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Nicht zu defensiv fahren, Jenson!
Martin Whitmarsh weiß, wie man einen WM-Titel noch verlieren kann, und gibt Jenson Button wertvolle Tipps für das Saisonfinish
(Motorsport-Total.com) - Martin Whitmarsh war damals zwar noch nicht Teamchef, aber sehr wohl Mitglied der Führungsriege von McLaren-Mercedes, als die Silberpfeile 2007 vorexerziert haben, wie man einen scheinbar uneinholbaren Vorsprung noch verlieren kann. Trotz einer überlegenen Ausgangsposition wurde in jener Saison Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen Weltmeister.

© xpb.cc
Martin Whitmarsh gibt Jenson Button einige gute Tipps mit auf den Weg
Während des drittletzten Rennens war Räikkönen virtuell hochgerechnet phasenweise schon aus dem Titelkampf ausgeschieden, letztendlich rettete er sich aber noch auf 17 Punkte Rückstand - eine nur vermeintlich zu große Hürde bei zwei noch zu fahrenden Grands Prix. Denn während der "Iceman" in Schanghai und São Paulo zwei sichere Siege einfuhr, patzte Hamilton mit dem unvergesslichen Kiesbett-Ausrutscher und einem enttäuschenden siebenten Platz beim Finalrennen.#w1#
Auch im Vorjahr wurde es gegen Felipe Massa noch mal richtig eng für Hamilton: "Wir entschieden uns für eine sehr defensive Strategie und es wurde ein schwieriges Rennen", erinnert sich Whitmarsh. "Die meisten Rennfahrer sind sehr gut darin, den Nutzen von Risiko abzuwägen - wahrscheinlich besser als die meisten Menschen. Ich denke, Jenson muss nicht mit der Brechstange auf Sieg fahren, aber wenn man zu defensiv wird, kann das den Rhythmus brechen."
Der Teamchef spricht aus eigener Erfahrung, denn Hamilton war 2008 nur darauf ausgerichtet, den rettenden fünften Platz nach Hause zu fahren - und dank Sebastian Vettel und Timo Glock wäre das beinahe in die Hose gegangen. Doch Whitmarsh ist davon überzeugt, dass die Ausgangsposition der Silberpfeile vor einem Jahr eine ganz andere war als die, die Jenson Button an diesem Wochenende zu bewältigen hat.
¿pbvin|512|2052||0|1pb¿"Bei Lewis hatte unser Team im Jahr davor einige Fehler gemacht. 2007 riskierten wir zu viel, als es nicht notwendig war, obwohl Lewis damals noch ein Neuling war. Wir hätten ihn besser führen sollen. Nach der Erfahrung von 2007 war der Druck auf uns 2008 immens - vielleicht größer als der, der jetzt auf Jenson lastet", vermutet der Brite, der findet, dass sein Landsmann Button nicht den gleichen Fehler machen darf.
"Das Wichtigste ist, nicht zu defensiv zu sein, denn die Formel 1 ist derzeit sehr, sehr umkämpft", rät er Button. "Er braucht ein paar Punkte und muss nur den Job machen, den er sonst auch macht, dann wird er mit seinem Punktevorsprung Weltmeister. Er sollte es hier schon eintüten, aber es kann alles passieren. Wir werden sehen. Unbestreitbar ist der Druck auf seinen Schultern sehr groß, aber er darf nicht zu vorsichtig agieren."

