, 7 und 8 wurden dickere Reifenstapel als bisher aufgestellt. Und rund um die Leitplanken an der Boxeneinfahrt wurde mit TecPro-Barrieren nachgebessert.

Die orangefarbenen "Baguette"-Kerbs werden nur noch am Ausgang der Kurven 6, 9 und 10 installiert. Der Abstand zwischen den Kerbs wurde auf 3,2 Meter erhöht.

Um den Wasserabfluss bei Regen zu verbessern, wurden zusätzliche Drainagen angebracht.

Auf Wunsch des internationalen Motorrad-Weltverbands FIM wurden an einigen Stellen 30 Zentimeter breite, aber sehr flache Randsteine montiert.

DRS-Zonen

Beim Grand Prix von Österreich gibt es zwei DRS-Zonen. Der Aktivierungspunkt von DRS-Zone 1 liegt 85 Meter nach Kurve 3, der zweite 110 Meter nach Kurve 10. Ob DRS ausgelöst werden darf, entscheidet sich an den jeweiligen Detektionspunkten. Dieser liegt für Zone 1 360 Meter vor Kurve 3 und für Zone 2 zehn Meter nach Kurve 9. Beträgt der Rückstand auf das vorfahrende Auto am Detektionspunkt weniger als eine Sekunde, darf DRS aktiviert werden.

Boxengassen-Speedlimit

80 km/h für Freie Trainings, Qualifying und Rennen. Ohne Ausnahmen.


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FIA-Rennkommissare

Tim Mayer ist der Sohn des ehemaligen McLaren-Teamchefs Teddy Mayer. Zwischen 1992 und 1998 organisierte er IndyCar-Rennen und betätigte sich im Streckenbau, ehe er zu einem der Gründerväter der CART-Serie wurde. Als US-Delegierter der FIA ist er heute für alle WM-Events in seinem Heimatland zuständig. Obendrein mischt er immer noch in der Langstrecken-Rennserie IMSA mit.

Andrew Mallalieu ist Präsident des Motorsportverbandes von Barbados sowie Mitglied der FIA-Rallye-Kommission und Rennkommissar für Formel 1, WRC und Formel 3. In der Karibik nahm er 30 Jahre lang aktiv an Rallyes, Berg- und Rundstreckenrennen teil. Als staatlich geprüfter Buch- und Rechnungsprüfer gehört ihm die Terra-Carribean-Group, die er als Geschäftsführer auch operativ leitet. Außerdem war er im Bereich Immobilienentwicklung viele Jahre lang Berater der Regierung von Barbados.

Mika Salo erlangte in Deutschland 1999 als Ersatzmann für Michael Schumacher bei Ferrari Berühmtheit. Zwischen 1994 und 2002 bestritt er mehr als 100 Formel-1-Rennen für Tyrrell, Arrows, BAR, Ferrari, Sauber und Toyota. Seit dem Ende seiner Formel-1-Karriere ist er vor allem im GT-Sport aktiv. Sowohl in Le Mans als auch in Sebring kann er GT2-Klassensiege vorweisen. Zudem ist er schon CART und V8-Supercar gefahren. In Sotschi nimmt er den Posten des Fahrerkommissars ein. Nicht zum ersten Mal.

Der vierte Rennkommissar für Spielberg wird vom nationalen Verband in Österreich gestellt.

Eine Runde mit Romain Grosjean

"Der Red-Bull-Ring ist eine unterhaltsame Strecke inmitten der Berge. Die Strecke ist sehr kurz - fast wie Monaco. Es gibt einige Überholmöglichkeiten. Ich mag die Gegend. Sie erinnert mich sehr an die Schweiz. Der Mittelsektor gefällt mir. Es gibt mittelschnelle und schnelle Kurven. Generell verfügt die Strecke über zwei sehr konträre Abschnitte. Kurve 1 und 2 sind einander sehr ähnlich. Beides sind 90-Grad-Kurven mit harten Bremsmanövern und langen Geraden. Der zweite Teil der Strecke ist dann etwas flüssiger."


360 Grad: Eine Spielberg-Runde mit Carlos Sainz

Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz stellt im 360-Grad-Video die Runde um den Red-Bull-Ring im Simulator vor Weitere Formel-1-Videos

"Die Runde beginnt mit einer 90-Grad-Kurve. Es ist sehr wichtig, früh aufs Gas zu gehen. Dann folgt die lange Gerade den Hügel hinauf zu Kurve 3, die du erneut sehr spät anbremsen musst. Dort hat es auch ein wenig Gefälle. Danach geht es Vollgas bis Kurve 4. Wieder eine schwierige Bremszone, und dann hängt die Kurve nach unten. Dann eine Doppel-Links, mittelschnell bis schnell. Und auch die letzten Kurven wechseln sich wieder ab: einmal bergauf, einmal bergab. Die Strecke kann schon knifflig sein, aber wenn du Grip hast und die Balance stimmt, macht sie echt Spaß."

Zeitplan und Teilnehmer der FIA-Pressekonferenzen

Donnerstag, 15:00 Uhr:
Lewis Hamilton (Mercedes)
Kevin Magnussen (Haas)
Sebastian Vettel (Ferrari)
- - -
Felipe Massa (Williams)
Carlos Sainz (Toro Rosso)
Max Verstappen (Red Bull)

Freitag, 16:00 Uhr:
Maurizio Arrivabene (Ferrari)
Mario Isola (Pirelli)
Toto Wolff (Mercedes)
- - -
Franz Tost (Toro Rosso)
Günther Steiner (Haas)
noch nicht bestätigt (Sauber)

Unmittelbar nach Qualifying und Rennen:
Die Top 3 des Qualifyings beziehungsweise Rennens.

Formel-1-Talk vor dem Grand Prix von Österreich

Der Formel-1-Talk "Starting Grid" ist inzwischen eine feste Institution vor und nach den Grands Prix geworden. In der aktuellen Ausgabe diskutiert unser Chefredakteur Christian Nimmervoll mit den Kollegen von meinsportradio.de unter anderem über die wichtigsten Knackpunkte in Spielberg - und da gilt der Grundsatz: Leistung über alles. Neugierig geworden? Dann den aktuellen Podcast für die nächste Autofahrt abonnieren oder jetzt gleich anhören!