Kaltenborn: "Nicht der erwartete Saisonstart"

Nico Hülkenberg musste in Melbourne zusehen - Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn ist enttäuscht, aber der C32 ging gut mit den Reifen um

(Motorsport-Total.com) - Mit großen Hoffnungen war das Sauber-Team zum Saisonauftakt nach Australien gereist, doch dann entwickelte sich der Sonntag nicht wunschgemäß. Nico Hülkenberg hatte sich im Qualifying den elften Startplatz gesichert. Es war eine gute Ausgangsposition, denn damit war er der erste Fahrer, der sich die Reifenmischung für den Start aussuchen durfte. Der Deutsche hätte sich für die härtere Mischung entschieden. Welchen Vorteil das gebracht hätte, zeigte sein Landsmann Adrian Sutil, der im Force India einige Führungsrunden zurücklegen konnte. Hätte, wenn und aber gibt es in der Formel 1 nicht. Hülkenberg hatte schlichtweg Pech. Rund 90 Minuten vor Rennstart trat ein ungewöhnlicher Defekt auf.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Sicherheit geht vor: Monisha Kaltenborn wollte kein unkalkulierbares Risiko eingehen Zoom

Als die Mechaniker den Sauber C32 betankten, sickerte Benzin aus dem Tank. Ein Riss, der verheerende Konsequenzen hätte haben können. Deswegen entschied sich Teamchefin Monisha Kaltenborn aus Sicherheitsgründen für den Rückzug des Autos. Hülkenberg musste unverrichteter Dinge abreisen. "Die Mechaniker haben das Auto gestartet und es gab ein Problem beim System. Wir wussten nicht, was genau das Problem war und wozu es führen könnte", erläutert die Österreicherin. "Deshalb war für uns klar, dass wir aus Sicherheitsgründen kein Risiko eingehen."

In der Kürze der Zeit konnte der Schaden beim Tank und beim Benzinsystem nicht behoben werden. Das Chassis wurde ausgebaut und wird zurück in die Schweiz geschickt. Aus dem Ersatzchassis bauen die Mechaniker ein neues Auto für Hülkenberg auf, das dann nach Malaysia zum zweiten Saisonrennen geschickt wird. Die Enttäuschung war groß. "Natürlich, denn es war nicht der Saisonstart, den wir uns nach den Wintertests und speziell hier nach dem Samstagvormittag erwartet haben."

"Für Nico war es natürlich sehr enttäuschend, dass er nicht zeigen konnte, was er mit dem Auto machen kann", sagt Kaltenborn. Hülkenberg war im ersten Moment natürlich verärgert und enttäuscht. Seine Chefin kann das gut nachvollziehen. "Es ist verständlich, denn wir ärgern uns auch. Wichtig ist, dass wir herausfinden warum das passiert ist und es lösen." Bis Malaysia wird die Ursache behoben sein. "Ja das denke ich schon, da bin ich mir sehr sicher."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Australien, Sonntag


Somit konzentrierte sich Sauber im Rennen ausschließlich auf Esteban Gutierrez. Der Mexikaner absolvierte einen soliden ersten Grand Prix und kam schließlich als 13. ins Ziel. "Natürlich muss man auch sagen, dass Estebans Startposition auch eine Herausforderung war. Er ist ein solides Rennen gefahren und hat keine Fehler gemacht. Wenn man von dort hinten startet, kann man sich nicht viel erwarten." Gutierrez hatte sich für Startplatz 18 qualifiziert.

Bemerkenswert an seiner Leistung war, dass er so wie Sieger Kimi Räikkönen (Lotus) nur zwei Boxenstopps absolvierte. Das war eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Rennen. "Esteban hat gut gearbeitet", lobt Kaltenborn. "Es gab nur wenige Autos, die mit zwei Stopps gefahren sind. Ich würde sagen, dass wir eine Stärke aus dem Vorjahr behalten haben. Dieses Ziel haben wir erfüllt. Nun müssen wir an einigen anderen Dingen arbeiten. Einige Sachen lagen nicht in unserer Kontrolle, aber wir versuchen unser Bestes geben."