Jolyon Palmer über Ricciardo: "Mercedes? Ich sehe das nicht!"
Der ehemalige Formel-1-Pilot Jolyon Palmer glaubt, dass Daniel Ricciardo mit seinem Plan, ein Jahr Testfahrer zu werden, einen schweren Fehler macht
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo wird, so viel weiß man schon, 2023 kein Formel-1-Stammfahrer sein. Zwar hat das Haas-Team theoretisch noch ein Cockpit frei, doch das hat der achtmalige Grand-Prix-Sieger für sich bereits ausgeschlossen. Er verfolge einen langfristigen Plan mit dem Ziel, 2024 wieder als Rennfahrer zurückzukehren, wird Ricciardo nicht müde zu betonen.
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Daniel Ricciardo wird 2023 kein Stammfahrer in der Formel 1 sein Zoom
Wie dieser langfristige Plan konkret aussieht, das ist noch nicht bekannt. Zuletzt war durchgesickert, dass er bei Red Bull oder Mercedes Testfahrer werden könnte. Womöglich gibt es auch bei anderen Teams Möglichkeiten, als dritter Fahrer anzudocken. Doch die Idee, bewusst ein Jahr Auszeit zu nehmen, erscheint dem ehemaligen Formel-1-Piloten Jolyon Palmer "merkwürdig".
Denn Palmer kann sich nicht vorstellen, was das Wunschszenario aller Ricciardo-Fans ist, nämlich dass Ricciardo 2023 ein Jahr testet, Lewis Hamilton währenddessen ein achtes Mal Weltmeister ist, am Saisonende aufhört und der Platz frei wird für den dann 34-jährigen Australier.
"Setzt du wirklich Daniel rein, falls Lewis aufhören sollte? Ich glaube nicht", meint Palmer in der aktuellen Ausgabe des Podcasts 'F1 Nation'. "Sind wir mal ehrlich: McLaren setzt ihn nicht rein, Alpine wollte ihn nicht. Mercedes? An der Spitze der Formel 1, nach zwei solchen Jahren? Ich sehe das nicht!"
"Ich finde, die beste Art und Weise, seine Karriere neu aufzubauen, wäre, in der Startaufstellung zu bleiben und Resultate zu liefern. Das kannst du als dritter Fahrer aber nicht. Das ist das Frustrierende, was ich nicht verstehe."
Palmer betont: Weiß nicht, was Ricciardo denkt!
Aber: "Ich bin nicht Daniel. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht", schränkt Palmer ein. "Dieses Jahr wurde er von Norris und McLaren und der Stimmung ihm gegenüber ziemlich auf den Boden der Tatsachen geholt. Ich weiß aus meiner Erfahrung bei Renault, dass dich das demoralisiert. Vielleicht ist er jetzt fertig und möchte eine Pause, zum ersten Mal seit zehn Jahren einfach mal die Beine hochlegen."
"Wenn das der Fall ist, dann ist ein Job als Testfahrer nicht schlecht für ihn. Aber wenn er sich beweisen und zurück in die Startaufstellung will, wenn er wirklich denkt, dass er die Energie dafür noch hat, dann wäre die beste Option ein Platz bei Haas oder Williams gewesen."
Als Ricciardo in der Sommerpause 2022 erfuhr, dass er bei McLaren am Saisonende rausfliegen wird, waren in der Formel 1 noch einige Cockpits verfügbar. Zunächst erschien sogar eine Rückkehr zu seinem Ex-Team Alpine (damals noch Renault) möglich. Dort entschied man sich aber letztendlich für Pierre Gasly.
Palmer versteht Auszeit-Plan nicht
Zuletzt blieben noch Haas und Williams als Teams mit einem freien Cockpit. Ob es mit Günther Steiner und Jost Capito jemals ernsthafte Gespräche gegeben hat, ist nicht überliefert. Dem Anschein nach hatte Ricciardo aber wenig Lust, zu einem der hinteren Teams in der Formel 1 zu wechseln.
Was Palmer nicht verstehen kann: "Wenn du Daniel Ricciardo bist, musst du zeigen, dass du es noch kannst. Jeder erinnert sich nämlich an die Zeit bei McLaren. Dabei ist das die Anomalie in seiner Karriere. Alles andere war klasse von ihm: Toro Rosso, Red Bull, Renault - überall sehr gut."
"Aber die Leute haben jetzt die Zeit bei McLaren im Kopf und fragen sich, ob er noch so gut ist wie früher. Er müsste in ein anderes Auto umsteigen, selbst wenn es ein schlechteres ist", findet Palmer.
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