Lewis Hamilton erneut down: "Kann halbe Sekunde nicht erklären"
Lewis Hamilton rätselt über seine fehlende Pace in Katar - Nach einer schwierigen Qualifikation gesteht der Mercedes-Star: "Das habe ich noch nie erlebt"
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton erlebt beim Grand Prix von Katar ein Wochenende zum Vergessen. Der Mercedes-Star, der beim Qualifying nur auf Platz sechs landete, während Teamkollege George Russell die Poleposition erben konnte, zeigt sich nachdenklich. Besonders die deutliche Lücke zu seinem Teamkollegen sorgt bei ihm für Frustration.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton während des Qualifyings in Katar Zoom
Mehr als vier Zehntel war der junge Brite schneller, wie auch schon am Freitag im Sprint Qualifying: "Ich kann nicht erklären, warum ich eine halbe Sekunde hinter meinem Teamkollegen bin", sagt Hamilton direkt nach der Session. "Das habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt."
Das Auto sei aus seiner Sicht eigentlich gut gewesen, fügt Hamilton an: "Was ich sagen kann, ist, dass sich das Auto für mich eigentlich gut angefühlt hat. Ich kann sonst nicht wirklich was sagen. Ich habe absolut alles gegeben, und die Runden waren ziemlich gut." Dennoch: Die fehlende Pace scheint ihn zu belasten.
Ein Jahr voller Rückschläge
Die Probleme, die sich in Katar zeigen, sieht Hamilton nicht als Einzelfall. Auf die Frage, ob die deutliche Lücke zu Russell nur an diesem Wochenende auffällt, antwortet er knapp: "Nein, es war das ganze Jahr über so." Die aktuelle Fahrzeuggeneration von Mercedes scheint nicht zu seinem Fahrstil zu passen.
Das ist zumindest die Theorie von Mercedes-Teamchef Toto Wolff: "Diese Fahrzeuggeneration kommt dem Fahrstil von Lewis nicht immer entgegen. Er fährt gerne aggressiv in die Kurven, und dieses Auto kann das im Moment leider nicht ganz mitmachen, vor allem im Qualifying, wenn es am Limit ist."
Im Rennen zeigt Hamilton jedoch oft seine Klasse, betont Wolff: "Aber Lewis schafft es normalerweise, das Blatt im Rennen zu wenden, wie in der vergangenen Woche, als er ein Auto nach dem anderen überholte und sich durch das Feld kämpfte. Wir werden sehen, was der morgige Tag bringt."
Hamilton selbst scheint jedoch weniger optimistisch. Gefragt, ob er glaubt, dass sich die Situation in der Zukunft verbessern könnte, sagt er: "Ich habe keine Ahnung, Mann. Ich habe keine Antwort darauf. Es ist nicht toll, und im Moment ist es mir auch ehrlich gesagt egal."
Fokus auf die Winterpause
Hamilton gibt zu, dass ihn die aktuellen Schwierigkeiten frustrieren. Der siebenfache Formel-1-Weltmeister betont jedoch auch, dass er sich auf das Wesentliche konzentrieren möchte. "Heute Morgen bin ich aufgewacht und habe mich daran erinnert, dass am wichtigsten ist, mit Dankbarkeit wegzugehen", erklärt er.
"Ich bin sehr dankbar, dass ich tun kann, was ich so sehr liebe. Auch an Tagen, an denen ich keine Freude habe. Ich bin so privilegiert, dass ich hier fahren darf, neben all diesen anderen erstaunlichen Athleten."
Dennoch ist die Sehnsucht nach der Winterpause groß: "Ich freue mich schon auf die Winterpause." Auf die Frage, ob er froh sei, wenn die Saison vorbei ist, reagiert Hamilton nicht mit Worten, sondern mit einem Grinsen - eine stille, aber deutliche Zustimmung.
Duell mit Leclerc im Sprint: "Hätte verteidigen sollen"
Auch im Sprintrennen lief es für Hamilton nicht nach Wunsch. Dort kam der 39-Jährige auf dem sechsten Platz ins Ziel, lieferte sich aber zwischenzeitlich ein sehenswertes Duell mit Charles Leclerc. Mit dem Spitzenquartett und über fünf Sekunden Rückstand auf den späteren Rennsieger Oscar Piastri hatten allerdings beide Fahrer nichts zu tun.
Auf die Frage, ob er das Rennen gegen seinen zukünftigen Ferrari-Teamkollegen genossen habe, antwortet Hamilton nüchtern: "Ja, es war ok. Es war fair. Ganz nett und eng. Ich meine, ich habe nicht verteidigt. Ich hätte verteidigen sollen, aber ich habe es nicht getan. Er war ein bisschen schneller als ich, und er wäre wahrscheinlich ohnehin vorbeigekommen. Wenn ich morgen in der gleichen Position bin, werde ich definitiv mehr kämpfen."
Zum Thema Balanceprobleme und Bouncing, das ihn nach dem Sprint noch beschäftigt hatte, gibt es immerhin etwas Positives: "Wir haben das Bouncing quasi behoben, es war viel besser."
Für Hamilton bleibt das Rennen am Sonntag die letzte Chance, ein schwieriges Wochenende halbwegs zu retten. Trotz aller Probleme glaubt er weiter an seine eigenen Fähigkeiten: "Ich weiß definitiv, dass ich es noch drauf habe. Das ist keine Frage in meinem Kopf", sagt er. Dennoch hadert er mit der Technik: "Nur das Auto will nicht. Ich bin im Bus, also kein Problem."
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