Nach Wadenbeißer-Attacke: Horners Hunde heißen Bernie und Flavio!

Red-Bull-Teamchef Christian Horner kontert auf die Verbalattacke von Mercedes-Teamchef Toto Wolff mit Humor: "Bin lieber ein Terrier als ein Wolf!"

(Motorsport-Total.com) - Christian Horner hat mit Humor auf die Verbalattacke von Toto Wolff reagiert, der ihn am Donnerstag in Abu Dhabi frei übersetzt als "kleinen, bellenden Wadenbeißer" bezeichnet hatte. Denn auf die Frage, ob es ihn nerve, vom Mercedes-Teamchef so angegriffen zu werden, entgegnet der Red-Bull-Teamchef mit einem Grinsen im Gesicht: "Ich liebe Terrier! Das sind tolle Hunde."

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner hat vier Terrier, von denen zwei Bernie und Flavio heißen ... Zoom

Dazu muss man wissen: Wolff hatte Horner eigentlich als "little Terrier" bezeichnet, doch um das Zitat bestmöglich ins Deutsche zu transportieren, wurde von unserer Redaktion als Übersetzung das Wort "Wadenbeißer" verwendet. Und: Terrier kommt vom Wortstamm her von "Terra", also Erde, und bezeichnet rein sprachlich betrachtet als Jagdhunde geeignete Tiere für die Jagd auf das Wild, das in Bauen lebt. So steht's zumindest im Duden.

Im Rahmen der FIA-Pressekonferenz erzählt Horner, von Wolffs Attacke offenbar hochgradig amüsiert, dass er selbst vier Terrier hat, zwei Airedales und zwei West-Highland-Terrier, "die Bernie und Flavio heißen. Bernie ist ein aggressiver, kleiner Hund. Er jagt einfach jedem hinterher. Und Flavio ist ein bisschen gechillter. Er liegt viel rum und isst wahrscheinlich ein bisschen zu viel."

Horner und die Hunde: Mit Humor gegen unangenehme Fragen

Nachfragen zu Wolffs Kommentaren weicht Horner elegant aus, indem er verbal mit den Charaktereigenschaften von Hunden spielt und Dinge sagt wie: "Das Schöne an Terriern ist, dass sie extrem loyal sind." Oder: "Terrier genannt zu werden, ist das so schlimm? Ich habe keine Angst vor den großen Hunden. Da bin ich lieber ein Terrier als ein Wolf!"

Am Donnerstag waren die Emotionen zwischen Horners Fahrer Max Verstappen und Mercedes-Pilot George Russell bei mehreren Medienterminen in Abu Dhabi hochgekocht. Irgendwann mischte sich auch Wolff in die Diskussion ein. Der Österreicher stört sich vor allem daran, dass Horner Russell in Katar als "hysterisch" bezeichnet hat. Sein Satz "How dare you!" machte heute weltweit Schlagzeilen.

Aber Horner gibt vor, dass ihn das kalt lässt: "Toto ist ziemlich dramatisch, wie wir wissen. Ich habe nicht über die Psychologie seines Fahrers gesprochen. Als ich hysterisch gesagt habe, meinte ich mehr die Art und Weise, wie George in Katar sein Team kritisiert hat, als sie ihm wieder die harten Reifen gegeben haben, obwohl er um Medium gebeten hatte, und mit welchen Worten er seinen Unmut zum Ausdruck gebracht hat."

Russell verwendete am Boxenfunk unter anderem die Worte "fucking" und "shit". Das wird von der FIA am Boxenfunk, im Eifer des Gefechts, toleriert. Aber Horner, dessen Fahrer Verstappen für ein "Fuck" in einer FIA-PK dieses Jahr schon bestraft wurde, weiß genau: "Wenn ich das, was George gesagt hat, hier wiederhole, bekomme ich eine Strafe!"

"Es wurde viel gesagt gestern. Wir wissen, dass Toto gern viel redet. So ist es halt. Es ist wohl Hochsaison für die Pantomimen, Weihnachten kommt langsam näher. Vielleicht haben einige den Blues, weil es zu Ende geht. Wir wollen die Saison positiv beenden, ein tolles Rennen hinlegen und sehen, wie die Jungs fighten. Hoffentlich können dann alle in die wohlverdiente Pause gehen."

Woher es komme, dass plötzlich wieder Vibes von 2021 in der Luft liegen, wenn es um Red Bull und Mercedes geht, kann sich Horner nicht erklären: "Es gibt da offenbar eine Art Hassliebe - Toto liebt es, mich zu hassen! Ist halt so. Ich dachte, er hätte eh genug zu tun. Es ist Lewis' letztes Rennen für das Team. Ich finde, sie sollten das lieber feiern statt sich auf andere Dinge zu konzentrieren."

Gerüchte um Missstimmung bei GPDA-Dinner

Am Freitag kursierte dann im Paddock auch noch das Gerücht, beim GPDA-Dinner, das Lewis Hamilton organisiert und Valtteri Bottas bezahlt hatte, habe sich Russell, der offenbar als Letzter an der Location ankam, partout nicht auf den noch freien Platz neben Verstappen setzen wollen. Eine Story, die offenbar nicht stimmt.

Freunde werden Russell und Verstappen so schnell keine mehr. Aber Horner macht sich keine Sorgen, dass sich die Feindseligkeiten zwischen den beiden in Abu Dhabi auf der Rennstrecke fortsetzen könnten: "Nein, überhaupt nicht. Max ist ein gerader Michl. Er sagt die Dinge so, wie er sie sieht. Er sagt die Wahrheit, er sagt genau, was er fühlt."

"Er war sehr frustriert drüber, wie sich die Dinge vergangenes Wochenende entwickelt haben, in einem Szenario, das wir davor noch nie gesehen haben, mit der Gridstrafe [um einen Platz]. Das hat ihn angestachelt, und dann hat er einen herausragenden Start hingelegt und in der ersten Kurve die Führung übernommen und den Grand Prix gewonnen. Das war die bestmögliche Antwort."

Russells Blick auf das, was in den vergangenen Tagen passiert ist, teilt Horner offenbar nicht: "Max sagt immer die Wahrheit. Ich glaube zu 100 Prozent, dass das, was er gesagt hat, wahr ist. Es gab ja auch andere Personen, die in dem Raum bei den Kommissaren dabei waren, und die kamen danach auch und haben berichtet, dass sie ziemlich überrascht über die gewählte Herangehensweise waren."

Eine Anspielung auf das Aufeinandertreffen der beiden bei den Rennkommissaren in Katar, über das Russell und Verstappen sehr unterschiedliche Geschichten erzählen. Verstappen die, dass Russell sich dort völlig überdramatisiert für eine Gridstrafe gegen ihn ausgesprochen habe, und Russell die, dass Verstappen dort schon emotional aufgeladen ankam.

Darüber, dass das eine Angelegenheit zwischen den beiden Fahrern bleiben sollte, sind sich inzwischen alle einig. Weshalb Horner zu Wolffs Kommentaren auch nichts mehr sagen möchte: "Darauf werde ich mich nicht einlassen. Jeder managt sein Team auf seine Weise. Wir haben 122 Rennen gewonnen und 14 WM-Titel. Ich denke, wir machen das ganz gut."

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