• 19.04.2013 19:29

  • von Felix Matthey

Kaltenborn: "Unsere Fahrer haben sich gut integriert"

Obwohl Saubers Bilanz in dieser Saison bislang wenig rosig aussieht, stärkt Teamchefin Monisha Kaltenborn ihren Fahrern den Rücken: "Geben unser Bestes"

(Motorsport-Total.com) - Sportlich gesehen läuft es für Sauber momentan gar nicht so schlecht, die Bilanz des Schweizer Rennstalls sieht nach drei absolvierten Grands Prix allerdings alles andere als rosig aus. Derzeit liegt man mit gerade einmal fünf gesammelten Zählern auf dem achten Rang der Teamwertung, die Punkteplatzierungen holte allesamt Nico Hülkenberg, obwohl er beim Auftakt in Melbourne aufgrund eines Problems mit dem Tank an seinem grauen Boliden nicht an den Start gehen konnte.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn ist von beiden ihrer Stammfahrer überzeugt Zoom

Der Deutsche war es auch, der beim letzten Rennen in China überraschend das Feld anführte, um dann im letzten Rennabschnitt durchgereicht und letztendlich nur als Zehnter abgewinkt zu werden. Mit diesem Ergebnis konnte man bei Sauber nicht zufrieden sein. Als Grund für das plötzliche Zurückfallen Hülkenbergs machte der Rennstall nachlassende Außentemperaturen verantwortlich, was sich offenbar dramatisch auf das Gesamtpaket des C32-Boliden auswirkte.

Im Freien Training in Bahrain testete Sauber am Freitag neben einem neuen Heckflügel auch neue Teile für den Unterboden. Die Heckpartie des Boliden scheint die große Schwachstelle zu sein. Rundenzeiten rückten dabei in den Hintergrund, sodass dem 15. Platz von Hülkenberg nicht zu viel Beachtung geschenkt werden sollte.

Sauber bewegt sich in die richtige Richtung

Während Hülkenberg über die nötige Erfahrung verfügen dürfte, um Sauber nach vorne zu bringen - der 25-Jährige fuhr seit seinem Debüt 2010 insgesamt 41 Grands Prix für Williams, Force India und Sauber - muss sich Teamkollege Esteban Gutierrez erst noch auf der großen Bühne Formel 1 zurechtfinden. Zuletzt in Schanghai unterlief dem Rookie ein Anfängerfehler. Er krachte am Ende der langen Geraden ins Heck von Adrian Sutil, fiel aus und wurde mit einer Strafversetzung um fünf Plätze in Bahrain belegt. Im Qualifyingduell steht es derzeit deutlich 3:0 für Hülkenberg

Ob es mit den Updates künftig weiter bergauf gehen wird - im Rennen konnte man die solide Leistung aus dem Qualifying bislang nicht wirklich gewinnbringend umsetzen - bleibt abzuwarten. Laut Teamchefin Monisha Kaltenborn sei man momentan aber zumindest mit der Intergration beider Fahrer zufrieden: "Sie haben sich unser Ansicht nach gut ins Team integriert", so Kaltenborn.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Bahrain


"Nico ist sowieso kein Problem, da er mittlerweile sehr erfahren ist. Er hat in den vergangenen Jahren ein paar Teamwechsel durchlebt, aber hat sich gut bei uns zurechtgefunden. Er ist happy, wir sind happy und wir denken, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen." Die Führungsrunden in China hätten das belegt: "Wir wissen, dass wir leistungstechnisch noch Probleme haben, doch die letzten Schritte in China haben gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind." Finanziell ist das Team im Vergleich zu den Top-Teams zwar alles andere als stark aufgestellt, Luft nach oben ist aber offenbar noch vorhanden. Kaltenborn: "Wir versuchen mit den beschränkten Mitteln unser Bestes zu geben."

Kaltenborn nach wie vor auch von Gutierrez überzeugt

Mit der bisherigen Leistung des angesprochenen Gutierrez zeigt sich Kaltenborn indes nicht sonderlich angetan, nimmt ihren jungen Fahrer aber im gleichen Atemzug auch in Schutz: "Wir waren und sind von seinem Talent überzeugt", versichert die Österreicherin. "Es liegt jetzt an uns, sicherzustellen, dass wir ihm eine Umgebung bieten, in der er sich weiterentwickeln kann. Weder er noch wir können mit seinen bisherigen Ergebnissen zufrieden sein."

Esteban Gutierrez

Gutierrez erlitt im Training in Bahrain durch eine Kollision einen Reifenschaden Zoom

Neben einem Ausfall in China schlagen ein 13. Platz in Australien und ein 12. Platz in Malaysia für den 22-Jährigen Mexikaner zu Buche. Im Freien Training in Bahrain geriet er nach einem sehr optimistischen Manöver mit Charles Pics Caterham aneinander und beschädigte sich unnötigerweise den linken Vorderreifen.

Aufbauen müsse man Gutierrez trotz seiner bisher enttäuschenden Bilanz in Kaltenborns Augen aber nicht, Gutierrez verfüge über genügend eigenes Selbstvertrauen: "Er weiß, was der Grund für diese Fehler war", erklärt Kaltenborn. "Es ist wichtig, dass man viel mit ihm redet und ihn dabei unterstützt, sich an die Situation in der Formel 1 zu gewöhnen. Neulinge wie er haben es nicht leicht, da sie nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben, das Auto zu fahren. Sobald er dann Stammfahrer ist, steigen sowohl die Erwartungen des Teams als auch seine eigenen. Er kann sich aber nur selten wirklich beweisen, die Situation ist also alles andere als einfach."