• 28.07.2013 17:51

  • von Dominik Sharaf

Lotus' Strategiecoup war Improvisationskunst

Teamchef Eric Boullier und seine Mannen wollten mit Kimi Räikkönen eigentlich dreimal an die Box kommen - KERS-Problem stoppte E21

(Motorsport-Total.com) - Dass die Lotus-Ingenieure ein gutes Händchen für die richtige Renntaktik haben, ist längst bekannt. Beim Ungarn-Grand-Prix am Sonntag stellten sie unter Beweis, dass sie auf Umstände schnell reagieren können. Schließlich ebnete der Kommandostand Kimi Räikkönen den Weg auf den zweiten Platz mit einer spontanen Anpassung: "Kimi war ganz klar auf einer Dreistoppstrategie", bekennt Teamchef Eric Boullier bei 'Sky Sports F1'. Doch der Reifenflüsterer eröffnete früh neue Perspektiven.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier, Kimi Räikkönen

Ein gutes Team: Boullier und Räikkönen durften sich in Budapest feiern lassen Zoom

Der Franzose erinnert sich: "Wir haben ihn nach dem ersten Stint nach der Verfassung seiner Pneus gefragt und sie waren gut. Dann haben wir die Stints in die Länge gezogen." Bei brütender Hitze in Budapest und einem umkämpften Rennen keine leichte Aufgabe. "Während des zweiten Stints haben wir uns entschieden, auf zwei Stopps zu gehen, aber wir waren wie alle anderen auch mit den Reifen am Limit", so Boullier weiter. Anschließend musste er mit ansehen, wie Sebastian Vettel auf neueren Gummis seinen Starpiloten unter Druck setzte.

Doch der 'Iceman' blieb bis zum Ende cool. "Spannend, auch wenn es von der Boxenmauer aus eher ein bisschen stressig war. Wir waren besorgt, dass die Hinterreifen noch mehr einbrechen würden", rekapituliert Boullier. "Wir wussten aber, dass wir es schaffen könnten, mit Kimi die Pneus bis zum Ende zu schonen." Dass Räikkönen sein Auto unmittelbar nach der Zieldurchfahrt parkte, hatte nichts mit Benzinmangel zu tun: "Wir hatten ein Problem mit KERS, uns ist nicht der Sprit ausgegangen. Wir wollten die Akkus schonen", löst Boullier auf.