Monza: Schumacher-Crash und Pizzonia-Bestzeit
Am zweiten Testtag war Pizzonia im BMW-Williams der schnellste der 19 anwesenden Fahrer - Schwerer Unfall von Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Antonio Pizzonias Selbstvertrauen dürfte in Spa-Francorchamps gehörig gewachsen sein. Ohne den Getriebedefekt wäre der Brasilianer wohl auf dem Podest gelandet. Bei den dieswöchigen Testfahrten konnte sich der BMW-Williams-Pilot, der Ralf Schumacher auch beim Italien-Grand-Prix ersetzen wird, nicht nur über eine Tagesbestzeit freuen, sondern auch über einen neuen Rundenrekord.

© xpb.cc
Schock in Monza: Michael Schumacher verunfallte wegen eines Reifenschadens
Pizzonia verbesserte die alte Bestmarke von Ferrari-Pilot Luca Badoer um etwas mehr als eine Zehntelsekunde auf 1:20.027 Minuten. Die schnelle Zeit erreichte er jedoch unter Qualifying-Bedingungen, denn nach nur einer schnellen Runde kam er wieder an die Box. Teamkollege Juan-Pablo Montoya war zwar eine halbe Sekunde schneller als gestern, hatte aber dennoch einen Rückstand von etwas mehr als einer Sekunde auf seinen Teamkollegen und wurde Achter.#w1#
Die zweitschnellste Zeit sicherte sich Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes MP4-19B, der das Auto von Alexander Wurz übernahm. Sein Rückstand auf Pizzonia betrug siebeneinhalb Zehntel, der Finne drehte 92 Runden. Teamkollege David Coulthard musste sich mit Rang zehn und einem Rückstand von mehr als einer Sekunde abfinden.
Auf Rang drei folgte mit Rubens Barrichello der erste Ferrari-Pilot. Der Brasilianer verlor acht Zehntel auf die Bestzeit, verfehlte seine gestrige Rundenzeit aber ebenfalls um sechs Zehntel. Im Mittelpunkt stand jedoch Michael Schumacher, der den Tag als Sechster abschloss aber auch einen schweren Unfall am Ende der Start- und Zielgeraden zu beklagen hatte. Der Weltmeister konnte dem F2004 jedoch unverletzt entsteigen.
Auf den Plätzen vier und fünf klassierte sich ein BAR-Honda-Duo, dabei war Anthony Davidson erneut schneller als Takuma Sato. Der junge Engländer drehte jedoch nur 58 Umläufe und verlor etwas mehr als acht Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Sato konnte mit 91 Runden eine längere Distanz fahren und war nur eine Zehntel langsamer. Davidson provozierte im Verlauf des Tages jedoch einen Testabbruch. Jenson Button spielte für die vorderen Plätze keine Rolle. Der Engländer war mit eineinhalb Sekunden Rückstand nur Zwölfter.
Mit Fernando Alonso landete der erste Renault-Pilot auf Rang sieben. Der Spanier war der einzige Pilot, der mehr als 100 Runden abspulte. Am Ende lag er etwas mehr als eine Sekunde hinter der Bestzeit. Weitere sechs Zehntelsekunden zurück klassierte sich Stallgefährte Jarno Trulli auf Rang 13, drehte aber nur magere 32 Runden.
Giancarlo Fisichella, wieder als einziger Sauber-Pilot in Monza, zeigte erneut gute Rundenzeiten. Nur etwas mehr als eine Sekunde verlor er als Gesamt-Neunter auf die Bestzeit. Der Italiener erreichte diese Zeit jedoch im Rahmen einer Qualifying-Simulation. Mit 99 Runden zählte "Fisico" zu den fleißigsten Fahrern.
Christian Klien war auch am zweiten Testtag der schnellste Jaguar-Pilot. Zwar betrug sein Rückstand fast eineinhalb Sekunden, was zu Rang elf reichte, doch Mark Webber lag im zweiten Jaguar R5 weitere zwei Zehntel zurück. Durch die engen Abstände genügte dies nur für den 14. Platz. Beide Jaguar-Fahrer drehten 62 Runden.
Die Toyota TF104B waren auch am zweiten Testtag nur am unteren Ende der Zeitenliste zu finden. Einträchtig steuerten Olivier Panis und Ricardo Zonta ihre Boliden auf die Ränge 15 und 16. Ein Rückstand von fast zweieinhalb Sekunden dürfte nicht für Freude im Toyota-Lager gesorgt haben. Mit 57 Runden waren beide auch verhältnismäßig wenig auf der Strecke. So blieb Ricardo Zonta gegen 11:30 Uhr ausgangs der 'Parabolica' stehen.
Ein kleines Erfolgserlebnis konnte Minardi verbuchen. Zsolt Baumgartner, der am Nachmittag im Minardi-Cosworth PS04B saß, wurde mit knapp vier Sekunden Rückstand zwar nur 17., konnte jedoch den einzigen Jordan um wenige Tausendstel hinter sich lassen. Im EJ14 saß Testpilot Timo Glock, der 42 Runden drehte und wie Davidson für einen Testabbruch sorgte. Gianmaria Bruni, der am Vormittag im Minardi saß, wurde mit fast fünf Sekunden Rücktand als 19. und Letzter geführt.

