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Lopez: Viel Rummel um Räikkönen in Melbourne
Genii-Boss Gerard Lopez freut sich über den Rummel, den das Comeback von Kimi Räikkönen in Melbourne verursacht - Endlich gibt es nur noch ein "Lotus"-Team
(Motorsport-Total.com) - Im Fahrerlager in Melbourne standen nicht nur die neuen Boliden im Mittelpunkt. Auch Rückkehrer Kimi Räikkönen zog viel Aufmerksamkeit auf sich. Der Weltmeister von 2007 wirkt frisch, ist motiviert und bei Lotus ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Trotz der technischen Probleme, weshalb ein Test in Barcelona abgeblasen werden musste, wirkt die Truppe aus Enstone gut aufgestellt. Die Streitereien um den Namen Lotus sind nun auch endlich beigelegt. Das erste Rennen kann kommen. "Es ist alles sehr positiv. Es ist nicht nur aufregend, sondern alles wirkt schön und aufgeräumt."
© Renault
Genii-Boss Gerardn Lopez freut sich, dass Kimi Räikkönen viel Medienwirbel auslöst
"Das Auto scheint gut zu sein und Kimi ist in sehr guter Form", wird Gerard Lopez, der Chef der Genii-Gruppe, von 'SpeedTV' zitiert. "Es ist wirklich lustig, denn eigentlich ist er nicht als PR-Mensch bekannt. Aber er zieht viele Leute und viel Aufmerksamkeit auf sich." Räikkönen wirkt zum Start in seine zweite Formel-1-Karriere viel lockerer und offener. Man sieht ihm an, dass in ihm die Leidenschaft für das Racing brennt.
"Ich habe es schon mehrmals gesagt. Ich bin überrascht über den Rummel. Für uns ist aber wichtig, dass er sofort auf Tempo war. Das war nicht überraschend, aber es war zufriedenstellend", so Lopez. Bei den Wintertestfahrten hat sich angedeutet, dass das komplette Feld dichter zusammengerückt ist. Die genaue Hackordnung ist aber auch nach dem ersten Trainingstag in Australien noch offen. Trotzdem "wird es eine aufregende Saison werden", schätzt Lopez.
"Es ist noch sehr früh und wir wissen nicht, wo wer steht. Ich kann nur aus unserer Sicht sagen, dass wir okay sind. Die sechs Weltmeister im Feld sind Teil der Aufregung." Der neue Lotus E20 ist ein anderes Auto als der Vorgänger-Renault. Aufgrund der neuen Auspuffregeln musste das Design des Autos komplett umgebaut werden, da das letzte Renault genannte Fahrzeug über den Frontauspuff verfügte, der vor den Seitenkästen austrat.
"Die Regeländerungen bedeuteten, dass einige Leute vieles wieder erfinden mussten. Wir auch, weil wir im Vorjahr den Frontauspuff hatten. Damals hatten wir uns für ein Extrem entschieden und mussten diesmal ins andere Extrem gehen", vergleicht Lopez. "Ich glaube, es wird eine aufregende Saison werden. Vielleicht wird es an der Spitze enger zugehen als im Vorjahr."
Genii nicht an Übernahme der Lotus-Gruppe interessiert
Neu ist auch, dass das Team mit Basis Enstone nicht mehr Renault, sondern nur noch Lotus heißt. Bereits im Vorjahr hieß das Team "Lotus Renault GP", aber Lotus trat in dieser Form nur als Sponsor auf, ähnlich wie Vodafone bei McLaren. Nun ist das Team unter Lotus bekannt und setzt auf die Farben des langjährigen Lotus-Sponsors John Player Special, der die Autos aus der Feder des legendären Colin Chapman von den 1970er bis in die 1980er zierte. JPS ist aufgrund des Tabakwerbeverbotes natürlich nicht mehr dabei. Nur die schwarz-goldene Farbgebung erinnert noch daran.
"Wir haben heute nur eine Vereinbarung über den Namen. Was das Sponsoring angeht, so hat sich das geklärt. Wir sind jetzt in einer Situation, in der sie uns nichts mehr schulden", erklärt Lopez das Abkommen mit der Lotus-Gruppe rund um Dany Bahar. "Sie sind nicht der Titelsponsor. Sie stellen nur den Namen zur Verfügung und sind ein Partner. Wir arbeiten mit ihnen in verschiedenen Bereichen zusammen."
"Ehrlich gesagt ist es eine win-win-Situation, weil sich viele Dinge aufgeklärt haben." Lotus stellt also den Namen zur Verfügung, steckt aber keine Unsummen in den Rennstall. "Nein, das müssen sie nicht. Sie waren der Titelsponsor, aber jetzt wurde es auf eine ganz andere Art gelöst", sagt Lopez. "Sie haben das getan, was sie tun mussten."
Außerdem gab und gibt es immer wieder Gerüchte, dass Genii-Capital bei der Lotus-Gruppe als Anteilseigner einsteigen oder ganz übernehmen könnte. "Wenn mich jemand fragen würde, ob wir etwas mit der Lotus-Gruppe tun könnten und interessiert wären? Ich würde ja sagen. Aber Fakt ist, dass es im Moment nichts dergleichen gibt, weil derzeit eine Übernahme in Malaysia stattfindet. Diese Leute haben Proton inklusive Lotus gekauft. Sie müssen also Pläne haben", meint Lopez. "Wenn die Frage lautet, ob wir etwas tun, um die Lotus-Gruppe zu übernehmen, dann lautet die Antwort ganz klar nein. Ehrlich gesagt, war das nur eine Geschichte."